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Silberband 053 - Die Urmutter

Silberband 053 - Die Urmutter

Titel: Silberband 053 - Die Urmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kann mich nicht erinnern, daß wir jemals Leute von uns in so eine hoffnungslose Situation gebracht haben.«
    »Ich tue es nicht gern«, gab Rhodan zu. »Aber ich vertraue auf die unglaublich kurze Reaktionszeit Kosums und die Fähigkeiten unserer Mutanten, ganz abgesehen von der Tatsache, daß Gucky wahrscheinlich tödlich beleidigt gewesen wäre, hätten wir auch nur den leisesten Versuch unternommen, ihn zurückzuhalten.«
    »Das stimmt allerdings«, versicherte Atlan. »Er wollte es wohl nicht anders.«
    »Sie werden es schaffen!«
    »Ich hoffe und wünsche es mit dir …«
    Die feuerspeiende Kugel mit zweieinhalb Kilometern Durchmesser drang immer tiefer in den Riesenpulk der verwirrten Takerer ein. Vereinzelte Gegenaktionen scheiterten. Die Überraschung war zu groß.
    Dann aber drang aus den Funkgeräten eine harte, befehlsgewohnte Stimme und gab erste sinnvolle Anweisungen zur Verteidigung. Er befahl die totale Vernichtung des so plötzlich aufgetauchten Gegners. Die Stimme gehörte dem Taschkar.
    Als die Space-Jet aus der Sicherheit des Hangars in die Energiehölle stürzte, schloß Gucky unwillkürlich die Augen. Trotz der Blendschirme, die Kosum vorsorglich über die Kuppel gefahren hatte, waren die Lichterscheinungen sehr grell. Hinzu kam das furchtbare Gefühl, jeden Augenblick könne man von einem tödlichen Bündel getroffen werden.
    »Wenn ich nur wüßte, in welcher Richtung wir suchen müssen«, sagte Kosum, als sie ein Stück von der MARCO POLO entfernt waren, die an einen frisch ausgebrochenen Vulkan erinnerte. »Hast du keinen Anhaltspunkt, Gucky?«
    »Woher denn? Ich empfange ein paar Millionen Gedankenimpulse, die ich aussortieren muß. Das nimmt Zeit in Anspruch, und mehr Ruhe könnte ich auch gebrauchen. Immer geradeaus, schlage ich vor. Ich melde mich schon, wenn ich etwas habe. Sorg du nur dafür, daß uns niemand aus Versehen oder mit Absicht abschießt.«
    »Das Resultat wäre das gleiche«, meinte Ras. »Beides wäre mir nicht recht.«
    »Es wäre mir lieber, ihr hieltet jetzt den Mund«, ließ sich Kosum vernehmen. »Nehmt euch ein Beispiel an den anderen.«
    »Die halten ihn vor lauter Angst«, bemerkte Gucky und versank dann in eine Art Meditation, die ihn dazu befähigte, alle einfallenden Gedankenimpulse nach einem bekannten Muster abzutasten. Etwa so, als suche jemand auf der Skala seines Radios einen ganz bestimmten Sender.
    Kosum verkniff sich eine bissige Bemerkung. Er hatte genug damit zu tun, die Space-Jet stets so zu steuern, daß sich das kleine Raumfahrzeug zwischen zwei Schiffen der Takerer befand. So vermied er, daß auf sie geschossen wurde, denn der Gegner hätte sich dabei nur selbst gefährdet. Immer dann, wenn er eine Lücke entdeckte, beschleunigte er mit Höchstwerten, um weiter und tiefer in den gigantischen Pulk der Takererflotte einzudringen.
    Arhaeger schien sich von seinem ersten Schreck erholt zu haben und stellte sich auf die Situation um. Er schob den Sessel so weit vor, daß er links von Ras zu sitzen kam. Aufmerksam beobachtete er die Instrumente auf der Kontrolltafel und sah dann wieder hinaus zu den Schiffen der Takerer. Kosum nickte ihm ermunternd zu.
    »Kümmern Sie sich um die Funkmeldungen der Takerer. Vielleicht gelingt es Ihnen, etwas für uns Interessantes aufzufangen.«
    Arhaeger schaltete die Geräte ein. Er nahm damit auch jene Empfänger in Betrieb, die nichts mit der Funkverbindung zur MARCO POLO zu tun hatten, sondern dem allgemeinen Hyperfunkverkehr dienten und auf allen Frequenzen arbeiteten. Ein Strom von Impulsen überschüttete ihn förmlich, und nur mit Mühe gelang es ihm, einige davon zu isolieren. Die meisten waren nicht verschlüsselt. Wahrscheinlich waren die Takerer noch immer zu schockiert, um für so etwas wertvolle Minuten zu verschwenden.
    Nach einer Weile wandte er sich an Kosum: »Sie versuchen, koordiniert zu handeln, um den Gegner – also uns – zu vernichten. Einzelaktionen, das wissen sie bereits, helfen ihnen nicht weiter. Sie müssen bereits große Verluste erlitten haben. Der unmittelbare Raum um den Riesen – damit ist wohl die MARCO POLO gemeint – scheint inzwischen leer geworden zu sein, wenn man von den treibenden Wracks absieht. Sie rufen ständig den Taschkar, der sich bisher erst einmal gemeldet hat.«
    »Kein Wort von Guvalasch?«
    »Nicht ein einziges. Vielleicht ist er gar nicht hier.«
    Gucky fuhr hoch.
    »Nicht hier? Natürlich ist er hier, im Umkreis von Lichtminuten, höchstens Lichtstunden!

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