Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 047 - Die Cappins

Titel: Silberband 047 - Die Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
aufzustellen, eilten geschäftig hin und her, als hinge das Gelingen ihres Experimentes allein von ihnen ab. Einer fiel mir besonders auf: ein großer, dicker Mann mit Tränensäcken unter den Augen und einem fanatischen Ausdruck im Gesicht.
    Ich werde mir wohl niemals ganz abgewöhnen können, die Menschen, denen ich begegne, intensiv zu betrachten. Der Techniker jedenfalls bemerkte meinen Blick, hob verwundert die Augenbrauen und sah dann weg.
    »Ich freue mich, daß du doch noch gekommen bist«, sagte Rhodan, als ich schließlich neben ihm stand.
    Ich blickte mich um. Waringer und einige bekannte Wissenschaftler waren in der Nähe. Auf der anderen Seite der Halle sah ich Fellmer Lloyd, der sich mit einem schwarzgekleideten alten Mann unterhielt.
    »Ich sterbe nicht gern allein«, sagte ich zu Perry.
    Er lachte nicht über meinen makabren Witz. Er reagierte überhaupt nicht auf meine Bemerkung.
    Nach einer Weile kam Rankos Ohm zu uns herüber. Er benutzte nicht den Durchgang unter dem Quintatron, sondern stieg einfach darüber hinweg. Allein durch diese Bewegung des Haluters wirkte das Quintatron weniger phantastisch. Eine Anlage, über die man hinwegklettern konnte, war weder unheimlich noch gefährlich.
    Waringer eilte mit einem Stapel abgegriffen aussehender Papiere herbei.
    »Ich habe alles verglichen«, sagte er aufgeregt zu Ohm. »Der Sicherheitsfaktor ist nicht so hoch, wie Sie angegeben haben. Die HÜ-Felder können die Sextadimenergie nicht länger als eine hundertstel Sekunde halten.«
    Ohm sah von oben auf ihn herab. Für einen Augenblick dachte ich, der Haluter wollte Waringer ob seines Einwandes einfach mit zwei Händen zerdrücken, aber Ohm sagte völlig ruhig: »Wie Sie wissen, wird der Beschuß nur den milliardsten Teil einer Sekunde dauern. Die Differenz zur Sicherheitsgrenze ist also so groß wie zwischen einer Minute und einem Jahr.«
    Ich wollte nicht einsehen, daß eine milliardstel und eine hundertstel Sekunde einerseits dasselbe waren wie eine Minute und ein Jahr andererseits und machte eine entsprechende Bemerkung zu Ohm.
    Er ließ mich unbeachtet. Mehr an Waringer gewandt, sagte er. »Sie denken in völlig falschen Dimensionen.«
    Rhodan beteiligte sich an der Diskussion. »Was bedeutet die Sache mit dem Sicherheitsfaktor? Erklär mir das, Geoffry.«
    Waringer wühlte in seinen Unterlagen und leierte dabei unablässig Formeln herunter. Schließlich fischte er ein vollgeschriebenes Blatt heraus und überreichte es Rhodan.
    Ich blickte Perry über die Schulter und versuchte, aus Waringers Gekritzel irgendwelche Schlüsse zu ziehen.
    »Ist der Sicherheitsfaktor nicht groß genug?« fragte Rhodan nach einer Weile.
    »Zweifellos«, erwiderte Waringer. »Er ist jedoch nicht so groß, wie Ohm und seine Mitarbeiter angeben. Das kann bedeuten, daß ein Fehler in den Berechnungen vorliegt.«
    »Aber du täuschst dich doch nicht?« meinte Rhodan.
    Waringer sah unglücklich aus. Unverhofft sah er sich vor die wenig beneidenswerte Situation gestellt, die Verantwortung für das Experiment zu übernehmen.
    »Man kann sich bei solchen Sachen nie richtig festlegen. Wir müssen es eben versuchen.«
    »Das Experiment läuft bereits«, mischte sich Ohm wieder ein. »Wir können das Quintatron zum festgesetzten Zeitpunkt benutzen.«
    Er ging mit Waringer davon.
    »Die Sache ist also höchst unsicher«, sagte ich zu Perry. »Noch haben wir Zeit, davon Abstand zu nehmen.«
    Rhodan antwortete nicht. Es war aber klar, daß er die sich bietende Chance ergreifen wollte, wenn das auch mit einem großen Risiko verbunden war.
    Inzwischen hatten Waringer und Ohm wieder den Innenraum des Quintatrons erreicht. Ihr gleichzeitiges Auftauchen an der großen Schalttafel wirkte auf alle in LEVEL NINE Anwesenden wie ein Signal. Das Stimmengewirr schwoll an, und jedermann hielt den Zeitpunkt für gekommen, seinem Gesprächspartner die eigenen Ansichten über dieses Experiment mitzuteilen.
    Rhodan packte mich am Arm. »Komm!« sagte er kurz.
    Er zog mich auf die andere Seite des Raumes hinüber, wo inzwischen auch Ras Tschubai und Gucky an Fellmer Lloyds Seite aufgetaucht waren.
    »Warum müssen wir eigentlich dabeisein, wenn die Haluter dieses Experiment beenden?« unternahm ich einen letzten Versuch, ihn aus der Gefahrenzone zu bringen. »Wir könnten jetzt an Bord der INTERSOLAR gehen und das Bolo-System verlassen.«
    Diesmal wurde er fast ärgerlich, das sah ich an seinem Gesichtsausdruck. Er enthielt sich jedoch einer

Weitere Kostenlose Bücher