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Silberband 051 - Vasall der Mächtigen

Titel: Silberband 051 - Vasall der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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prachtvoller Mensch, Sir?«
    Atlan lachte trocken. »Das dürfen Sie ruhig laut sagen – obwohl mir dieser Prachtmensch sehr oft auf die Nerven geht.«
    »Oh!« sagte Restonov und griff nach seiner Kaffeetasse. »Und ich dachte bisher, Sie besäßen keine Nerven.«

5.
    Der Taschkar blickte auf die Bildschirmgalerie. Von seinem Platz aus konnte er alle Räume des Purpurpalastes beobachten, auch die Vorhöfe und Balkone. Sie waren alle gekommen, stellte der Taschkar mit einem Seitenblick auf die Wandliste fest. Nur Pertrons Name leuchtete nach wie vor nicht auf.
    Pertron würde diesen Fehler mit dem Leben bezahlen.
    Der Taschkar drehte sich um. Er prüfte sein Aussehen in einem der großen Wandspiegel. Obwohl er bereits einhundertachtzig Jahre alt war, hatte er nichts von seiner jugendlichen Elastizität verloren. Der Taschkar lächelte seinem Spiegelbild zu. Er wußte, daß er gut aussah, fast wie ein Fünfunddreißigjähriger. Sein markantes Gesicht mit der scharfrückigen Nase und den dunklen Augen wirkte anziehend.
    Der Taschkar strich über seine Haare. Er stellte sich vor, wie sich die Frauen der höchsten Würdenträger und Abgesandten um ihn bemühen würden, teils aus Furcht, daß er mangelndes Interesse bestrafen könnte, teils aus Neugier.
    Der Taschkar hatte noch nie länger als drei Wochen mit einer Frau zusammengelebt. Er verachtete das andere Geschlecht. Er hatte fast zweihundert Jahre lang Gelegenheit gehabt, Männer zu studieren, die sich eng an Frauen banden. Diesen fehlte jeder Schwung – wenn sie überhaupt Aktivität entfalteten, dann taten sie es auf Betreiben ihrer Frauen. Die Frauen verlangten von ihren Männern einerseits Erfolge, andererseits feste Bindungen. Beides ließ sich nicht miteinander vereinbaren.
    Ein Geräusch im Eingang unterbrach die Gedanken des Taschkars.
    Ronar, der Sechsäugige, stand mit dem Sammelkorb in der Tür und grinste blöde. Er war nur einen Meter hoch, aber sein Brustkorb durchmaß eineinhalb Meter. Ronar war eines der stärksten Wesen, das der Taschkar kannte, und eines der einfältigsten. Aber er war dem Taschkar treu ergeben. Außer Ronar durften nur Vinhoo und Besst diesen Raum betreten.
    Der Taschkar lächelte, als er an Besst dachte, der jetzt ein paar Etagen weiter oben die Musikanten zusammentrieb.
    Der ›Tag des Ocscha‹, hatte nichts von seiner Faszination verloren. Bei diesem jährlich stattfindenden Fest bewies sich die Macht des Taschkars.
    Im Laufe der Jahre hatte der Taschkar gelernt, die Erregung zu verbergen, die ihn bei solchen Anlässen überkam. Er war ein Herr über eine Galaxis, ein Mann, der Gelassenheit und Überlegenheit ausstrahlen mußte.
    Ronar murrte ungeduldig, als er merkte, daß sein Herr sich nicht von dem Spiegel losreißen konnte.
    »Ich komme, Ronar!« rief der Taschkar dem Ungeheuer zu. »Gib mir den Sammelkorb.«
    Der Sammelkorb galt als wichtigster Bestandteil der Zeremonie, die in weniger als einer Stunde im großen Saal des Purpurpalastes beginnen würde. Er hatte nur noch symbolische Bedeutung, denn keines der Geschenke, die der Taschkar erwartete, würde in dem kleinen Korb Platz finden.
    Der Taschkar achtete darauf, daß er Ronars von Drüsensekreten bedeckte Haut nicht berührte. Er nahm den Korb und befestigte ihn an seinem Gürtel.
    Zusammen mit Ronar verließ er den Raum.
    Das Panorama in der Vorhalle war atemberaubend, aber der Taschkar hatte sich an diesen Anblick längst gewöhnt und achtete nicht mehr darauf. Panzerglasscheiben gaben den Blick auf den Vulkansee im Innern des Berges Motah frei. Auf der einen Seite lag der breite Kanal, der unter der Insel ins Meer hinausführte. Die mittlere Scheibe umrahmte schwarze Basalthänge, an denen die Ruinen längst versunkener Herrenhäuser wie überdimensionale Vogelnester klebten. Diese Gebäude reichten bis an die Seeoberfläche. Weiter oben waren die Hänge nur von Pflanzen bewachsen. Die Takerer hatten sich die natürlichen Gegebenheiten zunutze gemacht und wunderbare Gärten angelegt. Die neueren Paläste befanden sich auf der Oberkante des Kraterrandes. Dieses Gebiet war in jahrelanger Arbeit planiert worden, so daß ein eintausend Meter breiter Streifen entstanden war, der den Vulkan umgab.
    Die Insel, auch VALOSAR genannt, war der nördlichen Küste des Festlands fünfzig Kilometer vorgelagert. Der Taschkar verließ das VALOSAR nur selten. Auf dem Kontinent zeigte er sich fast nie. Wenn er gezwungen war, den Planeten Takera im Deep-Purple-System zu

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