Silberband 051 - Vasall der Mächtigen
Leibwache überraschen konnte.
Takvorian verlangsamte zwei Schüsse Blokhs, die die Transparentwand nur knapp verfehlten.
Rhodan beobachtete, wie der sechsarmige Riese endgültig die Kontrolle über seinen Körper verlor. Eine Waffe polterte zu Boden. Blokh schrie noch immer, obwohl seine Uniform nicht mehr brannte. Er kippte langsam zur Seite.
Atlan und Ovaron liefen mit schußbereiten Waffen auf das Monstrum zu.
»Nicht schießen!« rief Rhodan. »Er kann uns nicht mehr gefährlich werden. Vielleicht ist er jetzt verhandlungsbereit.«
Sie umringten den verletzten Fremden.
Blokh lag auf der Seite. Drei seiner sechs Arme ragten in die Luft. Fetzen seiner Uniform hatten sich in seine Haut gebrannt. Er stöhnte leise. Rhodan konnte sich vorstellen, daß der Riese fürchterliche Schmerzen hatte.
Blokhs Augen hatten nichts von ihrer Kraft verloren, aber sie konnten sich nicht mehr auf einen Gegner konzentrieren.
Rhodan trat noch näher an den Leibwächter heran.
»Wir sind bereit, dir zu helfen«, sagte er. »Du mußt uns versprechen, alle feindlichen Handlungen einzustellen.«
Blokh antwortete nicht. Ab und zu zuckte sein mächtiger Körper zusammen.
Rhodan gab Atlan ein Zeichen. Der Arkonide bückte sich und zog Blokh die Waffen aus den gekrümmten Armen. Perry wandte sich wieder an Blokh.
»Der Taschkar ist tot!« sagte er eindringlich. »Wollt ihr weiterhin für einen Toten kämpfen und sterben?«
Blokh schwieg verbissen.
Rhodan gab nicht auf.
»Wir könnten uns verbünden und gemeinsam versuchen, aus dieser Station zu entkommen.«
Aus Blokhs Rüssel kam ein trompetenartiges Geräusch.
»Er hat offenbar keine Lust, mit uns zu verhandeln«, stellte Ovaron fest.
»Wir müssen mit ihm ins Gespräch kommen«, sagte Rhodan. »Vielleicht können wir dann mehr über diesen Sammler erfahren.«
Als Rhodan sich wieder über den verletzten Giganten beugte, spürte er, daß Blokh seine letzten Kräfte aktivierte, um seine Gegner suggestiv zu beeinflussen. Die Augen des Monstrums hatten wieder die alte Starre angenommen und schienen größer zu werden. Sie strahlten stark.
»Das hat keinen Sinn!« rief Rhodan. »Wir besitzen mentalstabilisierte Gehirne.«
Alles, was er erreichte, war ein unwilliges Brummen Blokhs. Der Riese konnte offenbar nicht begreifen, daß jemand auf seine parapsychischen Kräfte nicht ansprach.
Rhodan lächelte mitleidig.
»Es ist sinnlos. Du solltest dich besser unserer Gruppe anschließen.«
Zum erstenmal antwortete Blokh. »Das ist sinnlos.«
»Nein!« Rhodan sprach mit Nachdruck. »Du kannst uns vertrauen.«
»Das ist keine Frage des Vertrauens«, versetzte Blokh. »Nur einem von uns kann die Flucht aus der Station gelingen. Wir würden zwar zusammenhalten, bis wir uns durchgekämpft hätten, aber dann ständen wir vor der Entscheidung, wer von uns fliehen darf. Es käme wieder zu einem Kampf.«
Rhodan verstand diese Antwort so, daß es nur eine begrenzte Fluchtmöglichkeit aus dieser Station gab. Für Blokh stand es fest, daß er keine Chance hatte, wenn er sich mit den Fremden verbündete.
Bevor Rhodan weitersprechen konnte, erschien der Paladin in dem in Flammen stehenden Eingang.
Rhodan fiel ein Stein vom Herzen.
»Wir haben uns schon Sorgen gemacht!« rief er den Thunderbolts zu. »Wie hat der Roboter die Explosion überstanden?«
»Nicht sehr gut«, erwiderte Dephin. »Aber die Reparaturen machen gute Fortschritte.«
Rhodan sah, daß der Paladin-Roboter große Plastikstreifen hereinschleppte. Dephin steuerte den Koloß auf den liegenden Blokh zu.
»Was haben Sie vor, Harl?« fragte Rhodan.
Der Paladin band Blokh die Streifen um den Kopf, so daß die Augen verbunden waren. Rhodan verstand dieses Vorgehen der Thunderbolts.
»Wir sind nur vorsichtig«, erläuterte Dephin. »Sobald wir weitere Streifen bekommen, fesseln wir ihn.«
Blokh versuchte den Augenverband abzustreifen, aber er war so geschwächt, daß er seine Arme kaum bewegen konnte.
»Er ist starrköpfig«, bedauerte Rhodan. »Obwohl er uns helfen könnte, lehnt er alle Vorschläge ab.«
Atlan öffnete eine Versorgungsklappe des Paladins und entnahm ihr eine Erste-Hilfe-Box. Er behandelte Rhodans Gesicht. Dann blickte er fragend in Blokhs Richtung.
Rhodan nickte. Er betrachtete es als seine Pflicht, dem verletzten Gegner zu helfen. Vielleicht änderte Blokh danach seine Meinung.
Der Fremde ließ alles mit stoischer Gelassenheit über sich ergehen. Atlan besprühte die Brandwunden auf Blokhs Haut mit
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