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Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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rief er die Ortungszentrale an und befahl, nach einem oder mehreren Raumbooten Ausschau zu halten. Den gleichen Befehl erteilte er anschließend den Kommandanten der WARSAW, KÖNIGSBERG und aller übrigen inzwischen gestarteten Aufklärungskreuzer.
    Ein wenig unsicher blickte er auf, als Oberstleutnant Akkadany zu ihm trat.
    »Eine Kernexplosion hat im Staubring des Squirepankin-Systems stattgefunden«, sagte er bedächtig, »eine gewaltige Explosion, die unmöglich von den durchgehenden Atomreaktoren eines großen Raumschiffes allein verursacht worden sein kann.«
    Er blickte seinen Stellvertreter an. Akkadany nickte lächelnd. Der Oberst runzelte die Stirn.
    »Die Explosion erzeugte keine radioaktive Strahlung, dagegen einen bisher nie dagewesenen oder uns nie bekanntgewordenen Ausbruch von Photonen, eine so grelle Lichtflut, daß sie die Filter der Polkuppel eines Raumschiffes durchdrang und mehreren Menschen die Netzhäute verbrannte.
    Von den automatisch anlaufenden Spektrographen wurden kurzzeitig die Spektrallinien aller im Staubgürtel vorkommenden Elemente registriert, wobei das Element Nickel dominierte. Aber …«, er hob seine Stimme an, »… aber bevor die Explosion zu Ende war, also noch während eines gewaltigen Energieausbruchs, erloschen die Linienspektren, als wären die Elementarteilchen restlos in Energie umgewandelt worden.«
    Erneut richtete er seinen Blick auf Oberstleutnant Akkadany.
    »Keine uns bekannte Kernreaktion bringt so etwas fertig, nicht wahr! Außer einer, die wir erst vor einiger Zeit kennenlernten: die explosive Reaktion von Koinomaterie mit Antimaterie …!«
    »Die Accalauries«, murmelte der Oberstleutnant.
    »Ja«, sagte Tepper Sockmann mit fester Stimme, »die Accalauries. Ich weiß zwar nicht, was diese Wesen aus Antimaterie bei uns gesucht haben, aber sie sind halt gekommen.«
    »Und umgekommen«, fügte Akkadany hinzu.
    Der Interkom sprach an. Der Kreuzer KÖNIGSBERG meldete, er habe ein diskusförmiges Raumboot oberhalb des Staubringes geortet. Das Boot näherte sich mit 0,333 LG dem Planeten Krover.
    »Also doch nicht alle umgekommen«, meinte der Oberst lakonisch. Er wandte sich wieder seinem Cheffunker zu. »Beordern Sie die KÖNIGSBERG in unseren Sektor. Es sieht so aus, als würde der Accalaurie mitten hindurchfliegen. Die KÖNIGSBERG soll sich aber in sicherer Entfernung halten!«
    Sockmann schaltete ab und sah seinen Stellvertreter an.
    »Ich werde wieder das Kommando übernehmen, Oberstleutnant. Sie begeben sich in die Kommunikationszentrale des Bordcomputers und versuchen, gemeinsam mit der Inpotronischen Sektion, Auswahlmöglichkeiten zur Verständigung mit intelligenten Lebewesen aus Antimaterie zu erarbeiten.«
    »Wir müssen uns verteidigen!« stieß Accutron Mspoern hervor. »Oder fliehen!«
    »Bis jetzt greift uns niemand an, Gebieter«, antwortete der Lobbyhuvos. »Der Weise sieht den Dingen mit Gelassenheit entgegen. Na also …!«
    »Was heißt ›na also‹? Ich habe dir doch gar nicht geantwortet.«
    »Doch, doch«, flötete der Lobbyhuvos süßlich. »Kommunikation muß nicht akustisch vor sich gehen. Du hast die Kopffläche leicht elliptisch verzogen.«
    »Möglich, aber was soll ich jetzt tun? Die Energieortung zeigt die Annäherung eines zweiten Raumschiffes an. Wenn man uns angreift, sind wir verloren. Der Neutralisierungsschirm allein schützt nicht gegen Strahlwaffenbeschuß.«
    »Die Raumschiffe der Fremden sind kugelförmig gebaut«, sinnierte der Lobbyhuvos. »Derartige Schiffe haben andere Blätter schon sehr oft beobachtet. Die Insassen verhielten sich zwar mißtrauisch, aber andererseits auch nicht aggressiv. Accutron, ich denke, hier bietet sich eine Chance für uns. Wenn wir den Fremden klarmachen können, daß wir in friedlicher Absicht kommen und Hilfe benötigen, werden sie uns vielleicht retten. Ganz sicher sogar.«
    »Und weshalb?« fragte Accutron Mspoern. »Weshalb sollten die Fremden uns wohl helfen wollen?«
    »Aus Neugierde, Gebieter. Alle intelligenten Lebewesen sind neugierig, und ganz besonders deutlich wird das, wenn sie interstellare Raumfahrt betreiben. Wer nicht neugierig ist, braucht keine Raumfahrt zu betreiben; er fände andere Mittel und Wege, seine Wohnwelt vor Überbevölkerung und Raubbau zu schützen.«
    Accutron überlegte.
    Die Argumente seines Gefährten erschienen ihm einleuchtend. Die Fremden in den Kugelschiffen hatten keinen Grund, ihn anzugreifen. Mit seinem kleinen Raumboot stellte er keine Gefahr

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