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Silberband 050 - Gruelfin

Titel: Silberband 050 - Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Jahren terranischer Raumfahrt.
    Man würde in drei Linearetappen vorgehen.
    Jedesmal, wenn man den Normalraum wieder betrat, würden die Instrumente der zehn Schiffe die Umgebung abtasten und jedes Flüstern innerhalb von Lichtjahren Entfernung wahrnehmen können. Man wollte viel sehen, aber möglichst nicht gesehen werden. Auch die Entfernung zwischen der MARCO POLO und Vavschenic war wohlberechnet und lag einwandfrei innerhalb der Funksprechweite eines Leichten Kreuzers der PLANETEN-Klasse. Notfalls konnte Cascal einen Funkruf starten, um die MARCO POLO mit ihrer furchtbaren Feuerkraft herbeizurufen. Er hoffte, daß dies nicht notwendig war; Cascal gehörte zu den zahlreichen Männern, die zwar im Rang eines Soldaten standen und wußten, was Krieg war, ihn aber verabscheuten und sich damit zufriedengaben, auf Zielschiffe zu feuern oder die überlegene Kraft terranischer Geschütze nur als Abschreckungswaffe einzusetzen. Man würde sehen.
    Aber – wenn fremde Gewalten dafür sorgten, daß ein Funkspruch überlagert wurde oder durch Störung des Hyperkoms ausfiel, dann war auch dieses Hilfsmittel ausgefallen.
    Cascal lehnte sich zurück und überlegte, wie er die vielen Stunden der Linearetappen und der ausgedehnten Zwischenzeiten überbrücken konnte. Er zweifelte daran, daß man sie aufhalten würde, bevor sie bei Vavschenic waren.
    Manishes faltiges Gesicht wandte sich dem Oberst zu. Penka fragte halblaut und besorgt:
    »Woran denken Sie?«
    Cascal grinste freudlos und erwiderte:
    »An Takvorian, der sich im Laderaum langweilt. Vielleicht sollten wir ihn dazu abstellen, den Besatzungsmitgliedern in ihrer reichlichen Freizeit Reitunterricht zu geben. Er könnte Pferd und Reitlehrer in einer Person sein.«
    »Sie sind vielleicht ein respektloser Mensch!« sagte Penka.
    Cascal ging hinunter in den Laderaum, wo der Pferdemutant auf einem Stapel neuer, farbiger Decken lag und im Licht einer kleinen Klemmlampe in terranischen Schriften las. Als Cascal den Raum betrat, bewegte sich der farbenprächtige Schweif dieses Wesens, das so gern wie ein Terraner oder ein Cappin ausgesehen hätte und gezwungen war, in diesem Mischkörper zu leben.
    »Ich freue mich, daß Sie kommen«, sagte Takvorian mit seiner leisen, schüchternen Stimme. »Warum haben Sie Claudia nicht mitgebracht?«
    »Was gefällt Ihnen an Claudia, Takvorian?« fragte Cascal zurück.
    »Sie ist so schön menschlich und angenehm ausgeglichen«, sagte der Mutant. »Sie will versuchen, meine Gene festzustellen und hat mir wenig, aber immerhin Hoffnungen gemacht, sie könnte meinen Körper – vielleicht – verändern.«
    Cascal meinte staunend:
    »Sie sind ein Illusionist, Takvorian.«
    »Und Sie sind ein Terraner. Was ist schlimmer?«
    Cascal grinste und setzte sich neben Takvorian auf einen Stapel leerer Kisten, der mit einem breiten Gurt am Boden festgezurrt war.
    »Beides«, sagte er. »Was lesen Sie da?«
    »Bildende Werke. Ich lese gerade über den Tod und das Sterben in der terranischen Philosophie nach; beides scheint, nach Meinung der großen Denker, ein erstrebenswertes Ziel zu sein, nicht wahr?«
    Cascal grinste und antwortete:
    »Ich weiß nicht genau, was diese Männer im einzelnen darüber dachten, aber inzwischen haben sie alle Gelegenheit gehabt, diese Frage zu beantworten. Sich selbst nämlich, leider nicht der Nachwelt. Aus dem Jenseits kommen nicht einmal Mystiker zurück, obwohl ich das von jenen geradezu erwarten muß. Aber … Sie sehen, niemand ist vollkommen.«
    Takvorian lächelte zurückhaltend und fragte zurück:
    »Auch Sie nicht, Oberst?«
    »Nein, nicht einmal ich. So leid es mir tut.«
    Takvorian sagte mit Entschiedenheit:
    »Diese Bemerkung glaube ich Ihnen sogar. Fürchten Sie sich vor dem Tod?«
    »Noch nicht«, sagte Cascal. »Und vorläufig tue ich alles, um ihm auszuweichen. Dem Cappin in der MARCO POLO wird es vielleicht um Haaresbreite gelingen. Ich meine den Moritator …«
    »Ich weiß«, sagte der Pferdemutant mit einer unheimlichen Ruhe. »Es gelingt ihm nicht, Oberst Cascal.«
    »Woher wissen …?«
    Takvorian sagte flüsternd:
    »Er stirbt. Etwa jetzt.«
    Cascal flüsterte erbleichend:
    »Woher wissen Sie das, Takvorian?«
    Der Pferdemutant zuckte mit den Schultern seines menschlichen Körpers, und der lange, farbenfunkelnde Schweif bewegte sich wie eine träge, sattgefressene Schlange.
    Cascal atmete scharf ein und begann, angestrengt nachzudenken.
    Die Wahrscheinlichkeit, daß der Moritator Scholschowo

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