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Silberband 050 - Gruelfin

Titel: Silberband 050 - Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bredel lächelte verkrampft. Er vermochte der rauhen Herzlichkeit dieser Männer nichts Angenehmes abzugewinnen. Steifbeinig kletterte er von den Aufbauten des Shifts und stellte sich in der Reihe auf.
    »Leutnant Hinzeman!« rief Gucky.
    Der Einsatzgruppenleiter trat vor. Seine hagere Gestalt wurde durch den Kampfanzug fülliger gemacht. Die brünetten Haare wehten unordentlich um seine Ohren, und das Gesicht hatte etwas von der Schläue eines Fuchses.
    »Negativ!« befand der Ilt. »Weitergehen!«
    Levus Hinzeman ging zögernd auf den schmalen Spalt im Paratronschirm zu – und begann plötzlich zu rennen.
    Der Raumsoldat zwischen Gucky und Ovaron hob seinen Strahler und feuerte. Er zielte neben die Füße Hinzemans, aber es sah dennoch gefährlich aus.
    So plötzlich wie er losgerannt war, blieb Levus Hinzeman wieder stehen. Keuchend wandte er sich um.
    »Vavischon hatte Sie kurz vor der Strukturlücke übernommen«, erklärte Ovaron. »Er wollte mit Ihnen fliehen.«
    Gucky verschwand urplötzlich von seinem Platz und tauchte jenseits des Schirms wieder auf.
    Der Ganjo lächelte.
    »Gehen Sie bitte weiter. Gucky übernimmt die Abschluß-Überprüfung auf der anderen Seite des Paratronschirmes.«
    Hinzeman trocknete sich den Schweiß ab. Danach ging er durch die Strukturlücke hindurch.
    Der Ilt winkte weiter.
    Der nächste Mann wurde überprüft.
    Leutnant Ingwar Bredel war der elfte. Er fühlte Ovarons Blick forschend auf sich ruhen und hatte das Gefühl, auf einem Floß in einem Ozean zu treiben.
    Vor ihm tauchten die flackernden Ränder der Strukturschleuse auf. Bredel bewegte sich zögernd und vorsichtig. Wenn er den Paratronschirm berührte, würden ihn dessen Kräfte in den Hyperraum schleudern.
    Endlich war er hindurch.
    Er atmete heftiger in der dünnen Atmosphäre von TCR. Staubschleier trieben über die wüste Oberfläche. Am gegenüberliegenden Horizont wölbten sich die flachen Buckel einer kahlen Hügellandschaft.
    Wo sollten sie hier einen Eingang in die technisierte Unterwelt finden …?
    Alaska Saedelaere beobachtete die Umgebung auf den Schirmen der Panoramagalerie.
    Aber es war ja nur der Körper von Alaska Saedelaere. Das, was man Persönlichkeit, Geist, Seele und Bewußtsein nannte, war Vavischon, der Chef der Takerischen Exekutionsflotte.
    Vavischon war verzweifelt.
    Immer drängender wurde das Bedürfnis, in seinen eigenen Körper zurückzukehren. Erst vor wenigen Minuten war er dem Tod entronnen.
    Er hatte Leutnant Hinzeman übernommen gehabt, als der Terraner bereits von Ovaron und Gucky kontrolliert worden war. Doch dann war er nervös geworden und einfach losgerannt.
    So konnte es nicht weitergehen.
    Er stand langsam auf und verließ die Kommandozentrale. In Alaska Saedelaeres Kabine angekommen, legte er sich auf die Couch, entspannte sich und versuchte, einen der Biosynthos in den Arsenalanlagen anzupeilen.
    Es gelang ihm nicht.
    Dafür löste er etwas ganz anderes aus, etwas, das unvermittelt ein geheimnisvolles Leben entwickelte und sich anschickte, die Bedrohung zu beseitigen.
    Ein lauter Schrei nach Rache durchlief den Planeten …

20.
    Leutnant Bredel blickte unentwegt auf den Rücken seines Vordermannes.
    Sie flogen mit Hilfe ihrer Tornisteraggregate bereits seit mehr als einer halben Stunde über die Wüste. Die Pulsationstriebwerke surrten monoton, kaum hörbar summten die Antigravprojektoren.
    Bredel wandte den Kopf nach links. Am Horizont sah er schattenhafte Bewegungen. Ab und zu blitzte es grell auf, wenn das Metallplastik der Kampfroboter das Licht von Taimay reflektierte.
    »Erster Halt in einer Minute!« befahl Leutnant Hinzeman über Helmfunk. »Die Ortungsspezialisten zu mir! Die anderen Männer sichern den Landeplatz ab!«
    Die bislang starre Formation geriet in Bewegung. Drei Männer scherten in ihren schweren Kampfanzügen aus und hielten auf den Leiter der Erkundungsgruppe zu. Sie hielten sich dabei an den Rändern einer ovalen Antigravplattform fest, auf der einige Geräte verankert waren.
    Die übrigen siebzehn Männer schwärmten aus. Nach genau einer Minute standen sie im weiten Kreis um Hinzeman und die drei Ortungsspezialisten herum. Ihre Strahler drohten in die lebensfeindliche Wüste hinaus. Ingwar Bredel stand zwischen dem Sicherungskreis und der Gruppe um Hinzeman und blickte sehnsüchtig auf die metallisch schimmernde Blase, die im Osten über den Horizont ragte. Über die Hälfte der MARCO POLO lag unterhalb des Horizonts, aber das, was noch zu sehen

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