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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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müßt ihr alles auswendig können und alle Zeichnungen wiederholen. Ihr dürft jetzt in die Zimmer gehen und etwas essen.«
    Die Männer standen auf und verließen das kleine Restaurant, in dem sich früher die Terraner getroffen hatten, um miteinander zu essen und zu diskutieren.
    Thamar blieb eine Weile stehen und dachte nach.
    Schließlich war er der einzige Immune auf diesem Planeten. Kein Wunder, denn er gehörte zu der nächsten Entwicklungsstufe des Homo sapiens, nämlich zu den wenigen Homo superior. Und zu der am meisten pazifistischen Gruppe dieser Spezies. Er hatte nicht gegen die Maschinen gekämpft, nur gegen die Waffen. Trotzdem trug er selbst eine, denn es gab hier wilde Tiere, deren Instinkt nicht mehr funktionierte. Er wurde plötzlich müde, senkte den Kopf und mußte merkwürdigerweise an Sandal denken, jenen jungen Mann, der die angeforderte Veterinärärztin entführt hatte – damals, vor dem Tag X.
    »Es ist alles zum Heulen!« sagte Thamar und verließ den provisorischen Unterrichtsraum.
    Es gab auf diesem Planeten zwei Siedlungen, die den Namen ›Städtchen‹ verdienten, und sie lagen auf der antipodischen Seite der Welt.
    Und innerhalb seines Wirkungsbereiches gab es nur hundert Dörfer, die sich meist um burgähnliche Bauten scharten und nicht mehr als jeweils eintausend, höchstens dreitausend Menschen oder Planetarier dieses bemerkenswerten Völkergemisches beherbergten.
    Sechzig Dorfälteste hatte er bereits geschult. Vierzig blieben noch übrig … er mußte sie holen.
    »Irgendwann wird die Verdummung aufhören«, sagte er leise und ging über den leeren Hof, in dessen Ecken der Wind allerlei Unrat zusammengetragen hatte. Ratten huschten umher und verschwanden nicht einmal, als sie seine Schritte hörten.
    »Schlaf …«, flüsterte der Terraner.
    Er erreichte sein Häuschen, flüchtete sich in die Kühle und sah auf das Barometer. Es kündigte sich eine schwere Unwetterfront an, die von Westen heranzog, dort sah er bereits die Wolkenberge, die den halben Himmel bedeckten.
    »Neun verdummte Terraner, ein Homo superior und ein Planet, der der Agonie entgegentreibt.«
    Er brauchte nur den Sender einzuschalten, um zu hören, wie die Galaxis von Hilferufen förmlich widerhallte.
    Einer der Terraner war von einer Giftschlange gebissen worden und gestorben, ehe er, ben Kassan, das richtige Serum gefunden hatte.
    Die anderen neun konnten sich inzwischen selbst versorgen, so weit hatte er sie bringen können. Sie beschäftigten sich damit, die kleine Siedlung, die hinter der durchbrochenen Mauer und der dichten Hecke lag, in Ordnung zu halten und nichts zu zerstören. Mehrmals hatte er die Männer bestrafen müssen, bis er eingesehen hatte, daß er sie am besten wie Kinder behandeln mußte, um Erfolge zu erzielen.
    Wie Kinder, deren Intelligenz über den Stand eines Zehnjährigen kaum hinausging.
    Vor den Gewitterwolken sah der Terraner den zerfasernden Streifen, der wie ein Kondensstreifen aussah. War etwa der Donner nicht ein Teil der anrückenden dunklen Wolken gewesen? Ein Raumschiff etwa?
    Er wohnte jetzt im Haus des Chefs, des ehemaligen Chefs der Handelsstation. Er ging zu einem Wandschrank, schob die Kunststoffplatte zur Seite und schaltete einige Geräte ein. Sie verbanden ihn mit den wichtigen und wertvollen Instrumenten oben in dem Zylinder des Towers.
    Er drückte den Knopf:
    »Funkkontakte … müßten gespeichert worden sein!«
    Er rief das Band ab, auf dem, falls sie erfolgt wären, die Landerufe des Schiffes aufgenommen waren. Nichts. Das Band war leer. Dann ließ er die gespeicherten Daten des Radargerätes abspielen, und …
    »Unglaublich!« sagte er.
    Die Daten besagten, daß knapp hundert Kilometer nördlich ein kleines Schiff niedergegangen war. Augenblicklich befand er sich in einer Zwangssituation. Er dachte folgendermaßen: War dies ein terranisches Schiff, so war es bei dem Versuch, den kleinen Raumhafen mit dem ständigen Funkfeuer zu finden, abgestürzt. Falls jemand den Absturz überlebt hatte, brauchte er Hilfe. Wenn es ein anderes Schiff war, ein Fremder, ein Angreifer, dann begab er sich in Gefahr, wenn er mit dem Gleiter dort hinflog.
    Was war wichtiger?
    »Einerseits ist es meine Pflicht, Leben zu schützen und zu erhalten. Aber …«
    Es überlief ihn kalt, als er sich daran erinnerte, wie viele Kranke unter seinen Händen gestorben waren und wie wenige er hatte retten können. Er war kein Arzt, und die Bücher halfen nicht. Die beiden Medorobots,

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