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Silberband 042 - Das Zeitkommando

Titel: Silberband 042 - Das Zeitkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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glauben, daß der Planet Scimor in zwei oder drei Stunden nicht mehr existieren wird. Und wenn ich einer Korrektur zustimmen würde, dann nur jener, daß Scimor jetzt in diesem Augenblick von der drohenden Gefahr unterrichtet wird.« Er lächelte bitter. »Seien Sie beruhigt, ich werde es nicht tun, denn ich weiß, wie sinnlos es wäre. Scimor hat zwar mächtige Verteidigungsanlagen, wie ja auch die Vernichtung der Angreifer beweist, aber zu retten wäre der Planet auf keinen Fall. Aber es könnte ja versucht werden, daß mehr als nur sechzigtausend Lemurer die Rettungszentrale erreichen.«
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    »Das würde nichts an ihrem späteren Schicksal ändern, Nayn Ichtrac. Sie würden genauso degenerieren und von den Maahks bedrängt werden, wie es wirklich geschah. Wir sehen nur eine einzige Möglichkeit, und es ist jene, die auch Koczon vorschlägt: Wir müssen das Maahkschiff vernichten, ehe es sich auf Scorcher etabliert.«
    Ichtrac sah Rhodan forschend an.
    »Koczon behauptet, es sei die hyperenergetische Strahlung meines Transmitters, der die Maahks anlockte. Gut und schön, aber könnten es nicht gerade jene Impulse gewesen sein – oder gerade sein – die Sie mit Ihrer Rückkehr in die Vergangenheit – in meine Gegenwart also – verursachten?«
    »Das ist Unsinn, Nayn Ichtrac. Sie versuchen nur, sich vor sich selbst zu rechtfertigen. Sie wissen genausogut wie ich, daß die Gesetze von Ursache und Wirkung nicht umgedreht werden können. Und nun entscheiden Sie sich endlich, ob Sie uns helfen wollen oder nicht.«
    Tako Kakuta, der sich jetzt Okliton nannte, griff in seine Tasche und förderte ein schmales Gerät zutage. Daneben legte er einige Mikrokristalle.
    »Das Anschauungsmaterial, Pasarat«, sagte er zu Rhodan.
    Rhodan zeigte darauf.
    »Eine letzte Chance, auch wenn sie wertvolle Zeit in Anspruch nimmt, Ichtrac, aber ich möchte, daß Sie uns aus Überzeugung helfen, nicht, weil wir Sie dazu zwingen. Sehen Sie sich die Aufzeichnungen an. Sie zeigen die Vernichtung Scimors.«
    Zuerst wurde der Lemurer blaß, dann glomm Interesse in seinem faltigen Gesicht auf. Wissenschaftliches Interesse. Er würde das zu sehen bekommen, was erst in Stunden geschah.
    »Ich möchte es sehen«, sagte er einfach.
    Sie blieben im Wohnraum, der sich verdunkelte. Die Wand war hell und weiß, das Bild klar und deutlich. In allen Einzelheiten rollten die künftigen Geschehnisse vor den Augen der beiden entsetzten Lemurer ab. Die Flotte der Maahks erschien über Scimor und griff den Planeten an. Die Abwehrforts erwiderten das Feuer, aber viel zu spät. Ein Schiff der Maahks nach dem anderen verglomm in atomarer Glut, aber auch Scimor hörte auf zu existieren. Und dann folgten Aufnahmen von der Notlandung des feindlichen Schiffes, einer Walze von zweieinhalbtausend Metern Länge und fünfhundert Metern Durchmesser.
    Schließlich wurde gezeigt, wie die Maahks und deren mutierte Nachkommen auf Scorcher wüteten.
    Als es hell in dem Raum wurde, waren fast zwei Stunden vergangen.
    In einer Stunde etwa würde der Angriff beginnen.
    Ichtrac saß zusammengesunken und bleich in seinem Sessel. Seinem Assistenten erging es nicht viel besser. Das, was sie gesehen hatten, war keine Fiktion, sondern harte Realität gewesen. Es war wirklich geschehen – oder es würde wirklich geschehen.
    Wenn nicht …
    »Sie haben keine andere Wahl, Ichtrac, als auf unsere Forderungen einzugehen. Sühnen Sie Ihre Schuld, denn, ob Sie es nun einsehen wollen, oder nicht, der Angriff der Maahks geht allein auf Ihr Konto. Versuchen Sie nun wenigstens, einiges ungeschehen zu machen. Ich garantiere Ihnen, es gibt keine Verwicklungen und auch kein Paradoxon. Aber zuerst gebe ich Ihnen die Daten, die Natrin Koczon errechnete. Mit ihrer Hilfe werden Sie den Zeittransmitter so einstellen, daß wir jederzeit und ohne Ihre Hilfe in die Zukunft zurückkehren können. Es ist nur eine Sicherung, denn Koczon hat die Schaltung bereits vorgenommen. Sie könnten sie nicht einmal verhindern, aber Sie können uns die Rückkehr erleichtern, wenn Sie uns helfen.«
    Nayn Ichtrac hockte noch immer zusammengesunken im Sessel. Er gab keine Antwort.
    »Und noch etwas: Schützen Sie uns vor Iza Hosessos, dem Kommandanten der Rettungszentrale. Er darf auf keinen Fall erfahren, was geschehen wird, denn er würde eine Warnung an Scimor abstrahlen. Ich weiß, wie hart unsere Forderungen klingen, aber gerade Sie werden der erste sein, der Verständnis für sie hat.

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