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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kugelförmig, besaß etwa ein halbes Dutzend Auswüchse wie Nadeln, an denen Augen und Öffnungen zu sehen waren, Greiforgane und andere Gerätschaften, die Sandal nicht kannte.
    Die Maschine schwenkte die Keule vor seinem Kopf hin und her und schien irgendwie aufgeregt zu sein.
    »Gehört dieser Teil eines ehemals lebenden Wesens dir?« fragte Psophys laut.
    »Ja! Ich brauche es, um meine Energie wiederzubekommen«, sagte Sandal wütend. »Es ist so, als ob ihr nachgeladen werdet!«
    »Du bist der Mensch?«
    »Frag den Nymphon! Er weiß alles. Ich habe ein Tier getötet, weil ich sonst verhungern muß!« sagte Sandal und griff nach der Keule. Der Arm des Roboters zuckte zurück.
    »Noch nicht! Ich muß erst klären!« sagte Psophys leise.
    Offensichtlich war das Hirn der Maschine zu klein, um zu verstehen, was hier vorging. Also unterhielt es sich mit den anderen Maschinen und kam zu einem Entschluß. Noch immer wußte Sandal nicht, warum die Maschinen in seiner Sprache redeten, genauer: in einem abgewandelten Interkosmo, wie es ihm Atlan, sein weißhaariger Freund mit den leicht rötlichen Augen, beigebracht hatte.
    »Warum verstehst du mich?« fragte er und zog sich langsam und gewissenhaft an, da er trocken war.
    Diesmal brauchte Sandal nicht auf das ›Klären‹ zu warten.
    »Als die anderen Menschen hier waren, haben wir deren Sprache aufgefangen, durchgerechnet und neu klassifiziert. Wir erkannten die Bedeutung der meisten Begriffe und kennen daher die Sprache. Ich spreche nicht wirklich, ein größeres Rechenwerk spricht durch mich!«
    Das war es! Sie hatten eingebaute Funkgeräte, wie es sich Sandal vorstellen konnte. Sie korrespondierten mit einer zentralen Stelle. Es war alles so ähnlich wie die kybernetischen Maschinen des Schiffes, von denen ihm Chelifer berichtet hatte.
    »Ich sehe ein, daß du Energie brauchst«, sagte die Maschine. »Aber verschwende sie nicht. Das harte Gerüst des Tieres kannst du nicht absorbieren?«
    »Nein«, sagte Sandal sarkastisch. »Ich bin nicht der Nymphon.«
    Die Maschine zog in verschiedenen Intervallen ihre zweigeteilten, storchenähnlichen Fortsätze ein und stolzierte an Sandal vorbei.
    Kopfschüttelnd sah Sandal dem Robot nach, wie er entlang der Uferlinie nach Norden marschierte und alle Sekunden einen oder mehrere Fortsätze nach unten rammte, um etwas Angeschwemmtes, etwas Verdorbenes oder etwas Überflüssiges zu beseitigen und in eine Kassette zu stecken, aus der ein dünner, rieselnder Strom von feinzermahlener Substanz herausfiel. Sandal biß voller Appetit in die Keule, es schmeckte ihm unerhört gut, und er fühlte nach, ob das Salz in dem wasserdichten Beutel seiner Tasche noch vorhanden war. Es war noch da.
    Es war ihm jetzt schon gelungen, mit zwei der verschieden aussehenden Maschinen einen guten Kontakt herzustellen. Sie konnten ihm vielleicht dabei helfen, die Mörder zu vernichten oder wenigstens vernichtend zu schlagen. Das Schiff war heute, am Mittag des zweiten Tages, noch immer nicht gelandet.
    Sandal trabte zurück zu seiner kleinen gemütlichen Bergfestung, um etwas zu schlafen, zu jagen und mit dem Instrument, das er von Rhodan bekommen hatte, den Horizont zu beobachten.
    Langsam verging der zweite Tag des Wartens.
    »Sie kommen nicht! Sie wissen, daß ich hier auf sie lauere und sie vernichten werde!« meinte Sandal.
    Er hängte den Gürtel an einen Felsvorsprung, sah die schwere, einfache Strahlwaffe durch und steckte sie wieder zurück.
    Dann nahm er seinen Köcher und prüfte Pfeil um Pfeil. Einen hatte er verloren, weil er ins Wasser gefallen war – zusammen mit einem großen Vogel, der von einem Raubfisch ergriffen worden war.
    Auch als das Feuer wieder brannte und er den zusammenlegbaren Topf mit Wasser gefüllt und sich einen starken, aus Konzentrat bestehenden Tee bereitet hatte, beschäftigte er sich noch mit den Pfeilen.
    Sie waren ebenso leicht wie die seiner Heimat, aber die Spitzen waren auf Rhodans Bitte hin nicht mehr mit Leichengift imprägniert.
    Der zweite Tag des langen Wartens ging vorbei. Der Barbar schlief, geschützt durch einige hunderttausend Roboter, die er nicht sah und nicht bemerkte, die aber jetzt sehr genau von ihm wußten, was er war.
    Er erkannte ihr Sein.
    Das war wichtig. Es stärkte das Selbstbewußtsein der Maschine, die irgendwo in den Tiefen des Planeten ununterbrochen arbeitete und ihre vielen einzelnen Glieder und Teile mit Informationen und Entscheidungen beschickte.
    Diese Maschine lernte noch

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