Silberband 051 - Vasall der Mächtigen
Biomolplast, obwohl sie nicht sicher sein konnten, daß der Leibwächter diese Behandlung vertrug.
»Er hat sich mit seinem Tod abgefunden«, sagte Ovaron leise zu Rhodan.
Der Anblick des am Boden liegenden Giganten schien dem Ganjo recht zu geben.
»Wir lassen ihn hier liegen«, entschied der Terraner. »Die Flammen sind bereits am Ersticken und werden nicht auf diesen Raum übergreifen. Wir nehmen seine Waffen mit. Ich glaube nicht, daß er uns noch einmal gefährlich werden kann.«
»Trotzdem werden wir ihn fesseln«, sagte Harl Dephin, der den Paladin mit weiteren Plastikstreifen auf Blokh zusteuerte.
Rhodan ließ es geschehen. Diese Vorsichtsmaßnahme war zu ihrer eigenen Sicherheit notwendig.
Inzwischen war Atlan auf den brennenden Gang hinausgetreten.
»Das Feuer hat nachgelassen!« rief er zu seinen Begleitern herein. »Wir können es riskieren, diesen Teil der Station zu verlassen.«
Rhodan fragte sich bekümmert, wohin sie sich wenden sollten. Es bestand die Gefahr, daß sie in anderen Räumen wieder auf Leibwächter stießen.
Trotzdem konnten sie nicht im Schaltraum bleiben.
Rhodan sah noch einmal bedauernd zu Blokh. Es war sinnlos, länger mit dem Leibwächter zu sprechen, Blokh hatte einen Entschluß gefaßt und würde nicht davon abgehen. Die Flüchtlinge wußten zu wenig von der Mentalität des Riesen, um ihn umstimmen zu können.
Ovaron und Merkosh überzeugten sich davon, daß Gucky und Ras Tschubai noch gut auf Takvorians Rücken festgebunden waren.
Harl Dephin unterrichtete Rhodan davon, daß der Paladin noch nicht wieder voll einsatzfähig war.
»Trotzdem übernehmen die Thunderbolts mit dem Paladin die Spitze«, entschied Rhodan. »Blokh hat davon gesprochen, daß es eine Fluchtmöglichkeit aus dieser Station gibt. Wir müssen den Weg dorthin finden.«
Ovaron blickte sich skeptisch um.
»Wir wissen nichts über den Fluchtweg, von dem Blokh sprach. Es kann ein Transmitter oder sogar eine Triebwerkschaltung sein, mit deren Hilfe sich der ganze Sammler steuern läßt.«
Merkosh blickte in den Gang hinaus, wo es an verschiedenen Stellen noch immer brannte. Der Nebenraum stand in Flammen.
»Ich bin müde«, verkündete der Oproner. »Wir sollten uns einen Platz suchen, wo wir uns ausruhen können.«
Rhodan war einverstanden. Sie würden einen Raum ausfindig machen, wo sie einigermaßen sicher waren. Dort konnten sich alle erholen, die erschöpft waren. Außerdem konnten sie sich dann intensiv um Gucky und Ras Tschubai kümmern. Rhodan war entschlossen, die Ruhepause zu weiteren Nachforschungen zu nutzen. Ovaron und Atlan würden ihm helfen, denn sie waren als Zellaktivatorträger widerstandsfähiger als Merkosh und Takvorian.
Sie ließen den zerstörten Teil des Korridors hinter sich. Nachdem Rhodan wußte, daß der Sammler die Heimat der Vasallen war, erschienen ihm die Gänge und Räume der Station weniger verwirrend. Er wurde jedoch den Verdacht nicht los, daß sich innerhalb des Sammlers auch schon jene Wesen aufgehalten hatten, die die Vasallen und ihre Urmutter konstruiert hatten.
Daran, daß sie sich in der Urmutter befanden, zweifelte Rhodan keinen Augenblick.
Er konnte nicht ahnen, daß er einem Irrtum zum Opfer gefallen war.
Blokh spürte, daß seine Außenhülle starb. Das geschah ein paar Jahrhunderte zu früh, aber Blokh machte sich deshalb keine Sorgen. Sein Leben war seit dem Eindringen der Fremden in diese Station in Gefahr gewesen. Wenn Blokh nicht mehr als seine Außenhülle opfern mußte, wollte er zufrieden sein.
Er wartete, bis alle Lebensimpulse abgestorben waren. Die Fesseln, die man ihm angelegt hatte, erschwerten das Abstoßen der Außenhülle. Außerdem hatte man ihn noch mit einer klebrigen Substanz besprüht. Die Außenhülle trocknete schnell aus. Sie schrumpfte und löste sich dabei vom Hauptkörper des Leibwächters, indem sie Risse bildete.
Blokh begann sich ruckartig zu bewegen. Die Fesseln schnitten tief in seine neue Außenhülle, aber darauf konnte er jetzt nicht achten.
Die alte Hülle zerbröckelte. Blokh begann aus den Fesseln zu schlüpfen. Sobald zwei seiner Arme frei waren, riß er sich die Plastikstreifen von den Augen.
Er sah, daß er allein war.
Draußen im Gang brannte es noch.
Blokh zerriß die letzten Fesseln und richtete sich auf. Er war schwach, wußte aber, daß er keine Zeit verlieren durfte. Sein Gehirn arbeitete fieberhaft. Er wunderte sich, daß die Fremden ihn nicht getötet hatten.
Der Leibwächter schleppte sich zur
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