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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verschiedene
Werte durch.
    Die Luftregenerierungsanlage seines Kampfanzuges funktionierte nicht mehr!
    Vascalo erschrak!
    Der Takerer wußte, daß er das Gerät nicht reparieren konnte. Er wußte auch, daß alle seine
weiteren Handlungen dadurch unter enormen Zeitdruck gerieten. Der in den Reserve-Stahlflaschen
befindliche Sauerstoff reichte noch für eine Zeitspanne, die etwa 51,3 terranischen
Standardstunden entsprach. Wäre er ein gewöhnlicher Pedotransferer gewesen, so hätte sein
Eigenkörper notfalls auch in einer Giftgasatmosphäre existieren können. Infolge seiner besonderen
Mutation benötigte aber sein Körper unbedingt Sauerstoff.
    Vascalo wußte, wann er sich dem Zwang der Verhältnisse anzupassen hatte. Jedes weitere Zögern
würde ihn nur Zeit kosten, und Zeit bedeutete für ihn in diesem Fall Leben.
    Er legte sich hin, konzentrierte sich auf sein vorgesehenes Opfer und Pedotransferierte.
    »Wer ist das?« frage ich, als zwei terranische Medo-Roboter auf einer Antigravtrage
eine Frau an uns vorüberschieben, die nach ihrem Aussehen aus dem Volk der Cappins stammen muß.
Die Frau hat die Augen geschlossen und liegt offenbar in künstlichem Tiefschlaf.
    Alea Onandere, jene Terranerin, die so stark unseren Cappin-Frauen gleicht, sieht mich
eigenartig an.
    »Das ist Merceile, eine von Ihnen«, antwortet sie. »Sie hat den Pedopeiler auf Titan zerstört
und wurde geistig beschädigt, als sie ihren sterbenden ›Gastgeberkörper‹ zu spät verließ.«
    Fassungslos versuche ich diese Tatsache geistig zu verarbeiten. Eine Frau aus meinem Volk soll
sich gegen mein Volk gestellt haben! Ich blicke geistesabwesend auf das Schott, das sich hinter
der Takererin und den Medo-Robotern schließt.
    »Merceile stammt aus der Vergangenheit«, sagt der monströse terranische Mutant, der in seinem
Transportroboter dicht über dem Boden schwebt. »Sie hat erlebt, wie Wissenschaftler ihres Volkes
verbrecherische Zuchtexperimente mit unseren Vorfahren anstellten. Das war vor zweihunderttausend
terranischen Jahren. Merceile erkannte damals, daß ihr Volk einen falschen Weg eingeschlagen
hatte. Sie stellte sich gegen die Verbrecher und arbeitete mit dem Ganjo Ovaron zusammen –
und mit uns.«
    Ich blicke den Mutanten an, dessen riesige Augen meinen Geist anzusaugen scheinen. Ist denn
alles falsch, was unsere Gemeinschaft getan hat? Das kann nicht sein, und doch, ich spüre, wie
wenig mich noch mit Männern wie Vascalo verbindet.
    »Was geschieht mit Merceile?« frage ich.
    Diesmal antwortet ein Terraner namens Balton Wyt, ein Telekinet, wie man mir gesagt hat.
    »Sie wird mit einem Leichten Kreuzer zu einer Welt gebracht, auf der man die Möglichkeit
besitzt, sie zu heilen. Ich hoffe, wir sehen sie bald gesund wieder.«
    Ich begreife überhaupt nichts mehr.
    Diese Terraner sind entsetzlich stark ausgeprägte Individualisten, dennoch habe ich erleben
müssen, daß sie wie Kriegsdiener handeln können. Läßt sich ein derartig krasser Widerspruch
überhaupt rational erfassen? Stellt er nicht vielmehr die Existenz einer einzigen Wahrheit in
Frage? Sollte es mehrere Wahrheiten geben, die unabhängig voneinander gültig sind, dann wären wir
Takerer einem furchtbaren Irrtum zum Opfer gefallen, dann hätten nicht die Terraner, sondern wir
gegen die Gesetze der Evolution verstoßen.
    Jener Leutnant mit dem Namen Bali Jeffron, dem die beiden Kampfroboter unterstellt sind,
räuspert sich und sieht mich an.
    »Es wird Zeit, Aronte. Gehen wir!«
    »Wohin bringen Sie mich?« frage ich und bin mir unbehaglich der beiden kegelförmigen
Mordmaschinen neben mir bewußt.
    »Zu Solarmarschall Deighton, dem Chef der Solaren Abwehr. Er entscheidet, was mit Ihnen zu
geschehen hat.«
    »Seien Sie nicht grausam, Leutnant«, sagte Alea Onandere. »Aronte ist ein Kriegsgefangener und
steht unter dem Schutz der galaktischen Kriegsvölkerrechtskonvention. Damit ist er außer
Lebensgefahr.«
    Sie kommt näher. In ihren Augen funkelt es seltsam.
    »Man wird Sie zwar gefangenhalten, aber korrekt behandeln, Aronte, und nach dem Krieg sind Sie
wieder ein freier Mann.«
    Plötzlich ist sie ganz dicht bei mir, legt mir die Arme um den Hals und preßt ihre Lippen auf
meinen Mund. Ich spüre, wie ich in einen Strudel von Emotionen gerissen werde, die niemals von
einer Terranerin geweckt werden dürften.
    Sie gibt mich frei, tritt einen Schritt zurück.
    »Wir werden uns wiedersehen, Aronte!«
    Die Kampfroboter drängen mich

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