Silberband 054 - Finale für Pluto
Aussehens sublimieren konnten?
Ein Duell also zwischen Ovaron und Vascalo. Und er, Edmond, würde die Aufgabe bekommen, den
Sekundanten zu spielen. Er ahnte, daß diese Pflicht sehr viel von ihm erfordern würde.
Wieder vergingen einige Minuten.
Dann brachte der Robot Roi Danton in den Raum, und Merceile sprang auf, sobald sie Rhodans
Sohn erkannte. Von den Siganesen war nichts zu sehen, aber an der Art der Gestik konnte Pontonac
erkennen, wo sich die winzigen Menschen befanden – Roi schob Merceile zärtlich, aber
bestimmt von sich weg und deutete auf die Brusttaschen seiner Uniformjacke. Dort steckten, je
drei Mann in jeder Tasche, die Siganesen.
Als die sechs es sich auf der Tischplatte bequem gemacht hatten und ein spezielles
Aufzeichnungsgerät mit mehrfacher Schallverstärkung ablief und sich Ovaron auf die
Individualdaten des takerischen Befehlshabers konzentrierte, formierte sich die Flotte der
Sammler neu.
Während Vascalo sich überlegte, wie er die Mauer der Terra-Schiffe am schnellsten
durchstoßen konnte, beendeten die Siganesen die Schilderung der persönlichen Charakteristika des
Mannes, dem sie hatten entfliehen können.
Roi sagte in beschwörendem Ton: »Machen Sie um alles im Kosmos nicht den Fehler, Ovaron,
diesen Buckligen zu unterschätzen. Ich weiß nicht genau, was es ist … aber Vascalo ist
mächtiger, als wir alle ahnen können.«
Pontonac horchte auf, dieser Satz und die vorherigen Informationen gaben genau das wieder, was
er befürchtet hatte.
»Vascalo ist der Vetter von Ginkorasch, dem Taschkar der Takerer …«, flüsterte
Ovaron.
Roi hielt die Hand von Merceile fest und erklärte:
»Ginkorasch ist in Gruelfin zurückgeblieben. Vascalo ist Befehlshaber der Invasionsflotte,
soviel haben wir erfahren können. Er hat erstens bei dieser Invasion sein Leben riskiert, ist
folglich ein Mann von großem Mut.«
»Das habe ich keine Sekunde lang bezweifelt«, meinte Ovaron leise. Michael Rhodan alias Roi
Danton fuhr fort: »Ferner hat er die Sammler durch eine Schaltung, die als Final-Blockschaltung bezeichnet wird, programmiert. Er ist vermutlich wie alle Takerer der
herrschenden Schicht ein Pedotransferer!«
»Richtig.«
Ovaron und Roi sahen sich nachdenklich an.
»Ist er ein Mutant?« fragte Merceile.
Roi zögerte. Pontonac glaubte, Unsicherheit zu entdecken. Roi ahnte, daß Vascalo gewisse
besondere Fähigkeiten hatte, aber er verfügte über keine Beweise. Endlich sagte er:
»Ich glaube, er ist ein Mutant. Aber ich habe keinen einzigen Beweis für diese Information,
außer meinem Mißtrauen und einigen Beobachtungen, die ich aber unbewußt gemacht haben muß. Aus
den Individualdaten geht jedoch hervor, daß er sich sehr sicher fühlt, was den Komplex einer
Übernahme durch einen Pedotransferer betrifft.«
»Das sollte Sie stutzig machen!« sagte Pontonac zu Ovaron.
In dem großen, warmen Raum machte sich ein ungemütliches Schweigen der Unsicherheit
bemerkbar.
Schließlich sagte der Ganjo:
»Ich werde es riskieren. Schlimmstenfalls ziehe ich mich zurück, falls die Übernahme nicht
stattfinden kann. Das Risiko ist also nicht sehr groß.«
Pontonac sah auf die Uhr. »Wann?«
Ovarons Blick richtete sich auf eine der Uhren, die im Instrumentenpult angebracht waren. Die
runde Zifferscheibe zeigte terranische Standardzeit an.
»In dreißig Minuten.«
»Kontrollzentrum … bitte Bull an den Bildschirm rufen!« sagte Pontonac laut.
»Verstanden.«
Der Ganjo und Bull machten aus, daß ein blitzartiger Feuerschlag mit nachfolgendem Angriff der
Terraner auf die Sammlerflotte durchgeführt werden sollte. Dadurch würde zweifelsohne die
Aufmerksamkeit Vascalos abgelenkt werden, und diese wenigen Sekunden genügten dem Ganjo, seinen
Versuch zu unternehmen.
»Zeitvergleich!« sagte Bull.
Sie einigten sich auf achtundzwanzig Minuten. Wenn die letzte Sekunde dieser Zeitspanne
ablief, sollte der Angriff seinen absoluten Höhepunkt erreicht haben. Dann trennten sie die
Verbindung, und Ovaron bereitete sich darauf vor, Vascalo zu übernehmen. Sein Körper würde hier
den besten Schutz haben, den er sich vorstellen konnte. Hier in dem versteckten unterirdischen
Magazin würde niemand seinen quallenartigen Körper vermuten können.
Die Situation entwickelte sich langsam dem Höhepunkt entgegen.
Nur Pontonac blieb mißtrauisch und abwartend. Er witterte hinter allem eine Falle, ein zu
großes Risiko.
Schade, dachte er, daß ich keine Waffe bei
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