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Silberband 050 - Gruelfin

Titel: Silberband 050 - Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Objektive aller Aufnahmeeinrichtungen auf das Bild, das sich bot.
    Cascal ging aus der Hauptzentrale hinaus, schwang sich in den Lift und betrat Sekunden später die Ortungszentrale.
    Er blieb hinter den Sessellehnen stehen und beobachtete schweigend die verschiedenen Schirme.
    »Lassen Sie sich bitte nicht stören«, sagte er mit seiner sonoren Stimme. Die Männer bewegten sich unruhig, arbeiteten aber weiter.
    Der Planet war zu drei Vierteln beleuchtet. Ein Viertel, sichelförmig, lag in der Dunkelheit. Über das ovale Bild zogen die schmutzigen Strukturen der Wolken, die voller Radioaktivität waren. Das Wasser der Meere schien zwar blau zu sein, aber Cascal hatte, als er sie betrachtete, den Eindruck, auch sie wären verschmutzt. Das Land war eine einzige, fast einfarbige Wüste von planetarer Größe.
    Braungrau, wie Asche.
    Wie Asche, die von verbranntem und zerstäubtem Gestein, Humus und Sand stammte. Asche, die sich mehrmals gesetzt hatte, die aber mehrmals wieder durch atomare Explosionen neu erhitzt und hochgewirbelt worden war. Dieser Planet war eine Wüste, in der es nicht einmal den Hauch eines organischen Lebens geben dürfte.
    Cascal wich drei Meter nach links aus und betrachtete den Schirm, der die Verteilung von strahlenden und radioaktiv leeren Stellen der Planetenkruste zeigte. Große, meist runde Stellen waren dunkel, also leer, die Umgebung war hell, also voller gefährlicher Aktivität.
    Cascal fragte:
    »Können Sie das Zentrum dieses Bildes etwas stärker vergrößern?«
    »Selbstverständlich.«
    Langsam schoben sich die Bildränder auseinander. Der Planet schien näher zu kommen. Man sah mehr Einzelheiten, und die Wolken über dem Bild wurden dünner und zogen sich mehr in die Länge und Breite.
    »Was … was ist das?« murmelte jemand.
    In der Mitte eines der runden Gebiete blitzte es auf. Kurz, unglaublich weit entfernt, aber deutlich sichtbar.
    »Eine Explosion!« sagte Cascal grimmig.
    Dicht daneben erfolgte ein zweites Aufblitzen.
    Dann krochen, so langsam, daß die Nerven der Männer allein durch die Betrachtung gefoltert wurden, die typischen Pilze einer atomaren Explosion in die Höhe, dem Schiff und seiner Besatzung entgegen. Ein dritter Blitz, fast an der Hell-Dunkel-Grenze des Planeten, folgte, noch ehe sich die Pilze voll entfaltet hatten. Jetzt, nach einigen Sekunden des atemlosen Wartens, zerpflückten die Höhenströme innerhalb der Lufthülle die oberen Ränder des ersten Detonationspilzes.
    »Das würde niemand glauben, dem ich es erzähle«, stöhnte einer der Männer an den Untersuchungspulten. »Atomare Bomben von sehr großer Sprengkraft.«
    Ein vierter und fünfter Blitz, ein sechster, dann zwei weitere, fast synchron. Cascal drückte eine Taste und sprach in ein Mikrophon:
    »Sehen Sie, Penka, was wir hier oben gesehen haben?«
    »Ja. Nach einer Stunde des Wartens scheint endlich etwas vorzufallen. Es ist unglaublich, Oberst.«
    »Ja. Und es bringt mich noch tiefer in die Zwangssituation hinein, in der ich mich ohnehin schon befinde«, knurrte Cascal.
    Insgesamt zählte man auf dieser Seite des Planeten fünfundzwanzig atomare Explosionen. Ein Drittel der Oberfläche war von einer undurchdringlichen Schicht aus Schmutz, Wasserdampf und Asche bedeckt, die sich langsam den Höhen der Gashülle entgegenschob und von dort aus in breiten Streifen verteilt wurde.
    Es war vollkommen unglaublich und mehr als nur rätselhaft. Wer verwüstete hier planmäßig seinen Planeten?
    Wer schien etwas dagegen zu haben, daß gewisse Teile der Oberfläche, nach einem planetaren oder interstellaren Krieg, wieder die Radioaktivität verloren hatte?
    Und – es war kein Angriff aus dem Weltraum gewesen.
    Außer den zehn Leichten Kreuzern der Terraner befand sich kein einziges Schiff in lichtjahrweiter Entfernung.
    »Ich bin am Ende meines Wissens angelangt«, sagte Cascal.
    Er focht einen schweigenden, schweren Kampf aus, ohne daß er etwas davon preisgab. Er hatte deutliche Befehle, die ihn weiterhin zwangen, jede ›Feindberührung‹ zu vermeiden. Andererseits forderte gerade dieses Vorkommnis es heraus, tief in die Lufthülle einzufliegen.
    Wer hatte diese Bomben von Raketen aus gestartet oder einfach vom Boden?
    Wer zündete sie?
    Und zu welchem Zweck, bei allen Spiralnebeln der Schöpfung?
    Joaquin Manuel Cascal überlegte lange und kam zu keinem Schluß. Also ordnete er an:
    »Cascal an alle: Ich weiß nicht mehr weiter. In solchen Lagen sollte man Geduld zeigen; oft erledigen

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