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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stunden eine Entscheidung fallen, die in keinem
Fall ein Kompromiß sein konnte. Es ging um alles oder nichts.
    Daß dies nicht nur für die Milchstraße galt, sondern ebenso für seine eigene Heimatgalaxis,
davon ahnte Vascalo der Krumme nichts.

20.
    Gruelfin
    LOGBUCH der MARCO POLO – 2. Juli 3438 Erdzeit.
    Seltsam, viele Besatzungsmitglieder scheinen eine Rückkehr in unsere
Heimatgalaxis zu scheuen. Galakto-Psychologe Eysbert sieht darin nicht unbedingt ein Problem. Er
glaubt, daß es sich um eine unbewußte Schutzreaktion der betroffenen Raumfahrer handelt, die die
Gefahren des Rückflugs genau kennen. Die Tatsache, daß vor allem die höheren Dienstränge von
diesem Phänomen betroffen sind, scheint Eysberts Theorie zu bestätigen, denn mit wenigen
Ausnahmen wissen nur die Offiziere und Wissenschaftler von den mit dem Flug in der Dakkarzone
verbundenen Problemen.
    Natürlich wissen alle, daß wir jetzt keinen Grund mehr haben, noch länger in
Gruelfin zu bleiben. Die Hauptabstrahlstation der Takerer existiert nicht mehr. Damit ist eine
Pedoinvasion der Cappins unwahrscheinlich, wenn nicht sogar unmöglich geworden. Fast alle Völker
von Gruelfin haben inzwischen Ovaron als Ganjo anerkannt. Die Rückkehr der Ganjasen in die
cappinsche Gemeinschaft ist längst eine Tatsache. Wenn Taschkar Ginkorasch klug ist, wird er
versuchen, Frieden mit den Ganjasen zu schließen. Ovaron hat bereits einen Versuch unternommen
und dem Taschkar einen Waffenstillstand angeboten.
    Wir an Bord der MARCO POLO haben jedoch andere Sorgen. Von Titan aus hat
Merceile einige Dakkarfunksprüche abgestrahlt, deren Inhalt uns auf die Schwierigkeiten
vorbereiten soll, die uns in der Heimat erwarten. Merceile hält sich noch in der Schaltzentrale
Ovarons auf dem Saturnmond auf. Das Solsystem ist bedroht. Das war für Perry Rhodan der
Hauptgrund, den Rückflug anzuordnen.
    Ovaron zeigt für unsere Haltung Verständnis.
    Der Start soll möglichst in genau zwei Stunden erfolgen. Ich sollte als
Kommandant diesem Ereignis völlig gelassen entgegensehen, aber das fällt mir schwer.
    Der Flug durch die Dakkarzone wird nicht gefahrlos ein. Wahrscheinlich wird mein
Unbehagen erst aufhören, wenn wir mit unserem Schiff vor dem Solsystem stehen und Näheres in
Erfahrung gebracht haben.
    Oberst Elas Korom-Khan
    In der elften Stunde des Schiffes wurde Jantir zwanzig.
    Er war ein Greis mit zerbrechlich wirkenden Gliedern, eingefallenen Wangen und weißen Haaren.
Seine Kleider hingen schlaff am Körper, er bewegte sich schlurfend durch Räume und Korridore des
Schiffes, er verfolgte die Feiern und Orgien der Jungen mit brennenden Augen und wartete auf den
Tod.
    Seit er denken konnte, hatte er Alter und Tod gehaßt, aber das Pendel der Zeit war niemals
stehengeblieben, um ihn zu verschonen.
    Mit zwölf Jahren hatten sich die ersten Spuren des Alters gezeigt, und er hatte, früher als
die meisten anderen, damit begonnen, Masken zu tragen. Mit dreizehn hatte er sein viertes und
letztes Kind gezeugt, um es unmittelbar nach der Geburt in einer Aufwallung von Haß und Neid
umzubringen. Glücklicherweise hatte er die ganze Sache als Unfall verschleiern können.
    In der elften Stunde des Schiffes wurde Jantir zwanzig.
    Er saß jetzt in seiner Kabine, der Kopf ruhte auf den Armen. Er hatte sein Essen nicht
angerührt. Seine Augen tränten. Seine Gedanken waren verworren. Es gab Greise, so wurde
berichtet, die vor der Hinrichtung irre wurden. Andere begingen Selbstmord, bevor sie zwanzig
Jahre alt wurden. Erstaunlich, daß nur wenige mit siebzehn, achtzehn oder neunzehn Jahren
starben. Zäh waren sie alle.
    Jantir hob den Kopf. Vor ihm lag das Messer, das er sich in die Brust stoßen konnte. Im
Wandfach hinter der Massage befanden sich die Gifte, die einen schmerzlosen Tod verhießen.
    Jantir konnte sich an jedes einzelne dieser zwanzig Jahre erinnern. Vom dritten bis zum
zwölften Lebensjahr hatte Jantir wild und glücklich gelebt.
    Der Alte erhob sich. Mit einer Hand auf den Tisch gestützt, bewegte er sich auf das Wandfach
zu. Dort lag auch seine letzte Maske. Er wollte sie aufsetzen, bevor die Alterspolizei kam, denn
sein Gesicht war für jüngere Clanangehörige kein schöner Anblick.
    Er zog die transparente Plastikhaut über den Kopf und schob Atem- und Speiseschlitze zurecht.
Dann setzte er die verschiedenen Wülste auf.
    Er klappte den Spiegel auf und betrachtete sich. Sein Gesicht sah jetzt jung aus. Die Wangen
waren

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