Silberband 042 - Das Zeitkommando
nicht existierten. Er hatte immer vor diesem Augenblick Angst gehabt, ohne zu wissen, warum. Aber daß es gerade jetzt geschah, vor dem geplanten Versuch, ärgerte ihn besonders.
Obwohl es ein gutes Zeichen war. Denn würde es niemals geschehen, wäre das der untrügliche Beweis dafür, daß sein Werk in der Zukunft nicht mehr arbeitete.
»Wie kann der Transmitter zu arbeiten beginnen …?« fragte Asi Movogt noch einmal. »Niemand hat …«
»Doch«, unterbrach ihn der Wissenschaftler. »Jemand hat! Beeilen Sie sich, Movogt. Schicken Sie alle anderen aus dem Transmitterraum und schließen Sie ab. Niemand darf herein. Wir müssen erst wissen, wer uns da einen Besuch abstattet – falls er gerade zu uns kommt. Er kann genausogut an unserer Gegenwart vorbei weiter in die Vergangenheit zurückstoßen. Nun tun Sie schon, was ich Ihnen sage. Für Fragen ist später noch Zeit genug.«
Asi Movogt zögerte nicht mehr länger, als er die ernste Miene seines Chefs sah. Er hatte begriffen, was dieser andeuten wollte, und da er selbst nach Ichtrac der größte Zeitspezialist der Lemurer war, hatte er Verständnis für die Bedenken. So schnell er konnte, lief er, den Befehl auszuführen.
Nayn Ichtrac starrte inzwischen fasziniert auf die Kontrollen und versuchte, einige Berechnungen anzustellen. Es mußte doch möglich sein, die Ankunft des Reisenden aus der Zukunft genau vorzubestimmen, falls dieser überhaupt plante, in der Gegenwart zu materialisieren. Vielleicht wollte er den Konstrukteur des Zeittransmitters kennenlernen, und da das bisher noch nicht geschehen war, konnte es durchaus möglich sein …
Natürlich! Dieser Gedanke war logisch.
Der Zeitreisende konnte nur zu ihm wollen, und wenn das seine Absicht war, mußte er jetzt erscheinen. Dort im Nullfeld, das zwar noch nicht existierte, aber jeden Augenblick entstehen mußte.
Nayn Ichtrac drückte auf einen Knopf. Automatisch fuhren die transparenten Panzerplastscheiben aus der Brüstung des Rundganges und sperrten ihn hermetisch gegen die Nullfeld-Arena ab. Das war eine Vorsichtsmaßnahme, denn Ichtrac hatte alles gut durchdacht, als er den Transmitter baute. Er hatte sogar mit einer Invasion aus der Zukunft gerechnet.
Aber dann waren es nur vier Gestalten, die allmählich unter der Arenakuppel materialisierten und langsam der runden Metallfläche entgegensanken. Drei von ihnen, das erkannte Ichtrac deutlich, waren Lemurer, wenn sie auch über den Roben fremdartige Schutzanzüge trugen. Die vierte Gestalt allerdings konnte kein Lemurer sein, dazu war sie zu klein. Außerdem besaß sie einen dicken, langen Schwanz, der von einem Spezialteil des Schutzanzuges eingehüllt wurde.
Nayn Ichtrac atmete erleichtert auf. Seine Invasionsbefürchtung bewahrheitete sich nicht. Trotzdem blieb er vorsichtig, als das Absolute Nullfeld erlosch und die vier Besucher den Boden berührten. Sie sahen sich suchend um, bis sie ihn entdeckten.
Ohne zu zögern, kamen sie auf ihn zu.
Das erste, was Rhodan auffiel, war das machtvolle Geräusch arbeitender Maschinen. Der Boden unter seinen Füßen vibrierte leicht, und in der Luft hing das Summen ferner Generatoren.
Allein das genügte als Beweis, daß sie in der Vergangenheit angekommen waren. Aber es gab noch andere.
»Eine durchsichtige Schutzwand!« rief Kakuta aus und deutete in Richtung des Rundganges. »Und da steht auch ein Mann.«
Rhodan sah in die angegebene Richtung. Er kannte den Lemurer, der hinter der Scheibe stand und ihm neugierig entgegenblickte, von den Bildern her, die Natrin Koczon vorgeführt hatte.
Das Ziel war erreicht.
»Es ist Nayn Ichtrac, der Konstrukteur des Zeittransmitters. Er muß mit einem Besuch aus der Zukunft gerechnet haben, sonst würde sein Gesicht wesentlich mehr Verblüffung ausdrücken, so aber kann ich höchstens Interesse und Neugier feststellen. Übrigens kommt da noch ein zweiter Mann. Wahrscheinlich ein Mitarbeiter. Bewegt euch vorsichtig, und vergeßt nicht, daß wir die Rolle von Lemurern spielen.«
Die beiden Männer standen hinter der transparenten Schutzscheibe und unterhielten sich. Gucky, dem das Lesen ihrer Gedanken keine Schwierigkeiten bereitete, sagte:
»Der zweite heißt Asi Movogt und ist Ichtracs Assistent. Er hat alle Zugänge abgeschlossen, da Ichtrac zuerst allein mit uns sprechen möchte.«
»Damit kommt er unseren Wünschen entgegen«, stellte Rhodan befriedigt fest und setzte sich in Bewegung. »Wir bleiben zusammen. Und verhaltet euch friedlich. Kein Wort
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