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Silberband 057 - Das heimliche Imperium

Titel: Silberband 057 - Das heimliche Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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transportierten.
    Rhodan überblickte die Lage. Auf dem Weg, den die Lebensmittel nahmen, konnten sie nicht ins Hotel eindringen. Hier bot sich kein Durchschlupf, der groß genug für einen Menschen gewesen wäre.
    Anders war die Situation bei den Förderbändern für sperriges Gut. Sie standen still. Außerdem waren die Antigravschächte, durch die die großen Gegenstände nach oben geholt wurden, geräumig genug, um einem Menschen, selbst wenn er einen Druckpanzer trug, ausreichend Platz zu bieten.
    Rhodan schwebte als erster in einem solchen Schacht empor, dann folgten Fellmer Lloyd, Irmina und schließlich Atlan.
    Am Ende des Schachtes kamen sie in einen Lagerraum. Die an der Decke auf Magnetschienen laufenden Gelenkarme, die das Ladegut in Empfang nahmen und in die dafür vorgesehenen Regale beförderten, standen still. Im Lagerraum herrschte Unordnung, überall lagen dicke Staubschichten.
    Rhodan begab sich schweigend zum Ausgang. Bevor er die Tür jedoch öffnete, machte er Lloyd ein Zeichen. Der Telepath schüttelte den Kopf. Das bedeutete, daß sich außerhalb des Lagerraumes niemand befand.
    Sie kamen auf einen Korridor hinaus, in dem ebenfalls eine heillose Unordnung herrschte.
    »Es kostet mindestens eine Woche, um dieses Hotel wieder in Schuß zu bringen«, spöttelte Irmina.
    »Das ist nicht unser Problem«, erwiderte Atlan. »Uns interessiert nur, wo die Gefangenen untergebracht sind.«
    »In einem der obersten Geschosse«, antwortete Lloyd sofort. »Vor uns liegen ungefähr zweihundert Etagen. Aber auf dem Weg zu den Aufgängen müssen wir vorerst durch die Hotelhalle. Dort wimmelt es nur so von Wachtposten. Umgehen können wir sie nicht, also werden wir uns ihnen zum Kampf stellen müssen.«
    »Machen Sie sich bereit, Irmina«, sagte Rhodan nur und entsicherte den Strahler.
    Er hatte das Ende des Korridors erreicht und blickte in die Hotelhalle hinaus. Es war alles so, wie es Fellmer Lloyd beschrieben hatte. Vor dem Hauptportal, das keine Türen, sondern nur einen energetischen Klimavorhang besaß, stauten sich an die hundert Matten-Willys. Sie hatten verschiedene Körperformen angenommen, reckten Pseudopodien in die Höhe, klatschten rhythmisch in nicht sehr sorgfältig geformte Hände oder rieben einfach die diamantharten Kristalle am Ende ihrer Pseudopodien gegeneinander: Das untermalte die Sprechchöre mit einer seltsamen Melodie.
    »Freiheit für das wahre Leben!« riefen die Matten-Willys.
    Trotz der gespannten Situation mußte Rhodan grinsen. Matten-Willys, die demonstrierten! Das hätte er sich nie träumen lassen.
    Plötzlich entstand ein Tumult unter ihnen. Die zehn Wachtposten, die sich in zwei Linien vor dem Portal und in der Hotelhalle formiert hatten, hoben ihre Strahler. Die Matten-Willys drängten näher, die Wachtposten wichen langsam zurück.
    »Jetzt stürmen sie gleich das Hotel«, erwartete Rhodan.
    »Keineswegs«, widersprach Fellmer Lloyd. »Es handelt sich nur um einen einzigen Willy, der die Postenkette durchdringen will. Die anderen denken gar nicht daran, irgend etwas zu unternehmen.«
    Lloyd hatte kaum ausgesprochen, als sich aus dem vorgeschobenen Keil der Matten-Willys ein einzelnes Wesen löste und auf die Wachtposten zurollte.
    »Der Willy strahlt sowohl seine eigenen als auch menschliche Gedanken aus!« rief Lloyd verblüfft.
    Da wußte Rhodan Bescheid.
    »Gebt Feuerschutz!« rief er und sprang aus dem Korridor in die Hotelhalle.
    Die erste Postenkette wurde von dem heranrasenden Willy förmlich überrannt. Doch inzwischen hatten die fünf Wachtposten der zweiten Reihe ihre Überraschung überwunden. Einer von ihnen schoß mit Paralysestrahlen und streifte den Matten-Willy.
    Die anderen kamen nicht mehr zum Schuß. Zwei von ihnen brachen paralysiert zusammen, als sie von Lähmstrahlen in den Rücken getroffen wurden. Die anderen beiden schrien kurz hintereinander scheinbar völlig grundlos auf, ließen ihre Waffen fallen und preßten ihre Hände gegen den Körper. Sie betrachteten in panischem Entsetzen ihre schmerzenden Finger, deren Haut platzte und schwärende Wunden freigab. Der fünfte Wachtposten, dem es gelungen war, einen einzigen Schuß abzugeben, wurde ebenfalls durch einen Paralysestrahl aus dem Hinterhalt niedergestreckt.
    Rhodan stellte sich dem Matten-Willy in den Weg, der durch den Streifschuß Gleichgewichtsstörungen bekommen hatte und offensichtlich auf die Nottreppe zusteuerte. Er schien zu wissen, daß die Lifte von Anakas Leuten außer Betrieb

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