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Silberband 039 - Paladin

Titel: Silberband 039 - Paladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht mehr da.«
    Perry Rhodan notierte die ›Absolute Bewegung‹ an erster Stelle auf der Liste der unbekannten
Phänomene, die dringend einer Analyse bedurften.
    Eine halbe Stunde später wurde der Hyperfunkkontakt mit dem Schiff der Haluter
hergestellt. Icho Tolot gab an, er sei Baiwoffs Castle stets dicht auf den Fersen geblieben.
    Kurze Zeit später legte das halutische Schiff auf der oberen Polkuppel der CREST an. Icho
Tolot verankerte sein Fahrzeug mit der metallenen Hülle des Flaggschiffs. Die Teleporter brachten
die beiden Haluter an Bord – und Perry Rhodan erhielt endlich die Möglichkeit, sein drittes
und letztes Problem auf eine Art anzugehen, die ihm unnötiges Blutvergießen ersparte.
    Die beiden Haluter waren bereitwillig zu Diensten. Wenige Minuten nach ihrer Ankunft hallten
die Decksgänge der CREST von ihren dröhnenden Schreien, und die Dumfries, die sich auf die
Offensive eines weitaus weniger fürchterlichen Gegners vorbereitet hatten, erstarrten unter der
bannenden Wirkung der halutischen Zellkernstrahlung.
    Sobald der Bann wich, begann die Flucht. Hals über Kopf strebten mehr als fünfzehnhundert
Dumfries der Peripherie des Schiffes zu. Die beiden Haluter, ihren Plan durchschauend, ließen
ihnen freie Bahn, blieben ihnen jedoch dicht genug auf den Fersen, so daß sie keine Gelegenheit
bekamen, ihre Absicht zu ändern.
    Durch eine mittelgroße Lastschleuse in der Nähe des Schiffsnordpols stürzten sich die
entsetzten Dumfries hinaus in den Raum. Man ließ sie gewähren. Sie trugen Raumschutzanzüge, die
ihr Überleben gewährleisteten – vorausgesetzt, daß Kibosh Baiwoff oder einer seiner Kollegen sich
rechtzeitig um sie kümmerte. Die Entfernung zu Baiwoffs Castle betrug in dem Augenblick, in dem
die Dumfries sich panikerfüllt absetzten, rund zehn Astronomische Einheiten, keine
unüberwindliche Distanz für jemanden, dem das Wohl seiner Soldaten am Herzen lag.
    Die CREST und mit ihr das halutische Fahrzeug nahmen von neuem Fahrt auf und gingen kurze Zeit
später in den Linearraum, die gigantische Sonnenballung für immer hinter sich zurücklassend.

28.
    Die Milchstraße
    Major Jano Orloff, Leiter der Robotwaffenschule im USO-Haupt-quartier Quinto
Center, hatte schon sehr viel erlebt und noch mehr gesehen.
    So war er beispielsweise der einzige Mensch, dem es gelungen war, den Angriff eines
fehlprogrammierten Kampfroboters zu überstehen, ohne dabei mehr zu verlieren als seine natürliche
Schädeldecke. Seitdem trug Orloff eine schalenähnliche Prothese aus Terkonit-Edelstahl.
    Spötter behaupteten, der Major wäre nach seiner Entlassung aus der Klinik selbst zu einem
Roboter geworden. Orloff hielt es für unangebracht, auf derartige Behauptungen einzugehen. Ihm
genügte es zu wissen, daß er an periodisch auftretenden Kopfschmerzen und Schwindelanfällen litt.
Nach Orloffs Meinung war das Erkennen dieser Symptome ein eindeutiger Beweis dafür, daß er
geistig noch in Ordnung war.
    Seine künstliche Schädeldecke begann dort, wo sich früher sein Haaransatz befunden hatte. Sie
endete dicht über dem Nacken.
    Orloff legte keinen Wert auf einen kunstvollen Haarersatz. Nur wenn die Sonne eines Planeten
gar zu heftig das Metall bestrahlte, setzte er eine leichte Dienstmütze auf.
    Der Planet, auf dem Orloff am 22. April des Jahres 2436 dienstlich tätig war, wurde sogar von
etwa zweihundert Sonnen bestrahlt. Man nannte ihn daher ›Hundertsonnenwelt‹.
    Poetisch veranlagte Menschen hatten für die Hundertsonnenwelt, Sitz des Zentralplasmas, viel
schönere und wirkungsvollere Bezeichnungen gefunden. Orloff dagegen genügte es, daß man ihn über
die technische Funktion der vielen Kunstsonnen aufgeklärt hatte.
    Das Zentralplasma benötigte Licht und Wärme. Da der Planet weit draußen im Abgrund des
interkosmischen Leerraums stand, war es erforderlich gewesen, ihn künstlich aufzuheizen und zu
beleuchten.
    Jano Orloff, ein wenig umgänglicher Mann mit nüchterner Ausdrucksweise, war es gleichgültig, wo er sich befand, wenn er sich nur mit Robotern beschäftigen konnte. Dann vergaß er Zeit
und Umwelt.
    Er hatte noch niemals das irrlichternde Farbenspiel auf den Wasserflächen der Teiche und
Binnenmeere bemerkt. Ihm war lediglich aufgefallen, daß sein Körper einen strahlenförmigen
Schattenkranz warf. Das war ihm unangenehm, weil die ungewöhnlichen Lichteffekte bestimmte
optische Messungen erschwerten.
    Die Hundertsonnenwelt besaß keine Rotation.

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