Silberband 051 - Vasall der Mächtigen
schaute sich um.
»Wenn wir hier einen unsichtbaren Beschützer haben, hat er aber lange mit seinem Eingreifen gewartet.«
»Die Leibwächter sind wir auf jeden Fall los«, stellte Takvorian fest. »Sie folgten dem Ruf der Suggestivimpulse.«
Rhodan reichte dem Arkoniden ein paar Kautabletten, die zusammen mit dem Zellaktivator die Kräfte Atlans schnell reaktivieren würden.
Auch Rhodan spürte die pulsierende Kraft des Aktivators.
Er machte sich jedoch Sorgen um Merkosh und Takvorian, die unbedingt eine Erholungspause benötigten. Vor allem der Gläserne schien total erschöpft zu sein. Der pausenlose Einsatz der Psi-Kräfte hatte die beiden Mutanten ausgelaugt.
»Ich glaube, daß wir vorläufig vor weiteren Angriffen der Leibwächter sicher sind«, sagte Ovaron. »Dagegen wissen wir nicht, welche Überraschungen der Sammler noch für uns bereithält.«
Die Bemerkung des Ganjos ließ Rhodan erkennen, daß Ovaron den Sammler für den Einsatz der Suggestivprojektoren verantwortlich machte. Rhodan konnte sich dieser Überlegung nicht anschließen. Diese Station war ein riesiger Hangar für die Vasallen, offenbar identisch mit der von den seltsamen Robotern erwähnten ›Urmutter‹, die Leibwächter waren erst später von einem Takerer an Bord gebracht worden. Vielleicht war es der Taschkar gewesen, der die Projektoren aufgestellt hatte, um besser mit seiner Leibwache fertig werden zu können.
Sie verließen den brennenden Raum. Im Korridor und in den geöffneten Nebenräumen waren keine Leibwächter zu sehen. Sie waren spurlos verschwunden.
Rhodan spürte keine hypnotischen Impulse mehr. Das bedeutete, daß die Projektoren nicht mehr arbeiteten.
Jemand oder etwas hatte sie abgeschaltet.
Sie fanden einen kleineren Raum, in dem keine Maschinen standen.
Rhodan schickte Takvorian und Merkosh mit den beiden bewußtlosen Teleportern hinein.
»Hier können Sie vorläufig bleiben und sich ausruhen. Wir lassen den Paladin als Wächter zurück.«
Dephin protestierte, aber Rhodan änderte seine Meinung nicht.
»Nun gut«, fand Dephin sich mit der Entscheidung des Terraners ab. »Das gibt uns Zeit, alle noch notwendigen Reparaturen zu beenden.«
Rhodan wandte sich an den Arkoniden.
»Fühlst du dich kräftig genug für weitere Erkundungen?«
Atlan kratzte sich getrocknetes Blut aus dem Gesicht. Er lächelte nur.
»Dann gehen wir!« Rhodan war entschlossen, zumindest die nähere Umgebung zu erkunden.
Als sie durch den Korridor gingen, sagte Ovaron: »Ich verstehe nicht, warum wir nicht in die äußeren Räume der Station gelangen.«
»Vielleicht sind wir schon dort gewesen, ohne es zu bemerken«, gab Rhodan zu bedenken.
»Wir sind uns wohl darüber einig, daß wir uns im Innern einer Raumstation aufhalten«, erinnerte Ovaron. »Demnach müßte es hier Kuppeln, Hangars oder Schleusen geben. Zumindest aber eine Art Observatorium.«
»Die Station scheint sehr groß zu sein«, gab Atlan zu bedenken. »Wir haben erst wenige Räume untersucht.«
Rhodan wußte, daß sie keine andere Wahl hatten als weiterzusuchen. Sie mußten einen Ausweg finden, wenn sie nicht umkommen wollten.
Auf den Bildschirmen konnte Ginkorasch sehen, wie die Leibwächter sich in mehreren Räumen versammelten. Ein paar machten einen erschöpften Eindruck. Ginkorasch beobachtete, daß auch Verletzte und Sterbende unter den Kreaturen waren.
Das konnte nur bedeuten, daß sie in Kämpfe mit den Fremden verwickelt gewesen waren.
Der Gedanke, daß die Fremden ungehindert durch den Sammler streiften, gefiel ihm überhaupt nicht.
Er bedauerte, daß er die Leibwächter noch nicht völlig kontrollierte, sonst hätte er sie gegen die Fremden einsetzen können. Vielleicht war es sogar ein Fehler gewesen, die Suggestivprojektoren schon jetzt einzuschalten.
Ginkorasch überlegte, ob er diesen Raum verlassen und die Station durchsuchen sollte. Aber das war der Fremden wegen zu gefährlich. Außerdem kannte er sich im Sammler noch nicht aus.
Ginkorasch mußte lächeln. Er durfte über der Station nicht seine Aufgabe als Herrscher des Takerischen Reiches vergessen. Doch darum brauchte er sich jetzt keine Sorgen zu machen. Seine Vertrauten waren noch damit beschäftigt, die Position des neuen Diktators zu festigen. In ein paar Tagen würde Ginkorasch seine ersten Befehle geben.
Vor allem die Invasion der Galaxis, aus der die Fremden kamen, durfte nicht länger aufgeschoben werden.
Ginkorasch programmierte seine Individualimpulse und ließ sie von den
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