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Silberband 051 - Vasall der Mächtigen

Titel: Silberband 051 - Vasall der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hing das vielleicht damit zusammen, daß sie nicht nur dachten, sondern auch in gewisser Hinsicht fühlten?
    Die vier ›normalen‹ Vasallen flogen wieder davon. Dafür senkten sich drei andere Maschinen herab, umkreisten den Ganjo und streckten plötzlich je zwei Arme aus, an deren Enden gummiartige Hautlappen saßen.
    Die Hautlappen strichen Ovaron übers Haar, tätschelten seine Wangen und klopften ihm unsichtbare Stäubchen von der Kombination. Dabei gaben ihre Besitzer schnalzende und glucksende Töne von sich. Ein Vasall bildete am Ende eines Ärmchens so etwas wie eine Bürste aus und strich damit Ovarons Haar glatt, ein anderer polierte seinen Waffengurt auf Hochglanz.
    Atlan kam zu Perry herüber.
    »Diese Vasallen kommen mir unheimlich vor«, flüsterte er. »Sie benehmen sich wie Erwachsene, die in einen ausgeprägten Infantilismus zurückgefallen sind.«
    »Ich halte sie eher für gefährlich«, antwortete Perry, der während der letzten Minuten gründliche Überlegungen angestellt hatte.
    Der Arkonide lachte unsicher.
    »Gefährlich? Ja, sicher, wenn man ihre irrsinnigen Manöver bedenkt. Aber was sollen sie sonst schon anrichten können? Sie haben uns anerkannt.«
    »Uns …?« fragte Perry betont.
    »Na, schön. Sie haben den Ganjo anerkannt. Aber wir gehören in ihren ›Augen‹ schließlich zu ihm.«
    »Meinst du?«
    Atlan blickte dem Freund forschend ins Gesicht. Doch Rhodans Miene war wieder einmal so ausdruckslos wie ein Stück Granit. Achselzuckend wandte der Lordadmiral sich ab.
    Immer mehr Vasallen schwebten inzwischen zu Ovaron, umschwärmten den Ganjasen, streichelten seine Wangen, seine Hände und Füße, gurrten, glucksten und summten. Eine Maschine begann, Ovarons Haar zu schneiden, und ließ sich erst davon abbringen, als Gucky telekinetisch eingriff. Eine andere Maschine fuhr dünne weiche Borsten aus und reinigte die Ohren des Ganjos. Ovaron schimpfte und lachte abwechselnd.
    Schließlich kam Perry Rhodan zu dem Schluß, daß er nicht länger tatenlos zusehen durfte, wie sein ganjasischer Freund gequält wurde. Er hob die Hand und gab Paladin einen Wink.
    Der Robotgigant stampfte auf die Vasallen zu und schrie:
    »Laßt den Ganjo in Ruhe!«
    Die Vasallen wichen einige Meter zurück und hingen mit drohendem Summen in der Luft.
    Ovaron atmete tief ein, dann wandte er sich den Maschinen zu und befahl:
    »Bringt meine Begleiter und mich in Sicherheit!«
    Die Vasallen schwärmten aus. Ein Roboter mit zwei Flügeln aus dünnem Goldblech und zwei gegenläufig rotierenden Rädern am Oberteil des Rumpfes schwebte auf den Ganjo zu und verkündete mit elektronischer Stimme:
    »Der Ganjo wird leben, aber die fremden Begleiter müssen getötet werden, wie es die uralte Programmierung befiehlt!«
    Bevor Perry oder seine Begleiter reagieren konnten, stürzten sich die Vasallen auf sie, umklammerten mit ausgefahrenen Tentakeln Arme und Beine und machten ihre Opfer dadurch bewegungsunfähig. Nur Ovaron blieb verschont.
    Ras stieß einen gellenden Schrei aus und entmaterialisierte. Gucky verschwand eine Sekunde später.
    Perry Rhodan hatte bereits mit dem Leben abgeschlossen gehabt, nun merkte er, daß die Vasallen sie nicht gleich töten wollten. Er befahl seinen Gefährten, sich vorläufig ruhig zu verhalten.
    Kurz darauf fühlte er sich hochgehoben und zu einer weiteren Energieschleuse getragen. Seine Gefährten wurden von den übrigen Maschinen transportiert.
    Es ging durch Röhrenstraßen, die von Wasser umgeben waren, durch einen senkrechten Schacht in den Untergrund des Meeres und in einen Gebäudekomplex, der eine Felsenhöhle ausfüllte.
    Perry fragte sich, was man mit ihnen vorhatte, ehe man sie tötete, da tauchten seine ›Träger‹ mit ihm in einen dampferfüllten Raum und rissen ihm die Kleider vom Leib …
    Ras Tschubai rematerialisierte in völliger Dunkelheit. Er fiel etwa einen halben Meter, stolperte über ein unsichtbares Hindernis und stieß mit der rechten Schulter an etwas Hartes.
    Ras breitete die Arme aus und stützte sich an etwas ab, das sich wie eine poröse Mauer anfühlte. Er lauschte, während er sich selbst ganz still verhielt.
    Von vorne kam ein beständiges Grollen, das den Untergrund vibrieren ließ. Ansonsten war es still. Keine Anzeichen von anderen Lebewesen.
    Ras atmete auf.
    Er war blind teleportiert, als sich fünf Vasallen auf ihn gestürzt hatten. Blinde Teleportationen aber bargen immer ein unkalkulierbares Risiko, vor allem auf einer Welt voller Feinde.

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