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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Illustrationen kannte. Die spitzen Hörner, die rotglühenden Augen und der V-förmige ›satanisch‹ grinsende Mund vereinigten sich zu einer echten Teufelsfratze.
    »Sind Sie nun zufrieden?« erkundigte sich der Cheborparner mit aufreizend heller Stimme.
    »Ich bin überwältigt«, gestand Oberst Tiesch. »Aber Ihre Anwesenheit an Bord der GATOS BAY ist für mich noch kein Beweis, daß Sie nicht mit Admiral Tai-Hun zusammenarbeiten.«
    »Oberst«, begann der Cheborparner, »ich weiß nicht, ob Ihre Vorsicht übertrieben oder gerechtfertigt ist. Aber ich mache Ihnen einen Vorschlag. Lassen Sie uns mit der GATOS BAY in Quinto-Center einfliegen. Das Schiff ist ein Frachter und dementsprechend schwach bewaffnet. Nach der Landung werden wir uns Ihnen ausliefern und jedem gewünschten Verhör stellen. Sie haben dabei nichts zu verlieren. Für uns wäre es jedoch eine unbeschreibliche Erleichterung, wenn wir das fast manövrierunfähige Schiff verlassen könnten.«
    Oberst Tiesch überlegte eine Weile und kam zu dem Schluß, daß er kein Risiko einging, wenn er Einflugerlaubnis erteilte.
    »In Ordnung, ich werde dem Schleusenkommando Anweisung geben, daß man Sie mit einem Traktorstrahl einholt.«

13.
    Nachdem Admiral Cadro Tai-Hun das Ultimatum gestellt hatte, wandte er sich der zehnköpfigen Gruppe zu, die sich mit ihm in der Offiziersmesse befand.
    Es war eine bunt zusammengewürfelte Gesellschaft, bestehend aus einem Ertruser, einem Epsaler, einem Ara, einem Siganesen, einem Paroner, einer Tliagotin, einem Plophoser, einem Gandrugier, einem Akonen und einem Vulposen. So unterschiedlichen Völkern sie angehörten, so verschieden ihre Mentalität auch war, eines hatten sie gemeinsam: Sie waren von der allgemeinen Verdummung nicht betroffen. Ihre Vergangenheit war abenteuerlich, das Schicksal hatte sie über verschlungene Pfade zusammengeführt, doch sie hofften auf eine gemeinsame Zukunft. Sie waren alle von dem gleichen Gedanken besessen, nämlich dem Chaos in der Milchstraße zu entfliehen.
    Diesen Wunsch hatten sie nicht aus eigener Initiative hervorgebracht, sondern erst Admiral Cadro Tai-Hun hatte ihn in ihnen geweckt. Jetzt kamen sie nicht mehr von der Idee los, auf irgendeiner paradiesischen Welt eine Gemeinschaft zu gründen. Ihre unterschiedliche Abstammung spielte dabei keine Rolle. Sie waren Gleichgesinnte, nur das war ausschlaggebend.
    »Sie haben gut geblufft, Admiral«, sagte die Tliagotin und richtete ihren pflaumenförmigen Panzerkörper zu seiner vollen Größe von eineinhalb Metern auf. Sie fuhr fort: »Nur, so fürchte ich, wird Oberst Korstan Tiesch nicht darauf hereinfallen. Im Ernstfall wird er uns abschießen. Er kann uns nicht nach Quinto-Center lassen, weil er befürchten muß, daß wir seine Leute mit unseren revolutionären Ideen infizieren.«
    »Ich schätze Oberst Tiesch als sehr human ein«, meinte Admiral Tai-Hun, »und ich bin sicher, daß er uns kein Härchen krümmen wird. Aber Sie haben recht, Teetla, er muß befürchten, daß wir seine Leute abwerben. Und genau das habe ich vor.«
    »Ich baue auf Ihre Menschenkenntnis«, zirpte Teetla, die Umweltangepaßte von der Insektenwelt Tliago.
    Admiral Tai-Hun hatte die Insektenfrau vor zwei Monaten im Weltraum aufgelesen. Ihre Geschichte war kurz und dramatisch. Als die Verdummungswelle über die Galaxis kam, blieben auch die Tliagoten nicht davon verschont. Nur die Stammesführerinnen, insgesamt sieben, waren immun. Sie mußten mit ansehen, wie ihre verdummten Artgenossen zu Tausenden und aber Tausenden ihre Chitinpanzer öffneten und von der ungeheuren Schwerkraft regelrecht zermalmt wurden. Teetla und die anderen Stammesführerinnen retteten sich und die noch nicht ausgeschlüpfte Brut in ein Raumschiff und flogen ohne bestimmtes Ziel ab. Nach dreimonatigem Flug schlüpfte die Brut aus. Die jungen Tliagoten zeigten keine Erbschäden.
    Und dann passierte das Schreckliche. Das Raumschiff kam in die Nähe des Schwarms. Eines der mysteriösen Rochenschiffe löste sich aus dem Schwarm, richtete die riesige Schwanzantenne auf das Schiff – und die Jungen verdummten, wurden zu reißenden Bestien, die alle Stammesführerinnen niedermachten. Nur Teetla konnte sich in ein Vorratslager retten, von wo sie über ein Reservegerät Hyperfunk-Notsignale sendete.
    So wurde sie von Admiral Tai-Hun gefunden.
    »Ich denke auch, daß Oberst Tiesch zu keinem Massenmord fähig wäre – selbst wenn wir ihn dazu provozierten«, mischte sich der Ertruser Gorz

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