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Silberband 042 - Das Zeitkommando

Titel: Silberband 042 - Das Zeitkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Antigravgeräte abschalten, so daß keine Energiestreuung erfolgen kann. Dann bitte folgendes überlegen:
    Im freien Raum geschieht der Vortrieb des Trägers eines Kampfanzuges durch ein Mikro-Impulstriebwerk siganesischer Bauart. Normalerweise ist die Verwendung dieses Triebwerkes höchst gefährlich, in einer Gasatmosphäre, meine ich. Der glühendheiße Partikelstrom kann zurückschlagen und den Träger verletzen. Wir nehmen diese Triebwerke.
    Unterbrechen Sie mich nicht.
    Sie richten zuerst den Schwerpunkt so aus, daß eine Position wie beim Wasserski entsteht. Dann schalten Sie das Triebwerk ein und gleichzeitig den Individualschirm ab. Die Partikel werden sich in unschädlichen Dampf verwandeln, und wir müßten uns halb aufrecht, halb im Wasser, fortbewegen können. Ich versuche es zuerst!«
    Waringer umklammerte Schalter und Richtungshebel des Triebwerkes, das wie eine Spindel an einem kurzen Träger am Rücken untergebracht war, richtete die Düse auf die Wasseroberfläche aus und warf das Triebwerk an. Ein markerschütterndes Heulen erscholl.
    »Er ist wahnsinnig!« schrie Shark. »Er bringt sich um.«
    So sah es aus.
    Waringer befand sich am Ende eines glühenden, weißen Strahls verdichteten Gases, der aufs Wasser aufschlug, und dort Dampfwolken hervorrief. Dann begann sich der Mann zu bewegen, aufrecht, wie ein Wasserskiläufer oder einer auf dem Surfbrett. Er hatte die Beine gespreizt, die Sohlen des Anzugs boten eine relativ große Angriffs- und Auftriebsfläche. Als sich, nur einen Sekundenbruchteil später, die Energieblase auflöste, stob Waringer wie eine mittelalterliche Hexe ohne Besen, die beiden schweren Säcke mit der Ausrüstung hinter sich, über das Wasser.
    Er lachte durch das Funkgerät, schlug eine Kurve ein und umrundete im Fünf-Kilometer-Tempo die Schwimmenden, dann raste er wie ein Katamaran-Motorboot dem Ufer zu. Das Heulen, der gleißende Lichtstrahl und die Dampfwolken verloren sich irgendwo geradeaus – es sah beängstigend und irgendwie irrsinnig sportlich aus.
    Bontainer probierte in Gedanken die Griffe aus, schaltete mehrmals und fühlte sich plötzlich von einer unsichtbaren Hand um die Hüften gefaßt und vorwärtsgeschoben, ritt auf dem Strahl und dem Wasser und zerrte die Säcke hinter sich her wie eine besonders verrückte Art von Seitensteuerung.
    Das Lachen Bontainers, der sich nicht besonders lustig fühlte, ermutigte die anderen Männer. Nacheinander schalteten sie die Triebwerke ein, die Schirme aus und rasten über das Wasser.
    Achttausend Meter weit.
    Der Rest war einfach: Sie schalteten einfach ab und ließen den Projektor wieder wirken. Die kugelförmigen Energiehüllen wurden von dem Schwung der Männer vorwärtsgetrieben und stießen an die Rampe aus Felsen.
    Senkrechte, glattgeschliffene und leuchtende Seitenwände machten den See zu einer Falle ohne Ausgang. Aber zwischen dem Wasser und den rechtwinklig hochstrebenden Wänden befand sich eine Art Uferstreifen, etwa neunzig Meter breit. Er umlief, soweit man es sehen konnte und von oben bemerkt hatte, den gesamten See.
    An der Kante dieses Ufers zog sich Waringer hoch, warf Bontainer, nachdem er die Säcke abgestellt und aus der Umschnürung gelöst hatte, ein Seil zu und zog den Expeditionsleiter aus dem Wasser.
    »Fabelhaft, Waringer!« sagte Bontainer, der triefend an Land kletterte und zusah, wie das Wasser an dem Anzug abperlte.
    »Das ist der Vorteil, wenn man etwas von Physik versteht«, gab das Genie zurück.
    »Sicher. Das war die dritte Hürde.«
    Nacheinander rasten die anderen zehn Männer wie phantastisch geformte Schnellboote heran, schalteten den Gasstrahl ab und die Schirme ein und ließen sich am Rand des Ufers aus den Wellen helfen. Bontainer und Waringer blickten in grinsende Gesichter – das improvisierte Wasserskirennen hatte den Expeditionsteilnehmern die gute Laune wiedergegeben.
    »Also«, sagte Bontainer, während er versuchte, das Erlebte und Gesehene in ein vernünftiges Schema zu bringen. »Wir haben uns bis hierher vorgekämpft. Die Gefahren waren an sich nicht groß, es kam mehr auf die Leistung hoher, praktischer Intelligenz an. Der See ist bisher ohne mechanische Haie gewesen. Das Licht beleuchtet unseren Vormarsch. Der Uferstreifen ist künstlich angelegt, und durch Einwirkung von versteckten Projektoren arbeiten die Geräte nicht mehr. Ich glaube, das nächste Problem kann geteilt werden.«
    Um ihn versammelten sich die farbigen Anzüge mit den großen Nummern auf den

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