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Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Unerschütterliche, rang sekundenlang um seine Fassung.
    Das hatte niemand erwartet …
    Äußerlich faßte sich Rhodan sehr schnell wieder. Sein Gesicht wirkte wie eine undurchdringliche Maske, aber hinter der Stirn jagten sich die Gedanken.
    Von dem Prospektor Derbolav de Grazia und seinem Begleiter hatte man recht brauchbare Beschreibungen der Accalaurie-Körper-formen erhalten. Zwar hatten die beiden Prospektoren nur einen Accalaurie ohne Schutzschirm und diesen auch nur im Raumanzug gesehen, aber für Menschen mit Rhodans Erfahrung bedeutete das keinen wesentlichen Unterschied.
    Nicht der Accalaurie hatte den Männern in der Funkzentrale sekundenlang die Fassung geraubt – sondern sein seltsamer Gefährte.
    Sie sahen ein violett schimmerndes Wesen von der Form einer großen bauchigen Flasche mit unwahrscheinlich dünnem Hals und einem kugelrunden Kopf von nicht einmal ganz zehn Zentimetern Durchmesser. An der Vorderseite wölbten sich zwei rötlich glühende Sehorgane heraus; als das Wesen kurz den Kopf wandte, entdeckten die Menschen auch an der Hinterseite ein Augenpaar. Außerdem ragten aus diesem winzigen Kopf noch mehrere hauchdünne Fühler, die wie Antennen aussahen. Das Flaschenwesen stand auf vier erbärmlich dünnen Beinen mit Tellerfüßen. Knapp unter dem Halsansatz ragten rings um den Körper sechs unterschiedlich geformte Arme hervor.
    Offenbar sprach das Flaschenwesen auf den Accalaurie im Pilotensitz ein, denn eine schlitzförmige Öffnung im Kopf bewegte sich ununterbrochen, wobei sich die ›Lippen‹ einmal zu einem Trichter, dann wieder zu einem Kußmund verformten. Mit einer Hand knetete das Wesen den kugelförmigen Körper des Accalauries – durch den silberglänzenden Schutzanzug hindurch!
    Der Accalaurie hatte seinen halbkugelförmigen Kopf ein Stück ausgefahren und die ebene ›Schnittfläche‹ der Bilderfassung zugeneigt. Deutlich waren darauf die vier emporgewölbten Augen zu sehen. Die Sprechöffnung wurde von der Kopfrundung verdeckt, dennoch wußte Perry Rhodan sofort, daß der Accalaurie sprach. Die Bewegungen seiner feingliedrigen, sensibel wirkenden Hände konnten nur als begleitende Gesten gedeutet werden.
    Aber kein Laut drang aus dem Tonsektor des Translators.
    Perry Rhodan wandte den Kopf und blickte den Cheffunker fragend an.
    Der Offizier zuckte die Schultern. Er hatte sich Spezialkopfhörer übergestülpt und drehte mit den Fingern an den Justierungsknöpfen eines Schallradiometers. Dann fuhr er mit dem Schalensessel zur Schaltung eines Piezoquarzmikrofons.
    Plötzlich leuchtete sein Gesicht auf. Er legte die Kopfhörer ab und sagte:
    »Ultraschall! Sir, die Schwingungszahl der Accalaurie-Sprache liegt bei etwa fünfzigtausend Hertz. Es tut mir leid, aber der Translator ist nutzlos, bevor er nicht entsprechend umgerüstet worden ist.«
    Rhodan blieb äußerlich ruhig, obwohl er vor Enttäuschung innerlich bebte. Wie hatten sie so sicher sein können, die Accalaurie-Sprache müsse innerhalb des menschlichen Hörbereichs liegen?
    Übersteigerte Unvoreingenommenheit! sagte er sich. Du empfindest den Kontakt mit absolut artfremden Lebewesen bereits als selbstverständlich, siehst sie in einer auf das Geistige beschränkten Wertung als Mitmenschen an.
    Unwillkürlich mußte er lächeln.
    Das Flaschenwesen schien das als positives Zeichen zu werten. Es hüpfte auf seinen vier Beinen fast einen Meter hoch in die Luft, wedelte mit den Armen und verzog den Mund zu einem Äquivalent menschlichen Lächelns.
    Rhodan bewegte die Hand.
    »Fiktivsender!«
    Der Cheffunker schaltete an einer flachen Konsole. Mit schwachem Summen senkte sich die Abnehmerhaube des Fiktivsenders über Rhodans Schädel, metallische Kontakte preßten sich gegen die Kopfhaut. Perry Rhodan schloß die Augen und konzentrierte sich. Die Kontrollampe des Bilderfassungsteils erlosch. Das Gerät wurde nicht gebraucht. Es waren von jetzt an die willkürlich erzeugten Vorstellungsinhalte Rhodans, die vom Fiktivsender zu videoplastischen Bildern umgeformt und in den Empfänger des Accalauries geschickt wurden.
    Für den Terraner versank die gegenwärtige Wirklichkeit zu einem grauen Nebel, aus dem seine Erinnerung und Vorstellungskraft immaterielle Bilder und Vorgänge emporsteigen ließen.
    Zuerst formte er ein diskusförmiges Raumschiff, wie es auf eine Wolke aus Koinomaterie zutrieb und wie Antimaterie und Koinomaterie sich in einer furchtbaren Lichtexplosion gegenseitig vernichteten.
    Danach ließ er das

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