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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schneller als Sandal …
    Sandal Tolk gähnte, erwachte und suchte den gestirnten Himmel nach einem Punkt ab, der sich schnell bewegte und sich mehr und mehr der Oberfläche näherte.
    Nichts.
    Die dritte und meistversprechende Begegnung mit einer der rätselhaft vielartigen Maschinen erfolgte gegen Mittag am dritten Tag. Sandal war jetzt gereizt und unruhig – sollten diese Verbrecher von ihm etwas gesehen haben und den Kampf scheuen?
    Er hatte keine Möglichkeit, sie herbeizurufen. Er tobte innerlich.
    Sandal Tolk zwang sich zur Ruhe. Er ging langsam durch einen Teil der Savanne, unten, am Hang seines Bergverstecks. Er schlich über den Sand, der von einzelnen Grasbüscheln und Moospolstern unterbrochen war. Die nahezu ebene Fläche vor Sandal bestand aus vielen Anhäufungen von Buschgruppen, die wie kuppelartige Inseln in dem rostgelben Meer des Sandes wirkten. Hin und wieder lockerte ein breites Bachbett mit einem dünnen Rinnsal in der Mitte die eintönige Landschaft auf. Sandal stutzte, als er den Geruch trinkender Tiere in die Nase bekam, er brauchte wieder einen neuen Braten.
    Langsam schlich er weiter.
    Er hatte bereits einen Pfeil auf der Sehne. Er umrundete langsam eine Buschinsel. Kleine Tiere mit langen, peitschenden Schwänzen huschten in dem Schutz des Schattens davon. Dort drüben! Sandal sah ein kleines Rudel der wohlschmeckenden Gazellen. Der starke Bock mit dem leierförmigen Gehörn stand wachsam und sichernd da, und die anderen Tiere tranken in einer Ausspülung, die einen kleinen Teich hervorgebracht hatte. Sandal schätzte das Alter und das Gewicht ab und visierte ein junges weibliches Tier an, keine hundert Meter von ihm entfernt. Obwohl die Tiere hier nur vor größeren Raubtieren Angst zu haben brauchten, war die Fluchtdistanz sehr groß.
    Langsam zog er den Bogen aus und begann sein Ziel zu erfassen. Bisher hatte er noch niemals vorbeigeschossen, seit etwa einem halben Jahrzehnt nicht mehr. Wenn er nicht sicher war, das Ziel dort zu treffen, wo er es haben wollte, sparte er sich den Pfeil.
    Die Rückseite der Pfeilspitze berührte fast den Knöchel des Zeigefingers, der um den Griff des zweieinhalb Meter langen Kompositbogens lag.
    Plötzlich – ein Brummen. Es kam von links.
    Die Herde scheute, die Tiere rissen ihre Köpfe hoch und setzten in wilden Fluchten davon. Zwischen den grünen Pflanzen tauchte ein seltsames Gefährt auf, ein Roboter, der im wesentlichen aus fünf Stäben bestand, die angeordnet waren wie zwei ineinandergeschobene Buchstaben des Typs Y. Wie eine grobe Zeichnung eines liegenden Tieres, das alle vier Gliedmaßen von sich streckte. Der Roboter raste wild kurvend auf Sandal zu, und der Mann entspannte den Bogen, steckte den Pfeil zurück und musterte die Maschine aus seinen goldfarbenen Augen.
    »Ich bin Psyllida«, sagte die Maschine.
    »Du dummes Stück hast die Herde verscheucht«, sagte Sandal ärgerlich.
    »Ich habe sie verscheucht, das ist korrekt. Ich habe ein Raubtier gesehen, und gerade in diesem Gebiet ist die Fauna nicht stark genug. Das Raubtier soll an anderer Stelle seine Beute jagen.«
    »Du strapazierst meine Freundschaft!« sagte Sandal.
    »Ich tue nur, was mein Programm vorsieht!« behauptete die Maschine.
    »Und ich muß sterben, weil du meine Energie verscheucht hast«, meinte Sandal grimmig. »Wozu bist du eigentlich gut?«
    »Ich bin ein Mnesarch – eine Maschine, die andere Maschinen trägt«, sagte die Psyllida erklärend.
    »Interessant!« meinte Sandal und grinste.
    Er beobachtete die Maschine aufmerksam.
    Sie schwebte etwa eineinhalb Meter in der Luft. An den vier schräg nach unten zeigenden Ausläufern saßen breite, an der Spitze nach oben gewölbte Kufen. Dort, wo die beiden ›Vorderbeine‹ zusammenliefen, verschwanden sie in einem Kasten mit deutlich abgerundeten Ecken, in dem ein Stab mit einem Dreifachpaar ›Augen‹ nach oben stach. Der mittlere Stab war wie ein gerundetes Brett ausgebildet und trug eine Reihe von kleinen Vertiefungen. Vermutlich gehörten dort die Fortsätze anderer Maschinen hinein.
    Sandal kam ein tollkühner Gedanke.
    »Du hast eben meine Energie verjagt. Du weißt, daß ich auf andere Weise meine energetische Auftankung vornehme als die Maschinen. Richtig gesprochen?«
    Die Maschine korrespondierte unhörbar und rasend schnell.
    »Richtig«, sagte sie dann.
    »Du mußt mich tragen, also deine Arbeit als Mnesarch ausführen. Wir fliegen durch die Luft, den kleinen Tieren nach, und ich schieße eines von

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