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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mitte.
    Es handelte sich um einen Riesenplaneten von mehr als einer Million Kilometer Durchmesser. Die
Analytik ermittelte zwar Daten, die auf die Unbewohnbarkeit hinwiesen, aber selbst das war kein
Grund für Schoscholk, ihn zu ignorieren. Hinzu kam, daß dieser Planet einen Mond besaß.
    Bedächtig trug Schoscholk alle eintreffenden Daten in die Karte ein. Gleichzeitig erfand er
die Bezeichnungen für die einzelnen Himmelskörper, denn als Entdecker stand ihm dieses Recht zu.
Mit den beiden Sonnen ließ er sich noch Zeit, aber den Planeten nannte er ›Moryr‹, seinen Mond
taufte er ›Moryma‹.
    Moryr war unvorstellbaren astrophysikalischen und gravitationsbedingten Kräften ausgesetzt.
Die Energiefelder der beiden Sonnen zerrten an ihm, aber jene des Verbindungsschlauches waren
stärker. Mit ihm umwanderte er mit hoher Geschwindigkeit die rote Sonne, wobei diese ständig im
Norden, der gelbe Zwerg hingegen immer im Süden stand.
    Der Mond war noch lebensfeindlicher als sein Planet.
    Er besaß keinerlei Atmosphäre und damit weder eine Vegetation noch primitivstes Leben. Es gab
keinen Grund, überhaupt auf ihm zu landen. Es gab nicht einmal einen vernünftigen Grund, sich dem
System noch mehr zu nähern, als es Schoscholk ohnehin bereits getan hatte.
    Moryma hatte einen Durchmesser von 2.886 Kilometern. Sein Schwerefeld war gering.
    Schoscholk schaute fasziniert auf den Bildschirm und nahm die verblüffenden
astrophysikalischen Daten in sich auf, die er von den Computern der automatischen Analytik
erhielt. Noch nie hatte er von so einem ungewöhnlichen Sonnensystem gehört. Keineswegs hätte er
es fertiggebracht, eine solche Chance auszulassen. Er mußte es aus größter Nähe untersuchen, wenn
es auch keinen geschäftlichen Erfolg versprach. Da er keine direkte Landung beabsichtigte,
verzichtete er darauf, der Organisation die übliche Positionsmeldung durchzugeben.
    Er vermerkte sie lediglich auf der Karte, auf der er auch die Bezeichnungen eingetragen
hatte.
    Gleichzeitig gab er dem gesamten System den Namen. Er nannte es ›Moryr-Moryma‹, was soviel
bedeutete wie ›Leben und Leben zerstören‹.
    Die Sonnen hatten einen Planeten und einen Mond hervorgebracht, aber sie hatten niemals die
Entwicklung organischen Lebens zugelassen.
    Als die Entfernung zum Energieschlauch sich immer mehr verringerte und die REALFIN mit
Unterlichtgeschwindigkeit in das merkwürdige System hineintrieb, ahnte Schoscholk noch nicht,
welchen Gefahren er sich aussetzte. Er verließ sich auf den starken Antrieb seines hervorragenden
Schiffes, das er nun bis ins kleinste Detail zu kennen glaubte. Damit beging er einen kapitalen
Fehler – übrigens den zweiten innerhalb weniger Minuten.
    Die Automatik-Warnanlage meldete: ›alles in Ordnung‹. Dabei war überhaupt nichts in
Ordnung.
    Das System selbst machte zwar einen außergewöhnlichen Eindruck, optisch zumindest, aber nichts
verriet, welche Gefahren es ausstrahlte. Selbst die empfindlichen Instrumente der REALFIN
registrierten nichts, was auf eine Katastrophe hingedeutet hätte.
    Schoscholk selbst war der letzte, der etwas davon bemerkt hätte. Er war so in seine
Beobachtungen vertieft, daß er keinen Blick für etwas anderes übrig gehabt hätte.
    Der Energieschlauch war noch zwanzig Millionen Kilometer entfernt, und die REALFIN flog mit
knapp tausend Sekundenkilometern dahin. Eine spätere Rekonstruktion der Ereignisse ergab, daß der
Pilot des Schiffes nur deshalb keine Warnung erhielt, weil der Antrieb ausgeschaltet war und die
Veränderung nicht registrierte.
    Die energetische Verbindung zwischen den beiden Sonnen war sichtbar, ein halbtransparentes
Flimmern und Wabern. Schoscholk konnte sich das nur durch ein vielleicht vorhandenes Magnetfeld
erklären, in dem feinste Materie gesammelt und konzentriert gehalten wurde.
    Die Kontrollinstrumente zeigten jedoch kein derartiges Magnetfeld an. Sie zeigten nicht einmal
die Energiebrücke an. Aber Schoscholk sah sie deutlich vor sich.
    Als er wenig später wieder einmal auf die Skalen blickte, mußte er zu seinem Erstaunen
feststellen, daß die Geschwindigkeit der REALFIN höher wurde, und zwar wesentlich höher, als sie
seiner Schätzung nach sein durfte. Die beiden Sonnen zogen sie an, das war klar, aber ihre
Gravitationsfelder konnten wiederum nicht so gewaltig sein, daß sie ein im freien Fall
befindliches Schiff derart hoch beschleunigten.
    Vielleicht der Energieschlauch …?
    Noch immer

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