Silberband 052 - Exil im Hyperraum
Florymonths Erscheinen über Interkom angekündigt. Niemand in der Zentrale wußte, ob Florymonth noch weitere Gegenstände benötigte.
Atlan bereitete sich auf weitere Diebstähle innerhalb der Zentrale vor und gab entsprechende Befehle.
Oberst Elas Korom-Khan war von Senco Ahrat abgelöst worden und leitete zusammen mit Atlan die Vorbereitungen. Die meisten Offiziere waren übermüdet, blieben aber in der Zentrale, um über die Ereignisse informiert zu sein. Niemand an Bord dachte an Schlaf.
Die fliegende Kamera ermöglichte den Männern in der Zentrale eine genaue Beobachtung des Fremden.
Wie immer wählte Florymonth auch diesmal nicht den direkten Weg. Er durchquerte ein paar Lagerhallen und Maschinenräume, ohne jedoch weitere Gegenstände zu entwenden.
»Ich glaube, daß die Diebstahlserie beendet ist«, sagte Fellmer Lloyd erleichtert. »Vielleicht erfahren wir jetzt, was das alles zu bedeuten hatte.«
Ovaron hatte sich mit Merceile zurückgezogen. Die beiden Cappins unterhielten sich leise miteinander.
Die Offiziere waren gereizt. Die meisten hielten auch jetzt noch eine sofortige Gefangennahme des fremden Riesen für unerläßlich.
Oberst Hartom Manis beantragte, Florymonth mit schußbereiten Waffen zu empfangen.
»Ich befürchte, daß der Kerl hier in der Zentrale noch etwas vorhat«, sagte der Ertruser mit seiner dröhnenden Stimme.
Da Rhodan und Danton nicht in der Zentrale waren, mußte Atlan die Entscheidung treffen. Der mißtrauische Arkonide sagte sich, daß eine Vorsichtsmaßnahme, wie sie von Manis gefordert wurde, nicht verkehrt sein konnte. So nahmen an jedem Schott ein paar bewaffnete Männer Aufstellung, um jede Bewegung des Aggregateklaus zu beobachten.
»Nur ich gebe den Schießbefehl!« warnte Atlan die Übereifrigen unter den Offizieren. »Wer den Fremden ohne Befehl angreift, hat mit einem Disziplinarverfahren zu rechnen.«
Ovaron kehrte zum Kontrollstand zurück. Er musterte Atlan mit unverhohlenem Ärger.
»Haben Sie die Aufstellung von bewaffneten Wachen angeordnet?«
Auch Atlan war gereizt, und er erwiderte schroffer als beabsichtigt: »Natürlich!«
»Ich bin damit nicht einverstanden«, protestierte der Ganjase. »Ich werde mich sofort bei Rhodan beschweren. Sie handeln seinen Befehlen zuwider.«
»Glauben Sie?« fragte Atlan gedehnt. »Solange Perry und Roi nicht in der Zentrale sind, habe ich den Befehl. Oberst Korom-Khan ist in diesem Fall nur technischer Kommandant.«
»Das ist richtig«, bestätigte der Ertruser.
Ovaron wandte sich ruckartig um und ging zu einem Interkomanschluß. Er versuchte, eine Verbindung zu Rhodan herzustellen.
Perry meldete sich über eine der zahlreichen Nebenanschlüsse in den Korridoren.
»In der Zentrale werden Vorbereitungen getroffen, die mich vermuten lassen, daß Florymonth beschossen werden soll, sobald er hier auftaucht.«
Atlan schaltete sich dazwischen.
»Das ist nur eine Vorsichtsmaßnahme. Ohne meinen Befehl wird nicht geschossen.«
»Das glaubt er!« rief Ovaron aufgebracht. »Die Männer sind nervös und erschöpft, das wissen Sie selbst, Rhodan. Befehlen Sie, daß die bewaffneten Wachen von den Schotten zurückgezogen werden.«
»Atlan weiß, was er tut«, erwiderte der Terraner.
Die Verbindung wurde unterbrochen. Ovaron kehrte niedergeschlagen an seinen Platz zurück. Er hielt seine Sache offenbar für verloren. Atlan beobachtete, wie Merceile den Ganjo zu beruhigen versuchte.
Auf den Bildschirmen konnte der Arkonide sehen, daß Florymonth bereits in den zur Zentrale führenden Hauptkorridor eingebogen war. Hinter ihm folgten Rhodan und die anderen. Auch Cavaldi befand sich noch bei den Verfolgern.
»Er kommt durch das Hauptschott!« rief Atlan den Männern zu. »Verdoppelt dort die Wachen.«
Florymonth erreichte sein vorläufiges Ziel. Jetzt konnten auch die Männer sehen, daß der Körper des Fremden sich vergrößert hatte. Der Bauchumfang der Kreatur hatte sich fast verdoppelt.
Florymonths Glotzaugen wirbelten erregt hin und her. Der Anblick der vielen bewaffneten Männer schien ihn nervös zu machen.
»Ich bin euer Freund!« beteuerte er mit seiner schrillen Stimme. »Wenn ihr mich angreift, seid ihr Mörder. Ihr wißt, daß ich nicht anders handeln kann.«
Rhodan, Danton und die Wissenschaftler kamen in die Zentrale.
»Ich bin unschuldig!« kreischte Florymonth. »Niemand darf mir etwas tun.«
»Das alte Gerede«, stellte Danton enttäuscht fest.
Rhodan wandte sich an Gucky und
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