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Silberband 052 - Exil im Hyperraum

Titel: Silberband 052 - Exil im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hände hinter dem Kopf verschränkt. Er beobachtete die beiden Terraner, deren Kabine auf den Bildschirmen zu sehen war – und von denen er nicht wissen konnte, daß einer von ihnen ein Arkonide war. Recimoran schien nachzudenken.
    Das Schiffsgewissen wartete, bis Recimoran auf es aufmerksam wurde. Der Kommandant runzelte die Stirn.
    »Fentorsch! Ich wußte nicht, daß Sie während dieses Fluges die Schleife tragen.«
    »Bisher gab es auch keinen Grund für mich, Sie anzusprechen, Kommandant.«
    »Und das ist jetzt anders?«
    »Ja«, bestätigte Fentorsch.
    »Wegen der Fremden?« vermutete Recimoran.
    Das Schiffsgewissen spürte, daß die anderen Besatzungsmitglieder ihre Arbeiten unterbrachen. Es lag ihm nichts daran, Unruhe auszulösen. Aber das Gespräch durfte nicht aufgeschoben werden. Das Schiffsgewissen durfte nicht länger warten.
    »Ist es wegen der Fremden?« wiederholte der Kommandant der ODIKON seine Frage.
    »Ja«, sagte Fentorsch zögernd.
    Die Gespräche der Besatzungsmitglieder waren jetzt völlig verstummt. Nur das Summen des Bordrechners und das kaum wahrnehmbare Knistern der Ortungsgeräte verrieten, daß die ODIKON mit zigfacher Lichtgeschwindigkeit durch die Kleingalaxis raste. Fentorsch erkannte, wie gespannt die Perdaschisten auf jede die Fremden betreffende Information warteten. Seit Recimoran die beiden Terraner an Bord genommen hatte, war bei vielen Besatzungsmitgliedern eine fühlbare Nervosität eingetreten. Der Fremde, der sich Perry Rhodan nannte, hatte alles über seine Herkunft und seine Absichten berichtet.
    Konnte man diesen Aussagen auch trauen? Das Schiffsgewissen zweifelte nicht an der Wahrheit der Erklärung, die Perry Rhodan abgegeben hatte.
    Aber da war noch etwas! Eine Gefahr, die sich nicht in Worte kleiden ließ.
    Eine nur unterschwellig erfaßbare Drohung gegen das Schiff.
    Mit seinen Fähigkeiten glaubte das Schiffsgewissen klar zu erkennen, daß Perry Rhodan und Atlan nicht allein an Bord gekommen waren.
    Fentorsch spürte, daß die anderen mit Ungeduld auf seine Erklärungen warteten.
    Das Schiffsgewissen rückte die Schleife zurecht. Vielleicht war Fentorsch zu schüchtern für diese Aufgabe, aber es kam jeder einmal an die Reihe. Fentorsch durfte sich nicht davon beeindrucken lassen, daß es ausgerechnet während seiner Periode zu Zwischenfällen kam.
    »Die beiden Fremden bedeuten eine Gefahr für uns«, eröffnete er mit rauher Stimme.
    Die Unruhe, die er mit diesen Worten auslöste, bewies ihm, daß die Perdaschisten eine solche Nachricht offenbar erwartet hatten. Nur Recimoran blieb gelassen.
    »Wir haben sie gründlich untersucht«, erinnerte er, »und ihnen die Waffen abgenommen. Sie besitzen keine Gegenstände, mit denen sie uns gefährlich werden könnten. Außerdem hat das Schiffsgewissen die Erklärung der beiden Terraner als richtig anerkannt.«
    Fentorsch errötete. So plötzlich im Mittelpunkt des Interesses zu stehen, behagte ihm wenig. Am liebsten hätte er sich abgewandt und wäre aus der Zentrale gestürmt. Doch eine solche Entwürdigung der Schleife wäre unverzeihlich gewesen.
    Das Schiffsgewissen gab sich einen Ruck. »Ich kann die Gefahr nicht beschreiben. Sie ist aber fühlbar.«
    Recimoran sagte: »Sie müssen sich täuschen!«
    Vandrocan, stellvertretender Kommandant und Recimorans bester Freund, erhob sich von seinem Platz. Er sah von Recimoran zu Fentorsch.
    »Er trägt die Schleife, Kommandant.«
    Fentorsch war über die unerwartete Unterstützung überrascht, begriff aber, daß sie eher aus einer Abneigung Vandrocans gegenüber den Fremden als aus einer Sympathieaufwallung für ihn resultierte. Bisher hatte Vandrocan noch nie ein Hehl daraus gemacht, daß er Fentorsch als Schiffsgewissen ablehnte.
    »Aber er kann sich täuschen!« Recimoran sprach scharf. Offenbar wollte er gegenüber der Besatzung seine auf dem ARRIVANUM getroffenen Entscheidungen rechtfertigen. Er deutete auf die Bildschirme. Die beiden Fremden saßen in ihrer Kabine und unterhielten sich. Sie machten keinen gefährlichen Eindruck.
    »Sehen Sie sich das an!« forderte Recimoran die Männer und Frauen innerhalb der Zentrale auf. »Ruhigere Gäste hatte die ODIKON noch niemals an Bord.«
    Fentorsch blickte zu Boden. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Verzweifelt suchte er nach Worten, mit denen er seinen Auftritt begründen konnte.
    Schließlich stammelte er: »Die beiden Fremden … sie sind nicht … unsere Feinde. Sie … sie sind aber nicht allein. Daher kommt …

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