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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Apparat bekam.
    Dr. Tantritz hatte die Funktion eines Chefs über die Roboter und die Hauptschaltpositronik übernommen, als bei Beginn der Verdummungswelle der frühere Chefkybernetiker verdummte. Tantritz war ein Umweltangepaßter von Harlancour, einer Welt der Extreme, sein Fachgebiet war geophysikalische Mathematik. Diesen Begriff gab es nur auf dem Planeten Harlancour, wo die geophysikalischen Bedingungen durch die Gravitationseinwirkung von vier Sonnen einem ständigen Wechsel unterlagen. Die Umweltangepaßten von Harlancour, Lancourer genannt, hatten die Fähigkeit, sich den extrem wechselnden Bedingungen ihrer Welt physisch vorzüglich anzupassen. Da der Einfluß der vier Sonnen auf den Planeten in keinem bestimmten Rhythmus ablief, mußten ständig Berechnungen angestellt und die Menschen durch Prognosen auf die bevorstehenden Veränderungen vorbereitet werden, damit sie sich rechtzeitig anpassen konnten.
    Dr. Akot Tantritz war auf seiner Heimatwelt also eine Art Wetterwart mit der wissenschaftlichen Bezeichnung ›Geomathematiker‹. Obwohl sein Spezialgebiet mit Kybernetik und artverwandten Bereichen nicht viel gemeinsam hatte, hatte er sich in seine Aufgabe gut hineingefunden.
    Unter den auf Quinto-Center herrschenden Schwerkraftbedingungen von einem Gravo war er groß und schlank, konnte seinen Körper jedoch mit zunehmender Gravitation bis zu einer Minimalgröße von knapp einem Meter zusammenschrumpfen lassen. Diese Eigenschaft verdankte er den sogenannten Teleskopknochen, die sein Skelett bildeten und sich, gemäß der herrschenden Schwerkraft, zusammenschoben oder streckten und seine Körpergröße bestimmten.
    Dr. Tantritz' Gesichtshaut war durch die ›Streckung‹ der Teleskopknochen gestrafft und spannte sich glatt und faltenlos über die Backenmuskeln, die knollige Nase und das vorspringende Kinn. Seine gelben Augen waren halb unter den hornigen Lidern versteckt.
    »Ich möchte, daß Sie aus den Speicherbänken einige Unterlagen für mich holen«, begann Oberst Tiesch. »Es handelt sich um einen Stützpunkt der Solaren Abwehr, bekannt unter der Bezeichnung ›Sternzentrale Blue-Süd‹. Beschaffen Sie mir die Namen der zuletzt dort stationierten Besatzung und einige Details über den Stützpunkt und die Welt, auf der er untergebracht war. Es eilt, Dr. Tantritz.«
    Während sich der Lancourer Notizen machte, meinte er:
    »Hoffentlich kann ich Ihnen helfen, Sir. Sie wissen, daß wir die durch die Verdummung gestörten Plasmazusätze ausbauen beziehungsweise abschalten mußten. Zwar funktioniert nun die Hauptpositronik wieder ziemlich einwandfrei, aber wir kommen an verschiedene Speicherbänke nur über Umwege heran, weil sie durch die brachliegenden Plasmazusätze blockiert sind. Es kann also schon eine Weile dauern, bis ich die gewünschten Informationen beschafft habe.«
    »Tun Sie, was Sie können«, bat Oberst Tiesch.
    Er hatte kaum ausgetastet, da wurde er aus der Funkzentrale angerufen.
    »Diesmal möchte Sie Admiral Cadro Tai-Hun persönlich sprechen, Sir«, meldete der Funkoffizier.
    »Haben Sie denn nichts anderes zu tun, als auf Anrufe dieses Renegaten zu warten?« schnauzte ihn der Oberst Tiesch an.
    »Doch, Sir«, rechtfertigte sich der verdatterte Leutnant, »wir empfangen ständig Notrufe aus allen Teilen der Galaxis, unterhalten eigene Verbindungen zur INTERSOLAR, zur GOOD HOPE II, nach Terra …«
    »Schon gut«, unterbrach Oberst Tiesch die Aufzählung. »Legen Sie das Gespräch mit dem Admiral auf den Hauptbildschirm der Kommandozentrale.«
    Er straffte sich, zupfte seine Uniform zurecht und verließ seinen Arbeitsraum.
    In der gigantischen Halle, wo zu anderen Zeiten über hundert Techniker der verschiedensten Gebiete tätig waren, unterhielten nun zwanzig Personen die wichtigsten Stationen und koordinierten die Vorgänge in den äußeren Stationen miteinander.
    Oberst Tiesch baute sich vor dem riesigen Hauptbildschirm auf, der sich inmitten der Panoramagalerie befand, und gab dem Funkoffizier ein Zeichen, daß er bereit sei.
    Der Bildschirm erhellte sich und zeigte einen untersetzten Mann mit den Rangabzeichen eines Admirals. Er war Terraner, hatte einen mongolischen Gesichtsschnitt und trug das schwarze Haar kurz geschoren. Er strahlte Kraft, Vitalität und Entschlossenheit aus.
    »Es wäre gar nicht nötig gewesen, sich in Pose zu stellen«, begann der Admiral. Er sprach schnell und abgehackt. »Ich habe nicht vor, mich mit Ihnen auf ein langes Palaver einzulassen. Es

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