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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sandal:
    Überall waren die Bäume und Sträucher sorgfältig gestutzt. Diese Maschine also hatte die Aufgabe, die Oberfläche des Planeten zu verschönern und instand zu halten. Sandal hatte erfahren, was ein Planet war und um wieviel größer der Teil eines kugelförmigen Weltkörpers war, den man nicht sehen konnte, als der kleine Bereich, den man sah, wenn man einen Berg bestieg. Das eröffnete eine Reihe interessanter Ausblicke. Es gab demzufolge eine gewaltige Menge von solchen und ähnlichen – oder ganz anders geformten – Maschinen auf dieser Welt. Tausende! Zehntausende … oder mehr. Und die Maschinen taten weder den Insekten etwas noch anderen Tieren. Sie waren Heger.
    »Ich verstehe«, sagte er. »Du kennst die anderen Maschinen?«
    »Wir alle«, sagte der Nymphon und steuerte entlang einem felsigen Ufer auf eine breite, sonnenbeschienene Sandbank zu, die in den Fluß hineinragte, genau an der Stelle, an der Sandal hatte baden wollen. Er hatte diesen Punkt von seinem Ausguck gesehen. »Wir alle sind Knoten in einem Netz.«
    »Alles, was eine andere Maschine sieht oder denkt, siehst oder denkst auch du, Nymphon?«
    »Wenn ich es will!« war die Antwort. »Wann kommt deine Zeit des Stillstandes?«
    Sandal überlegte lange, kam aber nicht darauf, was der Nymphon meinen konnte. Er stieg ab, warf Köcher und Bogen in den Sand, zog sich Handschuhe und Armschutz aus und begann langsam, sich zu entkleiden.
    »Du hast mehrere Felle!« sagte die Maschine verwundert.
    »Ich bin ein Mensch, und Menschen haben Kleider. Tiere und Maschinen brauchen keine Kleider!« versetzte Sandal bestimmt.
    »Du mußt auch nicht im Stillstand sein, wenn deine Energie zu Ende ist?«
    Jetzt verstand er! Die Auftankstationen!
    »Nein!«
    »Wirklich nicht?«
    »Ganz sicher nicht. Ihr seid Maschinen und müßt eure Energie auffüllen. Wir Menschen machen das anders.«
    »Du weißt, wie eine Maschine funktioniert? Wie ich lebe?«
    »Ja!« sagte Sandal, der in der Unterhose dastand und seine Zehen in das kalte Wasser tauchte.
    Der Nymphon stellte laut fest: »Dann bist du derjenige, der unser Sein erkennt!«
    Sandal nickte und holte tief Luft.
    »Richtig!« rief er, riß sich die Hose vom Körper und machte einen Hechtsprung ins Wasser. Die Maschine zog sich vor dem sprühenden Tropfenregen zurück, und als Sandal zwanzig Meter weiter wieder auftauchte und mit einem Schwung die nassen Haare aus dem Gesicht warf, sah er, daß sich der Nymphon in höchster Eile um einige Bäume herum entfernte. Vermutlich mußte er sich dem Stillstand unterwerfen.
    »Merkwürdig«, sagte Sandal, während er schnell schwamm, um die morgendliche Starre aus seinem Körper zu vertreiben. »Ich habe den Eindruck, als hätte ich einen Freund kennengelernt.«
    Kurze Zeit später lag er auf einem weißen, geschälten Baumstamm, der angeschwemmt worden war und vom Nymphon vermutlich als Dekoration der Landschaft angesehen wurde, und ließ sich von der Sonne trocknen.
    Er überlegte langsam und methodisch.
    Sandal hatte, solange er denken konnte, als Bewohner eines Planeten keinerlei Lust und Bedürfnis verspürt, seinen Lebensbereich zu verlassen. Sein Leben hatte sich in jeder Umgebung abgespielt, die man sich denken konnte, mit einer einzigen Einschränkung: Er hatte niemals die Oberfläche des Planeten verlassen. Er hatte keine tiefen Höhlen, keine Kavernen und keine unterirdischen Gänge, die länger als zehn Meter waren, gekannt. Er hatte vor der Dunkelheit zurückgescheut, und er erinnerte sich sehr deutlich an die unbehaglichen Minuten, die er erlebt hatte, als sich die Wand des runden Schiffes wie ein Maul geöffnet hatte, um die Jet zu verschlingen. Die Jet, mit der sie die gefrorenen Körper der Purpurnen mitgebracht hatten. Also würde er auch hier nicht die Oberfläche verlassen und sich in ein Gebiet wagen, in dem er sich nicht zurechtfand und untergehen würde. Er bekräftigte seine Überlegung und vergaß sie dann sofort, es war zweckmäßiger so.
    Sandal öffnete die Augen und erschrak, als eine Maschine dicht vor ihm stand.
    Er hatte sie nicht kommen hören.
    »Ich bin Psophys!« sagte die Maschine. »Stammt das von dir?«
    »Ja!« sagte Sandal. »Und ich werde dich dort ins Wasser werfen, wenn du das Fleisch nicht augenblicklich hergibst!«
    Die Maschine hielt in einem Arm, der in drei Fingern und einem gegenständigen Daumen endete, die gebratene Keule der Antilope, die sich Sandal zum Mittagessen aufgehoben hatte. Die Maschine war

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