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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Kottenas Nachricht ausgelöst hatte. Jeder der erkrankten Mutanten war ein persönlicher Freund Rhodans, den er fast seit tausend Jahren kannte. Die Gefahren, die der Großadministrator zusammen mit diesen Männern überwunden hatte, waren nicht zu zählen. Die Mutanten hatten Perry Rhodan geholfen, die Menschheit zu vereinen und das Solare Imperium aufzubauen. Ohne die Mutanten war das Solsystem in seiner jetzigen Form überhaupt nicht denkbar.
    Jeder der acht Mutanten auf Mimas war untrennbar mit der Geschichte der Menschheit verbunden.
    Rhodan war es schließlich, der das Schweigen brach.
    »Vielleicht hat Kottena sich getäuscht«, sagte er. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Krise so schnell ihren Höhepunkt erreicht haben soll.«
    Atlan spürte, daß der Terraner die Wahrheit nicht sehen wollte. In wenigen Augenblicken würde Rhodan jedoch damit konfrontiert werden – nämlich dann, wenn sie mit der CREST XII ins Solsystem einflogen und die Verwüstungen auf Mimas über die Bildschirme beobachten konnten.
    »Du weißt, daß er sich nicht getäuscht hat, Perry«, erwiderte Atlan. »Wenn die Mutanten ihre Klinik verlassen haben, müssen wir mit einer Katastrophe rechnen. Schon während der First-Genesis-Krise stiegen ihre parapsychischen Fähigkeiten. Diesmal wird es nicht anders sein.«
     … und zerstören alles!
    Dieser Teil des Funkspruchs beunruhigte Atlan besonders. Er versuchte sich vorzustellen, was sich auf Mimas abspielte, aber wahrscheinlich wurde seine Phantasie noch von der Wirklichkeit übertroffen.
    »Wenn unsere Gegner von dieser Entwicklung erfahren, werden sie triumphieren«, sagte Rhodan. »Dabrifa und seine Verbündeten ahnten zwar, daß mit dem Mutantenkorps nicht alles in Ordnung war, aber sie mußten immer noch damit rechnen, daß wir die Mutanten einsetzen würden. Die Geschehnisse auf Mimas lassen sich nicht verheimlichen. Sobald Dabrifa und die führenden Männer von Carsual und der Zentralgalaktischen Union davon erfahren, werden sie noch rücksichtsloser ihre Ziele verfolgen als bisher.«
    Atlan war froh, daß Rhodan sich bereits Sorgen um die zukünftige Entwicklung innerhalb der Galaxis machte. Das lenkte ihn vom eigentlichen Problem ab.
    Die nächsten Worte Rhodans bewiesen Atlan jedoch, daß Rhodan die Schwierigkeiten zusammenhängend sah. Für ihn war die Second-Genesis-Krise gleichbedeutend mit einer politischen Krise innerhalb der Galaxis.
    »Offenbar haben die Ärzte die Kontrolle über die Mutanten verloren«, sagte Rhodan. »Jetzt erhebt sich die Frage, wie wir die Kranken wieder in die Klinik zurückbringen können.«
    Atlan starrte auf seine Fußspitzen.
    »Ich befürchte, daß es keine Klinik mehr gibt«, sagte er.
    »Es gibt im Solsystem Hunderte von Kliniken, in die wir die Kranken bringen können«, erwiderte Rhodan beinahe heftig. Gleichzeitig bereute er es, daß er sich zu einer so unfreundlichen Entgegnung hatte hinreißen lassen, denn er wußte genau, daß Atlan ihn nur auf eine Katastrophe vorbereiten wollte.
    »Die Mutanten werden sich nicht ohne Gegenwehr einfangen lassen«, sagte der Arkonide.
    Bei dem Wort ›einfangen‹ zuckte Perry Rhodan zusammen. Einfangen! Das klang beinahe, als ob sie Jagd auf … Tiere machen müßten.
    Rhodan war überzeugt davon, daß er die Mutanten zur Vernunft bringen konnte, wenn er ihnen gegenübertrat. Ihm würden sie sich nicht widersetzen.
    Aber, so dachte er zweifelnd, waren nicht auch John Marshall und zuletzt Allan D. Mercant auf Mimas gewesen, um das Schlimmste zu verhüten? Diese beiden Männer waren mit den Kranken ebenso befreundet wie er. Er durfte nicht annehmen, daß sein Einfluß größer war als der Mercants oder Marshalls. Marshall war außerdem selbst Mutant und kannte die Mentalität der Korpsmitglieder am besten.
    »Du glaubst also, daß wir Gewalt anwenden müssen?« fragte Rhodan zögernd.
    »Auch dazu werden wir wahrscheinlich nicht kommen«, erwiderte der Lordadmiral. »Wir beide wissen genau, über welche Kräfte die acht Mutanten verfügen. Durch die Krankheit wurden ihre parapsychischen Fähigkeiten noch stärker. Wie sollen wir eine solche Gruppe besiegen?«
    In einer düsteren Vision sah Rhodan ein Raumschiff vor sich, das aus seinen Transformkanonen den Saturnmond beschoß, um ihn zur Explosion zu bringen. Das würde die letzte Maßnahme sein, um die Menschheit vor acht Wesen zu schützen, die sich zu unbesiegbaren Monstren entwickelt hatten.
    Rhodan holte tief Atem, um dieses Bild vor

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