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Silberband 050 - Gruelfin

Titel: Silberband 050 - Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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meisten Gebiete des Planeten strahlen bis zu achttausend Röntgen ab.«
    Cascal fragte ungläubig:
    »Achttausend Röntgen? Das ist zigmal die tödliche Dosis für ein ungeschütztes Lebewesen.«
    »Richtig. Faszinierend dabei ist aber, daß nicht nur ein Großteil der Atmosphäre voller radioaktiven Fallouts ist, sondern kleinere Teile der Kontinente völlig strahlungsfrei sind.«
    Cascals Lippen preßten sich zusammen. Die Muskeln entlang seines Unterkiefers wurden zu harten Knoten.
    Er flüsterte, die Zähne fast am Metallgitter des Mikrophons:
    »Wiederholen Sie das bitte, Leutnant Alatriste!«
    Nach drei Sekunden Pause fuhr die Stimme des Chefs der Ortungszentrale fort:
    »Ziemlich ausgedehnte, im Vergleich zu den strahlenden Gebieten jedoch kleinere Landstriche sind völlig strahlungsfrei. Ich frage mich, warum der radioaktive Fallout, der überall in der Atmosphäre ist und von den Jetstreams verteilt wird, nicht auch diese Gebiete verseucht.«
    »Nicht nur Sie wundern sich!« sagte Penka Manishe in die Stille hinein, die sich ausgebreitet hatte.
    Fahles Entsetzen griff auf die Terraner über. Sechshundert Männer und Frauen erkannten schlagartig, daß dort auf dem Planeten mit der atembaren Sauerstoffatmosphäre – deren Ionisation jedes Lebewesen, das diese Luft einatmete, umbringen würde – ein Rätsel auf die Terraner lauerte.
    Ein tödliches, radioaktives Rätsel.
    Manishe flüsterte:
    »Wie ist das möglich, Oberst Cascal?«
    Cascal lächelte verzweifelt.
    »Fragen Sie mich nicht. Ich weiß es ebensowenig wie Sie, Penka.«
    »Ihre Befehle?«
    Cascal sah auf die Instrumente und ordnete dann an:
    »Die Entfernung weiter halbieren und eine nochmalige Untersuchung. Inzwischen wird sich der Planet etwas gedreht haben, so daß wir noch mehr von der Oberfläche sehen können.«
    »Jawohl.«
    Cascal lehnte sich zurück und schloß die Augen. Er überdachte die veränderte Situation.
    Er hätte, hier bei der Sonne Sorgelan angekommen, die Schiffe sofort wieder zu anderen Zielen schicken sollen. Zwei Schiffe, die CMP-21 und die CMP-22, würden unter seiner Leitung hier bleiben, das System katalogisieren und diesen merkwürdigen Planeten besuchen. Die anderen vier Schiffspaare sollten nach vier anderen Zielen losfliegen – der Zeitplan war zwar großzügig ausgearbeitet worden, aber der Spielraum war nicht unbegrenzt groß.
    Cascal entschloß sich, vorläufig alle zehn Schiffe hier zu behalten.
    Er richtete sich auf und griff nach dem Mikrophon, drückte die Kommunikationstaste, die ihn mit den anderen neun Schaltzentralen verband.
    In seinen tiefsten, unausgesprochenen Gedanken und Überlegungen wußte er, daß seine letzte Chance vielleicht in den Geschützen liegen würde. Und dabei war die vereinigte Feuerkraft von zehn Schiffen mehr als die von nur zwei Kreuzern. Er haßte es, Kommandos an die Feuerleitzentralen geben zu müssen, aber er würde es tun, wenn es nötig war.
    »Verdammt!« fluchte er.
    Ein Kommandant eines anderen Schiffes meldete sich.
    »Ich habe Sie nicht verstanden, Kommandant. Was ordnen Sie an?«
    Cascal grinste müde.
    »Ich gestattete mir ein Kraftwort«, antwortete er. »Ich ordne folgendes an: Alle zehn Schiffe bleiben vorläufig hier. Ich hoffe, daß in rund zwölf Stunden eine andere Entscheidung getroffen werden kann. Ich korrigiere mich – die Schiffe 25 bis 30 fliegen außerhalb des Systems unterlichtschnell Erkundungsflüge. Suchen Sie den Raum ab, stellen Sie fest, was es gibt. Und … keine provozierten Feindberührungen! Sofort funken und zurückkehren. Klar?«
    »Verstanden.«
    Cascal und die Männer in der Hauptzentrale sahen zu, wie sechs Schiffe sich aus dem Verband lösten und davonfegten.
    »Das wäre das!« murmelte er.
    »Langsam werde ich unruhig«, sagte Penka Manishe leise. »Mich regt in diesem Kosmos nichts so sehr auf wie dieses Warten. Warten … den Planeten auf den Schirmen, diese Welt mit ihren Rätseln.«
    Cascal wurde sarkastisch.
    »Die Menge, in der Sie das Wort dieses benutzen, kennzeichnet Ihre Erregung, Penka. Es gibt nichts anderes als warten. Auch mir behagt nicht viel von dem, das ich einzusehen in der Lage bin. Aber kommen wir einander näher.«
    »Wie?«
    »Durch einen Kompromiß«, sagte Cascal und gab einige Anordnungen.
    Das Schiff bewegte sich aus dem Verband heraus, zog davon und näherte sich dem Planeten. Fünfzigtausend Kilometer von der Oberfläche entfernt hielt die CMP-21 an, bremste die Fahrt herunter und richtete sämtliche

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