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Silberband 040 - Dolan-Alarm

Titel: Silberband 040 - Dolan-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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berührte.
    »Jetzt sind Sie an der Reihe, Olek«, sagte Bully leise. »Sie wissen, was auf dem Spiel steht.
Sprechen Sie mit ihm.«
    Obwohl Tro Khon im Sessel kauerte, reichte ihm Olek nur bis zur Schulter.
    »Sind Sie kräftig genug, um sich mit uns zu unterhalten?« fragte Camaron Olek. Bysiphere
konnte beobachten, daß sich die Hände des Oberstleutnants vor innerer Erregung verkrampften.
    »Ich kann sprechen«, antwortete der Zweitkonditionierte.
    »Wir sind froh, daß es Ihnen gelungen ist, sich von Ihrem Symbionten zu befreien«, sagte Olek.
»Jetzt besteht die Möglichkeit, daß wir Ihnen unsere Unschuld beweisen. Wir haben Material
mitgebracht, an Hand dessen wir Ihnen zeigen können, daß wir niemals ein Zeitverbrechen begangen
haben.«
    Als Tro Khon nicht antwortete, fuhr Camaron Olek fort: »Sie haben im Wega-Sektor einen Dolan
vernichtet, der kurz zuvor ein terranisches Schiff angegriffen und zerstört hat. Einen
eindeutigeren Beweis Ihres Meinungsumschwungs konnten Sie uns nicht geben.«
    »Sie verkennen die Situation«, entgegnete Tro Khon. Er sprach langsam, aber deutlich. »Ich
habe den Dolan nicht angegriffen, um etwas zu beweisen oder die Vernichtung Ihres Schiffes zu
rächen. Ich bin dem anderen Zweitkonditionierten nur zuvorgekommen. Wenige Augenblicke später
hätte man ihn davon unterrichtet, daß ich meinen Symbionten getötet habe. Diese Nachricht hätte
ihn zu einem Angriff auf meinen Dolan veranlaßt.«
    Olek wurde unsicher. Die Männer in der Zentrale des Dolans blickten sich betreten an. Das war
eine völlig neue Situation. Tro Khon hatte in eigenem Interesse gehandelt, und er schien alles
andere als ein begeisterter Verbündeter der Terraner zu sein. Bysiphere konnte sich vorstellen,
daß Tro Khons wiedergefundener Wille in einem heftigen Kampf mit jahrhundertealten Gewohnheiten
stand. Der Zweitkonditionierte hatte sich von seinem Symboflex-Partner getrennt, aber das
bedeutete nicht, daß er sich von uralten Überlieferungen endgültig gelöst hatte.
    Bully gab Olek ein Zeichen, das Gespräch fortzusetzen. »Sie können nicht mehr zur Zeitpolizei
zurückkehren, weil man Sie sofort töten würde. Einen Schritt haben Sie bereits getan. Warum
zögern Sie, den endgültigen Schritt zu tun und uns zu unterstützen?«
    »Ich bin ein Zerstörer der alten Ordnung«, murmelte Tro Khon.
    »Was heißt das?« fragte Olek sofort. »Drücken Sie sich deutlicher aus.«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Tro Khon widerwillig. »Alles, was ich weiß, ist, daß ich ein
Verräter bin.«
    Bully trat neben Olek.
    »Es ist kein Verrat, wenn man sich aus Sklaverei befreit«, sagte er.
    »Ich habe mich befreit, das ist richtig«, antwortete der Zweitkonditionierte. »Damit habe ich
gleichzeitig die alte Ordnung gefährdet, was früher oder später zu meinem Tod führen muß.«
    »Das sind alles nur Vermutungen«, warf Mercant ein. »Es ist doch offensichtlich, daß man diese
Ängste in Ihrem Unterbewußtsein verankert hat, um Sie für den Fall zu präparieren, daß Sie Ihren
Symbionten verlieren.«
    »Das kann schon sein«, schränkte Tro Khon ein.
    Bysiphere konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß die Verhandlungen festgefahren waren,
bevor sie richtig begonnen hatten. Der Zeitpolizist war alles andere als zugänglich. Er wurde von
Gewissensbissen geplagt. Er fühlte sich als Zerstörer einer alten Ordnung, ohne sich offenbar
darunter etwas vorstellen zu können.
    »So kommen wir nicht weiter«, sagte Allan D. Mercant. »Ich schlage vor, daß wir Tro Khon alle
vorhandenen Unterlagen zeigen. Er soll sich an Hand des Beweismaterials vergewissern, daß wir von
der Zeitpolizei grundlos verfolgt werden.«
    Mercant und Fellmer Lloyd packten das mitgeführte Material aus.
    »Selbstverständlich haben Sie Gelegenheit, alle mitgebrachten Unterlagen auf ihre Echtheit zu
untersuchen«, sagte Bully zu Tro Khon. »Wir lassen Ihnen Zeit, jedes einzelne Bild und jede
Aufzeichnung gründlich zu überprüfen.«
    »Wir Haluter verbürgen uns dafür, daß die Terraner keine Zeitverbrecher sind«, sagte Hisso
Rillos.
    »Fangen Sie an«, sagte Tro Khon ungeduldig. »Ich befürchte, daß hier bald so viele Dolans
auftauchen werden, daß uns keine Zeit mehr für Gespräche bleibt.«
    Allan D. Mercant breitete alle Berichte und Bilder vor Tro Khon aus. Der Zweitkonditionierte
fischte einzelne Blätter heraus und studierte sie aufmerksam.
    »Wer sind die Meister der Insel, von denen hier immer wieder

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