Silberband 049 - Welten in Angst
wenn er es weiß und der Angriff kein Zufall ist. Kein Zufall zu diesem Zeitpunkt, meine ich.«
»Wann sind sie hier?« fragte Rhodan.
»Den letzten Meldungen nach kann das schon morgen sein, Sir.«
Rhodan sah Tifflor an.
»Was ist mit unserer Flotte?«
»Ich habe alles Notwendige veranlaßt, Perry. Über Olymp. Es werden an die vierzigtausend Einheiten sein, die sich auf dem Anflug befinden.«
»Geben Sie den Kommandanten den Befehl, auf keinen Fall anzugreifen. Ich möchte unsere Schiffe nur in Bereitschaft wissen, das ist alles.« Er sah wieder Deighton an. »Weiter, Galbraith. Ich weiß, daß es noch immer nicht alles ist.«
»Wie recht Sie haben. Aber ich bin nicht nur gekommen, um Hiobsbotschaften zu verbreiten. Ich kann Ihnen auch erfreuliche Dinge mitteilen; ob sie den Lauf der Dinge beeinflussen können, entzieht sich meiner Kenntnis. Unsere Agenten berichten schon länger von einer Widerstandsbewegung, die von einem gewissen Omarin Ligzuta angeführt wird. Ihr Ziel ist es, den Diktator zu stürzen und wieder normale Verhältnisse herzustellen. Dazu gehören auch friedliche Beziehungen zu uns und allen anderen Sternenreichen. Nun aber ist der wahrscheinliche Angriff auf uns dazwischengekommen. Ligzutas Organisation wird nichts dagegen unternehmen können – vielleicht.«
»Immerhin ein Lichtblick, das müssen Sie zugeben.« Rhodan schüttelte den Kopf. »Wie kann Dabrifa so sicher sein, daß unser System noch existiert?«
»Ich glaube, Sie haben die Tatsache vergessen, daß Mitte Januar dieses Jahres unser System kurzfristig in die Normalzeit zurückstürzte, als der Sonnensatellit den Hypertronzapfer unterbrach und damit zwangsläufig auch die Energieversorgung des Antitemporalen Gezeitenfeldes.«
Deighton sprach nicht weiter, denn ihm gegenüber war Ovaron aufgesprungen. Der Cappin starrte ihn erschrocken und fast entsetzt an, setzte sich aber dann wieder.
»Was ist, Ovaron?« fragte Rhodan.
Der Cappin schüttelte den Kopf.
»Nichts, Perry, gar nichts.«
Rhodan wußte, daß Ovaron nicht die Wahrheit sagte. Die Tatsache, daß sich das Solsystem für eine kurze Zeit in der Normalzeit befunden hatte, schien für den Cappin von außerordentlicher Bedeutung zu sein. Er sah hinüber zu den beiden Telepathen, aber sowohl Fellmer wie auch Gucky zuckten die Schultern. Sie hatten nichts erfahren können.
Obwohl Ovaron etwas Wichtiges gedacht hatte.
Deighton fuhr fort: »Es wurden damals mehrere Aufklärungsschiffe der Dabrifaner vernichtet, aber einem von ihnen gelang es, einen Funkspruch abzusetzen, der auch prompt sein Ziel erreichte. So erfuhr Dabrifa, daß unser System noch existiert, und gleichzeitig entdeckte er unser Geheimnis: das Antitemporale Gezeitenfeld.«
Rhodan sah ihn durchdringend an.
»Nun gut, jetzt weiß er davon. Aber was verspricht er sich, wenn er uns mit einer so gewaltigen Flotte aufsucht? Glaubt er denn, uns einholen zu können? Niemals kann er fünf Minuten Zeit einholen.«
»Natürlich kann er das nicht, aber er hat es auch gar nicht vor. Er hat vor einem halben Jahr erfahren, daß wir uns in einer anderen Zeitebene aufhalten. Er hat sofort seine Maßnahmen getroffen, und erst heute wurde mir klar, was inzwischen auf dem Planeten der Galaktischen Wissenschaftler geschah. Es gab dort verschiedene Vorkommnisse, die wir niemals ganz zu klären vermochten. Ich wußte durch Agentenberichte, daß sich Wissenschaftler von Dabrifa auf dem Planeten der Galaktischen Wissenschaftler aufhielten, aber es gelang mir niemals, den Zweck ihres Aufenthaltes herauszubringen. Bis auf heute.«
»Heute wissen sie es?« fragte Rhodan gespannt.
Galbraith Deighton nickte. »Ja. Wir haben in dieser Sache mit der Widerstandsbewegung des Ligzuta zusammengearbeitet, wie schon öfter zuvor. Die Leute sind zuverlässig. Die Meldung vom beabsichtigten Angriff auf unser System stammt ebenfalls von einem ihrer Agenten. Er starb, als die Geheimpolizei von Nosmo ihn verhaften wollte. Ja, um auf den Planeten der Galaktischen Wissenschaftler zurückzukommen: Es wurde dort ein völlig neuartiges Gerät entwickelt, dessen Bezeichnung ›Zeitfeld-Zerstörer‹ lautet. Ich glaube, dazu brauche ich Ihnen keine weiteren Erklärungen mehr abzugeben. Mit dem Gerät soll ein Zeitfeld abgebaut werden.«
»Unser Zeitfeld!« sagte Rhodan langsam.
»Kein anderes«, bestätigte Deighton ernst. »Und wir wissen, daß sich dieses Gerät auf einem der Schiffe befindet, die sich uns nähern. Dabrifas Plan ist somit
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