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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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plötzlich die Nachricht erhielt, daß die Fernortung die Anwesenheit eines
gigantischen Kugelraumschiffes meldete, das in einer Entfernung von drei Lichtjahren stand und
sich langsam dem Doppelsystem näherte, traute er seinen Ohren nicht.
    Er gab Alarm.
    Es handelte sich lediglich um einen Vorstufenalarm, denn das Erscheinen des Schiffes, bei dem
es sich nur um den Raumriesen der Terraner handeln konnte, konnte ein reiner Zufall sein.
Scherlok wollte die Aufmerksamkeit des potentiellen Gegners nicht unnötig auf Mohrcymy lenken.
Selbst wenn dieser Perry Rhodan, der Verbündete des verhaßten Ganjos, einen Tip erhalten hatte
und die Pedostation hier im rotgelben Doppelsystem vermutete, so würde er kaum auf den Gedanken
kommen, den kleinen, scheinbar unbedeutenden Mond in Betracht zu ziehen. Vielmehr mußte jedes
logisch denkende Lebewesen annehmen, die wichtige Station befände sich unter der Oberfläche des
riesigen Methanplaneten, der um die Energieachse kreiste.
    Mohre durfte angegriffen werden. Auf Mohre existierten keinerlei Verteidigungsanlagen. Der
Planet war in jeder Beziehung tot und ohne jede Bedeutung.
    Das war der Grund, warum Scherlok sich passiv verhielt, auch als die MARCO POLO in den
Linearraum ging und wenig später eine Lichtstunde von dem System entfernt in das Normaluniversum
zurücktauchte, mit ihr fünfzig Kreuzer und fünfzig Korvetten. Weitere kleinere Raumfahrzeuge
wurden nun zusätzlich ausgeschleust und rasten mit einfacher Lichtgeschwindigkeit auf das
Doppelsystem zu.
    Ihr Ziel, das erkannte Scherlok mit Genugtuung, war der Riesenplanet Mohre.
    Er befahl die sofortige Einstellung jeden Funkverkehrs. Die Transmitterstationen wurden
abgeschaltet. Der Mond Mohrcymy wurde damit zu einem toten und absolut harmlosen Himmelskörper,
dem niemand noch eine Bedeutung zumessen konnte, der nicht mit Sicherheit wußte, welche
gigantischen Anlagen sich unter seiner Oberfläche befanden.
    Nicht im Traum konnte Scherlok damit rechnen, was die Terraner wirklich planten. Niemals hätte
er sich vorstellen können, daß jemand noch klüger war als er selbst und seine eigenen logischen
Überlegungen als Waffe gegen ihn verwendete. Rhodan tat nichts anderes, als sich in die Lage des
Kommandanten von Mohrcymy zu versetzen.
    In der Gewißheit, alles getan zu haben, um den Angreifer irrezuführen, lag Scherlok bequem in
seinem Kontrollsessel und beobachtete die Bildschirme. Die Meßinstrumente zeigten an, daß keine
verräterische Energieabstrahlung bis zur Oberfläche gelangte. Er selbst befand sich fast
siebenhundert Kilometer unter dieser Oberfläche, auf der nichts verändert worden war.
    Mit einer gewissen Bewunderung betrachtete er die MARCO POLO, die er von militärischen
Geheimberichten her bereits kannte. Es war den Takerern bisher noch nicht gelungen, den
Eindringling aus einer fremden Galaxis zu stellen oder gar zu vernichten. Scherlok besaß auch
nicht den Ehrgeiz, für sich selbst einen solchen Plan auch nur in Erwägung zu ziehen. Er war
froh, wenn er Rhodan täuschen konnte. Mehr gehörte auch nicht zu seiner Aufgabe.
    Das Riesenschiff und seine Begleiter passierten Mohrcymy in einer Entfernung von höchstens
einer Lichtminute und mit einer Geschwindigkeit, die weit unter der des Lichtes lag. Ohne jede
Kursänderung flogen sie Mohre an. Damit stand einwandfrei fest: Wenn sie überhaupt in diesem
System den Ultra-Pedopeiler vermuteten, dann auf dem Riesenplaneten.
    Scherlok ließ die feindliche Flotte passieren.
    Zehn Minuten später verließen die ersten ferngelenkten Robotbomben die MARCO POLO und
detonierten auf der Oberfläche Mohres.
    Scherlok registrierte zuerst mit einer gewissen Schadenfreude, dann mit Verwunderung und
schließlich mit steigender Besorgnis, daß die Fremden den unbewohnten Planeten mit einer
derartigen Wut angriffen, als vermuteten sie dort das Hauptquartier der takerischen Streitkräfte.
Soviel Unlogik hatte er diesem Rhodan nicht zugetraut. Da er seine Gegner niemals unterschätzte,
begann er ernsthaft darüber nachzudenken, welcher Sinn nun wirklich hinter der Aktion
steckte.
    Die MARCO POLO verteilte die verderbenbringenden Arkonbomben auf der Oberfläche Mohres. Sie
lösten den Atombrand aus, der nicht mehr gelöscht werden konnte. Da auch die Kreuzer und
Korvetten solche Bomben warfen, die überall und fast gleichzeitig die Kettenreaktion anlaufen
ließen, ließ sich der Zeitpunkt ziemlich genau vorausberechnen, an dem es keine

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