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Silberband 057 - Das heimliche Imperium

Titel: Silberband 057 - Das heimliche Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kilometer davon entfernt befanden sich auch die sechs riesigen terranischen Raumschiffswerften mit den drei Spezialraumhäfen und der Großstadt Suntown.
    Dort zu landen wäre Selbstmord gewesen. Denn wer oder was auch immer das Zentralplasma in seiner Gewalt hatte, könnte von hier aus am wirkungsvollsten zuschlagen. Es war nicht anzunehmen, daß die Space-Jet an anderer Stelle ungehindert landen konnte. Dieser Illusion gab sich Rhodan erst gar nicht hin, denn er kannte die Bewaffnung auf der Hundertsonnenwelt. Aber auf der anderen Seite des Planeten gab es zumindest für die vier Insassen der Space-Jet die Hoffnung, die Oberfläche lebend zu erreichen.
    Rhodan hatte jedem befohlen, seine Funksprechanlage auszuschalten. Es herrschte Funkstille. Falls es notwendig gewesen wäre, hätte er sich mit den anderen durch Handzeichen verständigen können. Außerdem gab es in solchen Fällen noch die bewährte Methode, daß zwei oder mehrere Gesprächspartner ihre Druckhelme aneinanderlegten, um so eine Übertragung der Schallwellen zu ermöglichen.
    Für Rhodan war es einfacher, mit Lloyd durch Gesten in Verbindung zu treten.
    Irmina steckt in einer leichten Krise, signalisierte Lloyd. Sie fürchtet sich vor dem Absprung. Ich werde ihr aber im entscheidenden Moment beistehen. Es besteht kein Grund zur Besorgnis.
    Rhodan hatte diese Nachricht kaum verstanden, da leuchtete das Kontrollicht für die Funksprechanlage der Space-Jet auf. Er gab den anderen ein Zeichen und schaltete seine Helmfunkanlage auf Empfang.
    »… die letzte Warnung. Ich habe das Kleinraumschiff geortet, das den Planeten anfliegt. Wenn es nicht sofort abdreht und zurückfliegt, bin ich gezwungen, es abzuschießen. Ich werde gezwungen, das Raumschiff abzuschießen, wenn es …«
    Die Stimme brach abrupt ab, als wäre der Funkkontakt von anderer Stelle unterbrochen worden.
    Rhodan hatte sofort erkannt, daß die Stimme dem Zentralplasma gehörte. Nun hatte er den Beweis dafür, daß es wider seine eigene Absicht den Terranern gegenüber eine feindliche Haltung einnahm. Doch aus dieser Erkenntnis konnte Rhodan jetzt keinen Nutzen ziehen.
    Das Unternehmen trat in eine entscheidende Phase.
    »Zurück! Verschwindet von hier, oder ich lasse euch allesamt zur Hölle fahren!«
    Rhodan zuckte zusammen, als diese Drohung so plötzlich in seinem Helmempfänger ertönte. Diesmal war der Anrufer nicht das Zentralplasma. Die Stimme schien einem Terraner zu gehören.
    Waringer hörte die Warnung des Zentralplasmas:
    »Ich werde gezwungen, das Raumschiff abzuschießen, wenn es …«
    Und dann ertönte die Stimme aus dem Lautsprecher, die offensichtlich einem Terraner gehörte:
    »Zurück! Verschwindet von hier, oder ich lasse euch allesamt zur Hölle fahren!«
    Waringer war irritiert, aber er handelte schnell. Er trug dem Funker auf, das Gespräch in die Kommandozentrale zu überstellen, und eilte selbst dorthin.
    Die Mannschaft hatte sich auf ihre Plätze begeben, so, wie es Waringer befohlen hatte. Die Männer waren einsatzbereit, sie warteten nur auf ein Zeichen.
    »Volle Fahrt aufnehmen!« befahl Waringer. »Wir fliegen die Hundertsonnenwelt an. Wir müssen der Space-Jet zu Hilfe kommen!«
    Die GONOZAL setzte sich in Bewegung und hatte bald darauf halbe Lichtgeschwindigkeit erreicht.
    Aus den Lautsprechern der Sprechfunkanlage ertönte wieder die klagende Stimme des Zentralplasmas.
    »Mein Glaube an die Freundschaft der Terraner war tief. Ich war immer der Meinung, unsere Zusammenarbeit könnte durch nichts gestört werden. Aber jetzt befinde ich mich in einem Dilemma. Dort Terraner im Anflug, hier der terranische Befehlshaber, der anordnet …«
    Wieder wurde das Zentralplasma durch die menschliche Stimme unterbrochen.
    »Nur ich gebe Befehle!« ließ sich der Terraner mit sich überschlagender Stimme vernehmen. »Jedes Flugobjekt, das sich ohne meine Erlaubnis der Hundertsonnenwelt nähert, wird abgeschossen. Ich werde alle vernichten, die versuchen, die neue Ordnung dieses Planeten zu stören!«
    Waringer erkannte aus diesem Dialog, daß die schlimmsten Befürchtungen eingetreten waren. Das Zentralplasma besaß keinen eigenen Willen mehr, es konnte keine Entscheidungen treffen, sondern wurde in all seinen Handlungen von dem Unbekannten beeinflußt.
    Der Hyperphysiker entschloß sich zu einem letzten Versuch, um die Situation vielleicht doch noch auf diplomatischem Wege zu retten.
    »Es kann kein Dilemma für das Zentralplasma geben!« funkte er zur

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