Silberband 050 - Gruelfin
Parapsigaben haben sich verändert. Genaue Erkenntnisse über seine jetzigen Fähigkeiten sind noch nicht abzusehen. Dennoch wird er enorm leistungsfähig bleiben. Ribald Corello äußerte den Wunsch, im Sonnensystem zurückzubleiben, um dort bei eventuell auftauchenden Gefahren handeln zu können.«
»Danke, Sir. Die Sache ist klar.«
Die nachfolgende Diskussion dauerte fünf Stunden. Rhodan und Atlan achteten auf jeden berechtigten Einwand. Er wurde sofort ausgewertet und an die Bordpositroniken weitergeleitet.
Gegen neunzehn Uhr Standard, identisch mit der gültigen Bordzeit, war die Generalinformation beendet.
Das Ferntriebwerk der MARCO POLO war kein energetischer Selbstversorger, sondern ein Wandelkonverter nach dem ungefähren Prinzip eines alten Kalups.
Die Sextagonium-Bank, ein Transmissionsgerät zur Verformung ankommender Normalenergien, erzeugte das Waringsche Dakkarfeld, das genaugenommen nichts anderes war als ein hochgespannter Paratronschirm von allerdings pedogepolter Kapazität.
Das Dakkarfeld war in der Lage, die vier- und fünfdimensionalen hyperenergetischen Einflüsse völlig zu reflektieren. Die Gesetzmäßigkeiten der sechsten Dimension, einer Begriffseinheit, die im Vorstellungsvermögen eines Menschen nicht mehr logisch erfaßt werden konnte, wurde von dem Dakkarfeld ebenfalls abgewiesen.
Dimesextafelder dieser weit übergelagerten Rangordnung ermöglichten das Eindringen in eine Zone zwischen den fünf- und sechsdimensionalen Pararäumen.
Das Dimesextatriebwerk der MARCO POLO lag unter der gepanzerten Zentralekugel, jedoch noch oberhalb der riesigen Hallen, in denen die vier Waringschen Kompensationskonverter für den Linearflug aufgestellt waren.
Auch sie waren keine Selbstversorger, sondern Fremdenergieempfänger. Als bedeutsamster Stromverbraucher hatte sich jedoch die Sextadimanlage erwiesen.
Das Sextagonium, ein durch Quintronenbeschuß aufgeladenes und hyperenergetisch überwertiges Mineral, war das Endprodukt einer Howalgonium-Umwandlung. Es hatte zwei Jahre gedauert, bis seine strukturelle Flexibilität und Instabilität gebändigt werden konnte.
Alle Kommandostationen in der riesigen Kugelzentrale der MARCO POLO waren vielfach besetzt.
Die drei Emotionauten saßen reglos und anscheinend meditierend in ihren Spezialsesseln. Über ihren Köpfen hingen die SERT-Hauben.
Jede Emotio-Schaltstation verfügte über ihr eigenes Kontrollzentrum. Jeder Emotionaut konnte die Maßnahmen eines Kollegen verfolgen und notfalls eingreifen.
Normalmenschen konnten ein Schiff wie die MARCO POLO nur noch dann manuell fliegen, wenn mindestens sechs hochqualifizierte Kosmonauten an den Kontrollen saßen. Sie hatten die anfallenden Vorgänge bereits sechsfach aufzuteilen.
Oberst Elas Korom-Khan schaltete soeben das Kraftwerk Nummer 12 auf Absprungleistung.
Die acht Schwarzschild-Reaktoren der zwölften Versorgungseinheit wurden auf eine Leistung von zehn Millionen Megawatt pro Einheit hochgefahren. Das Arbeitsgeräusch der Thermoumformer, die ihre Energie über die drahtlosen Feldenergieleiter an die Großverbraucher abgaben, verursachten ein sattes Summen.
Kosum vernahm es nur unterbewußt. Er war voll konzentriert. Zur Entlastung des Kommandanten war ihm die Überwachung der Normaltriebwerke übertragen worden.
Sie liefen mit einer exakt synchronisierten Schubleistung von dreißig Millionen Megapond und beschleunigten die MARCO POLO bis in die Grenzbereiche der Einsteinschen Lichtmauer.
»Funktionskontrolle, vierte Durchsage«, wurde die Stimme des Leitenden Ingenieurs vernehmbar. »Alle Schaltungen kommen an. Einwandfreie Ausführung. Achtung, an Kommandant: Alle Nebenaggregate werden durch die Sekundärpositroniken tadellos bedient. Totale Synchronisierung ist erreicht. Ende.«
Perry Rhodan schaute gebannt zu den drei Männern hinüber, die jetzt über das Schicksal des Schiffes bestimmten.
Kosum gab über die SERT-Verbindung an den Kommandanten durch, die Absprunggeschwindigkeit sei erreicht. Korom-Khan bestätigte. Das Geräusch der zwölf Riesenkraftwerke wurde noch heftiger. Die neuen Schwarzschild-Reaktoren waren in ihren Abmessungen fünffach kleiner als die alten Meiler, sechsfach leichter, jedoch um etwa zweihundert Prozent leistungsfähiger.
Das Geheimnis dieser erstaunlichen Entwicklung lag im Wegfall der früher üblichen Druck-, Strahlungs- und Kühlumhüllungen. Sie wurden nunmehr durch ein vollpositronisch gesteuertes Paratron-Kugelfeld ersetzt, in dem der Kern
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