Silberband 044 - Alarm für die Galaxis
Versicherungen der Okefenokees blindlings vertraut.«
Er schaltete den Interkom zur Funkzentrale durch.
»Hören Sie!« sagte er zum Cheffunker. »Mich interessiert alles, was Sie aus den Gesprächen aufgefangen haben, die über die Funkbrücke gehen, und nicht nur das, was direkt an uns gerichtet ist. Was haben Sie Besonderes zu bieten?«
Der Cheffunker grinste. Er kannte seinen Kommandanten.
»Nun, Sir, da wäre zum Beispiel eine geheime Anfrage aus der lunaren Hyperinpotronik NATHAN an alle Kommandeure und die Offiziere, die beim Einsatz M 87 dabei waren. Man möchte wissen, ob den Okefenokees oder den Dumfries bekannt sein könnte, daß wir über den Kontrafeldstrahler verfügen. Weitere Gespräche beschäftigten sich mit der Frage, über welche Waffen die Dumfrie-Schiffe verfügen. Speziell sorgt man sich darum, was mit dem sogenannten Etatstopper ist und ob er als Schiffswaffe eingesetzt werden könnte.«
»Vielen Dank«, sagte Schiroff. »Sie haben mir sehr geholfen.«
Er blickte Oberleutnant Ochra vielsagend an.
»Das klingt schon anders als Malokows Beschwichtigung, nicht wahr, Ramdor?«
Ramdor Ochra zuckte die Schultern.
»Es scheint tatsächlich so, als wollte der Großadministrator sich auf alle Fälle vorbereiten.«
»Es scheint nicht nur so, es ist so, Freund. Allerdings scheint Perry Rhodan in einer wenig beneidenswerten Lage zu sein. Scheußlich, wenn man nicht weiß, mit welchen gegnerischen Waffen man zu rechnen hat. Unter solchen Umständen ist keine vernünftige taktische Planung möglich.«
»Wie arbeitet ein sogenannter Etatstopper eigentlich, Sir?« fragte der Navigator, ein noch junger Mann.
Penta Schiroff erklärte es ihm.
Der Navigator erschauerte. »Furchtbar! Innerhalb weniger Sekunden zerfällt ein Lebewesen zu Staub, sagten Sie?«
Major Schiroff nickte schwer.
»Es dürfte allerdings kaum Schmerzen dabei empfinden. Wahrscheinlich verfällt es bereits im ersten Moment in eine Art Dämmerzustand, das Bewußtsein schwindet, und aus ist es …«
Sein Gesicht nahm einen grüblerischen Ausdruck an.
»Ich frage mich nur, ob ein Etatstopper in der Lage ist, unseren Hochenergie-Überladungsschirm zu durchdringen.«
Ramdor Ochra wollte etwas erwidern, das Heulen des Ortungsalarms schnitt ihm jedoch die Worte ab.
Major Schiroff sah auf dem Übertragungsschirm der Tasterortung eine Formation von mehreren hundert gigantischen Walzenschiffen auftauchen. Ihre trichterförmig geweiteten Hecks machten ihm klar, daß es sich nur um Dumfrie-Schiffe handeln konnte.
Aber diese Schiffe hätten noch längst nicht hier sein dürfen, überlegte er. Es sei denn, sie verfügten über Überlichttriebwerke mit unvorstellbaren Beschleunigungswerten.
Die nächststehenden Raumschiffe waren nicht mehr als zehn Millionen Kilometer entfernt. Keiner der terranischen Städtekreuzer hatte sich bisher auf die befohlene Außenlinie zurückgezogen; die Walzenschiffe waren zu überraschend aufgetaucht.
Oberst Stefan Malokow meldete sich über Hyperkom.
»An alle Kreuzer! Zurückziehen auf befohlene Linie. Es besteht kein Gefechtszustand. Die Okefenokees werden uns nicht angreifen. Ende!«
»Ihren Optimismus möchte ich haben, Oberst!« brummte Schiroff. Doch der Verbandschef hatte die Verbindung bereits unterbrochen.
Major Penta Schiroff kaute auf seiner Unterlippe und beobachtete die Schiffsungetüme aus M 87.
»Was ist mit Ihnen, Penta?« fragte sein Erster Offizier.
Der Major warf ihm einen seltsamen Blick zu.
»Rhodan müßte irgendwie erfahren, welche Waffen die Okefenokees einzusetzen haben …«, murmelte er halblaut. »Und außerdem sollte klargestellt werden, was die Zentrumskonstrukteure unter einer friedlichen Haltung gegenüber dem Imperium verstehen.«
Ramdor Ochra lächelte verkrampft.
»Tun Sie sich keinen Zwang an, Penta. Fragen Sie Oberst Malokow, ob wir eine Testannäherung fliegen dürfen!«
»Ach, Malokow!« Schiroff winkte geringschätzig ab. »Der geht kein Risiko ein.«
Er schwenkte mit dem Kontursitz herum.
»Meine Herren, ich habe vor, die Dumfrie-Flotte anzusteuern – mit der nötigen Vorsicht natürlich. Ich halte es für außerordentlich wichtig für die Taktik des Imperiums, daß wir die Kampfkraft und das Toleranzmaß der Okefenokees ausloten. Mein Plan verstößt natürlich gegen Oberst Malokows Befehle, und ich will niemanden zwingen, einen solchen Verstoß mitzumachen. Wer ist dagegen?«
Die Offiziere blickten sich stumm an, doch niemand meldete sich. Der
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