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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gut sichtbar waren. Zwei der Präzisionsinstrumente liefen, die anderen standen still, aber die Kontaktlampen in ihren Feldern glühten grün.
    Cascal hörte die Stimme von Rhodan in seinem Ohr. Er drückte mit dem Zeigefinger das winzige Hörgerät tiefer in die Ohrmuschel hinein.
    »Sind Sie bereit, Joak? Der Beschuß soll in zweihundert Sekunden stattfinden.«
    Cascal sah hinüber zu Rhodan und gab ein Zeichen der Zustimmung.
    »Gut. Ich veranlasse das Folgende.«
    Eintausend Gramm reines Howalgonium befand sich nur zweihundert Zentimeter vom Rand des HÜ-Schirmes um Corello entfernt.
    Das Mineral flimmerte rötlich wie die Spiegelung der Sonne auf einem dunstigen See.
    Das Dröhnen der Energieerzeuger nahm zu, wurde lauter und schien die Halle des Quintatrons in ein System schwingender Träger und Werkstoffe zu verwandeln. Vibrationen erfaßten die Menschen und erschütterten sie. Die Muskeln und Nerven der rund dreißig Personen, die in der Nähe der Beschußöffnung oder hinter den Schirmen standen, an den Kontrolltafeln oder oben an der Decke in einem gläsernen, kugelförmigen Käfig, waren angespannt. Das Donnern wurde lauter und lauter.
    Dann senkte Waringer eine Hand.
    Ein riesiger Schalter flog herum.
    Energetische Ströme rasten die Leitungen entlang, und das gewaltige Quintatron begann zu arbeiten.
    Man konnte nicht mehr unterscheiden, woher die Geräusche kamen.
    Langsam drehte sich der Roboter mit Corello im Sitz um dreihundertsechzig Grad; er drehte sich auf der Stelle.
    Er betrachtete die Gesichter der Menschen und sah hinter ihnen die Roboter.
    Eine schweigende, kühl reagierende Front umgab ihn. Sowohl die Gesichter als auch die griffbereiten Waffen der Spezialisten drückten aus, was sie gegenüber Corello empfanden.
    Immer noch Mißtrauen.
    Ekel und Abscheu wurden unterdrückt, waren aber vorhanden.
    Die Roboter besaßen ausnahmslos eine Spezialprogrammierung, die auf Corellos Gehirnimpulse ansprach. Lord Zwiebus hielt seine Keule wie eine schwere Zweihandwaffe, und das stumpfe Ende der Imitation deutete auf Corello. Schließlich war die Dreihundertsechzig-Grad-Drehung beendet, und Corello konzentrierte sich auf das Howalgonium.
    Der Robot näherte sich um einen Meter dem Klumpen Howalgonium.
    In der gleichen Sekunde gab Waringer den Beschuß frei.
    »Los!« schrie jemand unkontrolliert.
    Mit einer Energie von mehr als neunhundert Milliarden QWA wurde der Howalgoniumklumpen voll getroffen. Eintausend Gramm des kostbaren Minerals befanden sich im Zentrum eines Strahlers von rund fünfzig Zentimetern Durchmesser, der den Raum zwischen der Beschußöffnung des Quintatrons und den Auffangschirmen und der Absorbereinheit überspannte.
    Sekundenlang geschah überhaupt nichts.
    Dann begannen die Quintronen das gefährliche Element zu verwandeln. Unmerklich veränderte sich das Howalgonium. Aus dem rötlich flimmernden Mineral wurde ein Klumpen, der zu glühen schien. Dann wechselte die Farbe. Der kugelförmige Klumpen wurde zuerst krapprot, dann zinnoberrot. Schließlich verharrte er Sekunden in einer rotbraunen Färbung, die aussah wie Rost. Er wurde hellocker, schließlich weiß, dann schlug die Farbe wieder um. Über Kobaltblau und Ultramarin verwandelte sich das Mineral in eine Masse, die in einem stechenden Violett strahlte.
    Noch immer tobten die unfaßbaren Energien aus dem Schlund, trafen auf das Mineral auf und zerstreuten sich, wurden aufgefangen und absorbiert. Ungerührt, aber mit geschlossenen Augen saß Ribald Corello in seinem Trägerrobot, einen Meter von dem Howalgonium entfernt und durch den grünen HÜ-Schirm geschützt.
    Stechendes, grell leuchtendes Violett.
    Dann begann das Mineral, das bereits in eine höhere Ebene versetzt worden war, zu pulsieren.
    Wie ein pochendes Herz zog sich das ehemalige Howalgonium zusammen, dehnte sich wieder aus, schrumpfte wieder, um etwa ein Fünfzehntel seines Durchmessers. Gleichzeitig wurde das Leuchten schwächer und stärker. Das Sextagonium pulsierte.
    Das Howalgonium hatte sich verwandelt …  … und drohte instabil zu werden.
    Cascal rang nach Luft. Für Sekunden glaubte er, daß seine Herztätigkeit ausgesetzt hätte. Er spürte, wie zwei breite Bäche von Schweiß über sein Gesicht liefen, wie seine Handflächen und der Rücken vor Erregung naß wurden. Er umkrampfte die Waffe, um einen festen Halt zu haben. Selbst Rhodan, dessen Gesicht eine Studie wilder Beherrschung war, schwankte hin und her.
    Jetzt griff der Mutant ein.
    Ribald

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