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Silberband 042 - Das Zeitkommando

Titel: Silberband 042 - Das Zeitkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in dem Tempo, mit dem sie gestartet waren. Ihre Schritte waren noch das einzige Geräusch. Je mehr sie sich dem Ende des Stollens näherten, desto lauter wurde ein brausender Ton, der eine andere Frequenz aufwies, als die des Wasserfalls. Die Lautstärke nahm mit jedem Schritt zu, aber sie war noch nicht so groß, daß man die Helme schließen mußte. Dr. Bysiphere, der ziemlich in der Mitte ging, streckte plötzlich seinen Arm aus und sagte in überraschend ruhigem Ton:
    »Dort vorn – vier Gegenstände, die sich nicht rühren.«
    Irgend etwas schimmerte weiß und dunkelgrau im Licht der geraden Wände und der relativ niedrigen Decke.
    »Können Sie es erkennen?«
    Bontainer beschleunigte seine Schritte, zog die Waffe und entsicherte sie.
    »Nein.«
    »Es sieht wie ein großes Skelett aus«, sagte Spectorsky.
    »Unsinn«, meinte Peter Shark. »Wie käme ein Skelett hierher?«
    Fünfzig Meter trennten sie noch. Mit fassungslosem Staunen sahen die Männer, daß Tomcho Spectorsky die Wahrheit gesagt hatte. Es war wirklich ein Skelett, und die anderen drei Gegenstände sahen ähnlich aus. Weißes Knochengerüst, verwitterte Kleiderfetzen und eine seltsame, verrostete Waffe. Die Skelette der Haluter, die vor unbestimmbarer Zeit hier eingedrungen waren und bis hierher gekommen sein mußten, sahen unfaßbar fremd und ungewöhnlich aus. Es war ihnen augenscheinlich nicht gelungen, ihren Metabolismus umzupolen, also zu widerstandsfähigen Felsklötzen zu werden, schwarzen Ansammlungen besonderer Kristalle. Oder sie hatten sich im Tod wieder zu Wesen aus Fleisch und Blut verwandelt.
    »Niemand weiß es«, sagte Bontainer.
    »Was …?« fragte Stonewall.
    »Niemand weiß, wie diese Skelette hierher gekommen sind, auf welchen Wegen und wann die Haluter hier vorgedrungen sind. Was hat sie umgebracht?«
    Der Ring der Männer um das rätselhafte Skelett löste sich, die Expedition ging weiter.
    »Was sie umgebracht hat, ist klar«, sagte Kakuta. »Es ist diese Strahlung, die wir schon kennen. Sie hat verhindert, daß Icho Tolot das Museum mit uns betreten konnte. Unter uns ist sie Metabolikstrahlung genannt worden.«
    »Eine besonders gelungene Wortschöpfung«, sagte Spectorsky spöttisch.
    Weiter.
    Die drei anderen Skelette, die unregelmäßig über die Breite des Stollens verteilt waren, als wären die lebenden Wesen mit letzter Kraft getaumelt und schließlich niedergebrochen, um zu sterben, glichen dem ersten. Sie waren sehr alt.
    Langsam näherten sich die zwölf Männer dem Ende des Tunnels. Das Brausen wurde lauter und lauter, und in dem hellen Gelb der Beleuchtung erschien ein roter Punkt. Er wurde größer und größer und deutlicher, und als man das Ende des Tunnels erreicht hatte, sah man, daß es Flammen waren. Vor den Flammen erstreckte sich ein durchsichtiges Energiefeld, das deutlich auf den Anzeigen der wenigen noch intakten Instrumente anzumessen war. Hundert Meter breit, verschloß es den Stollen.
    »Ende.«
    »Eine neue Schikane der Ahnen«, erklärte Bontainer.
    »Von hinter dem Feld, aus diesen Flammen, kommt das brausende Geräusch, das unsere Ohren quält«, erklärte Dr. Bysiphere. »Gehen wir näher heran.«
    Sie blieben zwei Meter vor dem Tunnelabschluß stehen.
    Eine Hölle lodernder Flammen, undurchsichtig und ohne jede Rauchentwicklung war vor ihnen. Die Flammen schienen direkt aus einer Wasseroberfläche zu kommen, aber dies war eine Unmöglichkeit.
    »Wozu ist das Kraftfeld nötig? Preisfrage an die Physiker«, sagte Bontainer laut.
    »Ganz einfach. Dort drinnen wird Sauerstoff verbrannt. Und Dampf entsteht. Also herrscht dort Überdruck. Dieser Druck würde in den Gang hier entweichen und uns in den See zurückblasen.«
    »Tadellos. Also müßte der Schirm von hier aus zu durchstoßen sein.«
    Bontainer machte zwei Schritte und streckte seinen Arm durch den Schirm. Er traf auf leichten Widerstand, dann war er hindurch. Das schwere Material seiner Montur verhinderte, daß er sich die Hände verbrannte, aber als er den Arm zurückzog, merkte er, daß der Schutzanzug heiß war.
    »Wo Feuer ist, ist auch Wärme«, sagte er lakonisch. »Wie kommen wir hier hindurch? Denn … hindurch müssen wir, uns bleibt nichts anderes übrig.«
    Aufmerksam betrachteten die beiden Physiker das Material des Anzugs. Es zeigte keinerlei Schäden.
    »Kennt jemand die genauen Daten unserer Kampfanzüge? Wieviel Grad Celsius können sie aushalten?«
    Es schien letzter Lehrstoff der SolAb-Kurse gewesen zu sein, denn

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