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Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Derbolav schwitzte, als er in seinem Gehäuse hockte.
    »Und dieses Folterwerkzeug kostet eine Million Solar!« schimpfte er, ohne zu bedenken, daß er die Million schließlich nicht aufgebracht hatte.
    Er wandte den Kopf und prüfte die Bild- und Tonübertragung von der Außenwelt. Sie war einwandfrei. Aber würde sie das unter einem Druck von hunderten oder tausenden Atmosphären noch sein?
    »Besatzungen beider HUS-Gleiter in den Rüstungen, Chef«, meldete Sidor über Hyperkom. Eine Telekomanlage wäre auf Hochdruckplaneten nutzlos gewesen.
    »Einsteigen und an die Plätze!« befahl Derbolav.
    Er marschierte seinerseits auf die Einstiegsluke des HUS-Gleiters zu. Die Fortbewegung strengte ihn nicht mehr und nicht weniger an als das Laufen in einer einfachen Bordkombination bei einem Gravo Schwerkraft; die Konstrukteure der HU-Panzerrüstungen hatten dafür gesorgt, daß jeder menschliche Benutzer sich sofort zurechtfand und sich nicht erst umstellen mußte.
    Nacheinander nahmen die Prospektoren in ihren unförmigen Rüstungen in den beiden HUS-Gleitern Platz. Derbolav de Grazia setzte sich in den Pilotensessel, der Meßtechniker Sidor übernahm das Ortungspult.
    Die schweren Katalyse-Fusionsmeiler arbeiteten bereits seit einer Stunde, wenn auch nur mit minimaler Leistung. Nun schaltete Derbolav sie behutsam höher. Die Antigravprojektoren machten das Fahrzeug gewichtslos, obwohl seine Masse natürlich erhalten blieb. Konvektionsfeldkissen hoben den Gleiter einen Meter vom Boden ab. Die Pulsationstriebwerke und Impulsaggregate schwiegen vorläufig noch.
    Derbolav de Grazia atmete auf, als er die Klarmeldung des zweiten Gleiterpiloten erhielt. In etwa drei Minuten kam der Zeitpunkt des Ausschleusens.
    Da meldete sich auch schon Juan Mellone-Grazia über Hyperkom.
    »Chef, noch drei Minuten! Die ROSSA OBERA nähert sich den oberen Schichten der Atmosphäre. Am besten bremst ihr sofort mit maximalen Werten ab, damit ihr vom Schiff wegkommt. Ich werde stark beschleunigen müssen, um nicht in die Atmosphäre zu stürzen.«
    »Einverstanden, Juan. – Erlenmar, hast du alles mitbekommen?«
    »Alles klar, Chef«, antwortete der Pilot des zweiten Gleiters.
    »Schön! Also mit voller Kraft verzögern, dann Fall mit Triebwerken abbremsen und Antigravaggregate auf fünf Gravos hochschalten. Ständiger Erfahrungsaustausch. Juan …!«
    »Ja, Chef!«
    »Mach's gut, alte Eule! Und drück uns die Daumen. Wenn alles klappt, sind wir bald die reichsten Prospektoren der Galaxis. Wenn nicht, führe unsere Sippe gut!«
    »Kommt gar nicht in Frage, Chef!« protestierte Juan Mellone-Grazia. »Du kommst gefälligst lebend zurück. Deine Frau verprügelt mich, wenn ich sagen muß, ich hätte dich hier zurückgelassen.«
    Derbolav lachte schallend. Die anderen Prospektoren fielen ein, soweit sie das Gespräch mitverfolgt hatten. Schlagartig stieg das Stimmungsbarometer.
    Die heitere Gelöstheit wich jedoch sofort wieder konzentrierter Aufmerksamkeit, als das Signal zum Ausschleusen ertönte. Vor dem Gleiter öffnete sich das äußere Hangarschott und gab den Blick auf ein Chaos frei.
    Derbolav de Grazia aktivierte das Hecktriebwerk. Zuerst langsam, dann immer schneller, schoß der Gleiter über den Hangarboden in den Raum hinaus und vor dem Schiff her.
    »Ausgezeichnet!« erscholl Juans Stimme. »Und jetzt verzögern!«
    Derbolav stellte das Hecktriebwerk ab und schaltete das Bugtriebwerk hoch. Die HHe-Meiler im Innern des Gleiters gaben ein rasch anschwellendes Tosen von sich. Das Bugtriebwerk arbeitete mit voller Kapazität; es hatte schließlich nicht nur die Beschleunigungswerte des Hecktriebwerks zu neutralisieren, sondern auch die Beschleunigung, die das Fahrzeug vom Schiff mitbekommen hatte.
    Der Patriarch beobachtete unablässig die Bildschirme der Außenbordbeobachtung und die Kontrollen. Soeben glitt die Kugelzelle der ROSSA OBERA schemenhaft und nur noch handflächengroß über den Gleiter hinweg und verschwand.
    Plötzlich war ein schwaches Winseln in der Kabine zu hören: Die Außenmikrophone übertrugen die Geräusche, die durch die Reibung der oberen Luftschichten entstanden. Das Geräusch war nicht gleichmäßig, sondern schwoll einmal an und sank dann wieder fast auf die Schwelle des Unhörbaren zurück, ein Zeichen dafür, daß die Turbulenz der tieferen Schichten sich auch auf die Grenze zum freien Raum auswirkte.
    Eine halbe Ewigkeit schien zu verstreichen, bis die Geschwindigkeit nur noch einen halben Kilometer pro

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