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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Regen nach Norden. Sie marschierten in einer Geraden direkt auf den fiktiven Punkt zu, an dem sich die Achse des Planeten befand, der sich in siebenundzwanzig terranischen Stunden drehte.
    Ein Schrei: »Y'Xanthymona!«
    Dann folgten, während die ersten Gruppen stur wie Roboter oder wie Wanderameisen absolut geradeaus durch Sturm und strömenden Regen marschierten, etwa dreihundert Wesen der gleichen Art. Sie waren schwer beladen. Sie trugen glänzende Maschinenteile. Ein Beobachter hätte relativ schnell erkannt, daß dies alles Teile waren, die sich schnell und leicht zu einem riesigen, pilzförmigen Gebilde zusammensetzen ließen.
    Als diese Gruppe das Schiff verlassen hatte, folgte eine dritte Gruppe, die ebenfalls Trägerfunktionen auszuüben schien. Diese kleinen purpurnen Stummen waren unbewaffnet.
    Vierzig von ihnen stemmten ihre Schultern gegen ein gitterförmiges Gerüst, in dessen Mitte eine Kugel von etwa vier Metern Durchmesser kardanisch aufgehängt war wie eine Sänfte. Die vierzig Wesen krochen schnell die erste Schräge hinauf, überquerten die runde Oberfläche des Zylinders, der genau über den jetzt unsichtbaren fünf flachen Schutzkuppeln befestigt war, liefen auf der anderen Seite wieder hinunter. Träge schwang die Kugel in der kardanischen Aufhängung.
    Die Kugel schien goldgelb zu sein.
    Sie hatte viele kleine Öffnungen und Ausbuchtungen, die wie winzige, bullaugenhafte Kuppeln wirkten.
    Die Sänfte verschwand im Regen. Die Träger folgten der breiten Spur, die von den ersten Gruppen hinterlassen worden war. Bemerkenswert war, daß diese Spur wie mit einem Lineal gezogen wirkte.
    Dann folgten noch einmal etwa hundertfünfzig Purpurne, die wieder schwer bewaffnet waren. Der Zug verschwand in der Ferne.
    Geräuschlos. Als sei es ein Spuk gewesen.
    Diese Purpurnen liefen etwa fünf Kilometer in einer terranischen Stunde, und sie würden, wenn sie Tag und Nacht liefen, in etwa zehn Tagen die Grenze zum nördlichen Eisozean erreicht haben.
    Dazwischen aber lagen alle Geländeformen, die es auf der Oberfläche eines Planeten gab.
    Dann herrschten wieder Sturm, der Regen, die heranheulende Kälte des Windes. Einige Stunden lang. Genau bis zum nächsten Sonnenaufgang.
    Zwei Stunden nachdem ein fahlgelbes Licht zwischen den Wolken im Osten wetterleuchtete, öffnete sich auch an der Westseite des Schiffes eine breite Tür. Wieder erschienen drei Wesen aus dem Stamm der Purpurnen, einer von ihnen trug einen langen, weißen Haarschwanz.
    Er hob die Hand.
    Dieses Mal bestand der Zug aus etwa vierhundert Geschöpfen. Von ihnen trugen vierzig oder einige mehr eine zweite Kugel auf dem merkwürdigen Gittergestell.
    Hinter den Bullaugen war niemand zu sehen.
    Der Zug ging genau nach Westen. Wenn man diese Linie verlängerte, so führte sie genau zwei Meter neben dem Hauptturm der Burg vorbei und zerschnitt die Anlage.
    Zwischen dem Schiff und der Burg lagen etwa hundert Kilometer Luftlinie. Diese Luftlinie schien gleichzeitig der Pfad zu sein, den die Purpurnen gingen. Savanne, Flüsse und Bäche, ein See und viel Wald breiteten sich zwischen Schiff und Crater aus.
    Die Geräte der GOOD HOPE II hatten festgestellt und registriert, die Aufzeichnungen lagen vor.
    Seit der Landung des rätselhaften Würfelschiffes waren mehr als zwei Tage vergangen.
    Joaquin Manuel Cascal, der seine Immunität gegen die verdummende Strahlung einer als künstliche Hirnschale eingesetzten Terkonitplatte verdankte, saß mit verschränkten Armen und geschlossenen Augen in seinem Sessel. Seine Fußspitze wippte auf und ab. Halblaut sagte der schlanke Mann mit dem dunklen, an den Schläfen ergrauten Haar:
    »Dieser Planet dort unten trägt – oder trug bis vor zehn Monaten – eine Mischkultur. Er ist von zufällig gelandeten Angehörigen verschiedener Völker besiedelt worden. Inzwischen hat sich eine Mischung daraus ergeben. Die Frage ist nur: Wie hoch war das geistige Potential der Menschen, und wie tief ist es abgesunken?«
    Seit mehr als zwei Tagen stand das Schiff dort in der Savanne.
    »Vermutlich ist es so, daß eine berechtigte Hoffnung auf Rettung sehr vieler Menschen besteht«, sagte Atlan. »Diese Welt ist eine Agrarwelt, es gab Jäger und, in geringem Umfang, auch Bergbau. Stets dort, wo sich die Menschen von den fast automatisch wachsenden Pflanzen ernähren können, besteht Hoffnung.«
    Rhodan deutete zum Boden des Schiffes und fragte sich: »Ob es dort auch Immune gibt?«
    Cascal zögerte.
    »Jedenfalls keinen in

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