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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lag noch ein Marsch von rund zwanzig oder fünfundzwanzig Kilometern durch einen Dschungel vor ihnen, dessen Gefahren keiner von ihnen kannte.
    Aber die Gefahren würden sich, so dachte Sandal im Halbschlaf, nicht grundlegend von denen unterscheiden, die in jedem Dschungel eines jeden Planeten lauerten. Er dachte dies, obwohl er nur die Wälder eines Planeten genau kannte – die seiner Heimat.
    Und dies war ein grundlegender Irrtum.
    Einige Stunden später war das Gewitter vorbeigezogen. Der Himmel wurde klar, der Regen hörte auf, und die Stille wurde nur noch von einem gelegentlichen fernen Donnergrollen, einem platzenden Baum oder dem Ticken der Tropfen unterbrochen, die von Blatt zu Blatt fielen.
    Die Wärme nahm zu, der Wind wurde stärker und fuhr zwischen den Blättern hindurch. Als die Männer schliefen, flog das Riesentier in entgegengesetzter Richtung wieder über den großen Dschungelbaum hinweg; es war ein geradezu auffallend großer Flugsaurier, dessen lederne Schwingen die obersten Äste in Bewegung brachten.
    Das Tier verschwand in Richtung auf die fernen Lichter des kleinen, unregelmäßig geformten Raumhafens.
    Tahonka-No erwachte erst, als die Sonne zwei Handbreit über den Wipfeln schwebte und ihre hellen Strahlen die stechende Hitze des Tages mit sich brachten.
    »Ein beschwerlicher Weg fängt an, Partner«, sagte er und weckte Sandal. Sie nahmen ihre Ausrüstung und kletterten vierzig Meter abwärts, bis sie den Boden erreichten. Er bestand aus faulen und frischen Blättern, aus einer dünnen Schicht Humus und aus einer Masse von kriechenden, fliegenden und springenden Kleininsekten, die sie erschreckte.
    »Wir brauchen schnellstens Wasser, anderen Proviant und einen gewaltigen Braten. Sonst gehe ich keinen Schritt weiter«, sagte Tahonka-No.
    »Genau das sind meine Gedanken, Partner!« bestätigte Sandal und ging langsam nach Süden weiter.
    Die Insekten peinigten ihn und machten ihn schon nach wenigen Metern nervös und gereizt. Sie kamen von allen Seiten und liefen über seine Haut, verkrochen sich in Nase und Ohren und erzeugten ein unangenehmes Kribbeln auf der Haut und im Kragen.
    Es war ein unerträglicher Zustand. Sandal nahm seinen Bogen von der Schulter, drei Pfeile aus dem Köcher und warf zwei andere Pfeile aus Rohrgras, die unbrauchbar geworden waren, weg.
    »Ich werde wahnsinnig!« stöhnte Sandal.
    »Nur keine unpassenden Reaktionen!« sagte Tahonka, dem die Insekten nichts auszumachen schienen.
    Nach einem Marsch von etwa einem Kilometer erreichten sie eine Lichtung, die äußerst ungewöhnlich wirkte. Ein trügerischer Friede lag über dieser etwa hundert Meter durchmessenden Fläche. Zwei Felsen stießen schräg aus dem Boden, aus einem runden Hügel sprang eine Quelle und bildete einen kleinen Tümpel, zwei Meter tief und zehn Meter durchmessend – das Loch sah wie der Einschlagkrater eines Meteors aus.
    Plötzlich wurde Sandal von einem unwiderstehlichen Drang ergriffen. Er blieb stehen, drehte wild den Kopf und suchte nach etwas, das er angreifen, töten, zerfetzen konnte. Er atmete schwer, und als sein Blick den Knöchernen traf, zog er langsam und in einer unsicheren Bewegung den Bogen aus. Die Pfeilspitze zitterte leicht.
    »Ich suche …«, flüsterte Sandal heiser. »Ich suche etwas … es muß sterben …«
    Mit einem Satz war der Knöcherne an seiner Seite, drückte den Bogen nach unten und sagte schroff:
    »Du hörst Gespenster. In diesem Dschungel ist eine zusätzliche Falle eingebaut – es ist ein flüsternder Befehl der Mächtigen. Sie befehlen jedem denkenden Wesen, Handlungen des Angreifens, des Tötens zu vollführen. Wenn du genau in dich hineinhörst, wirst du diese Befehle verstehen!«
    Verwirrt entspannte der junge Krieger den Bogen, er schaute den Knöchernen verblüfft an.
    »Du hast recht!« sagte er aufatmend. »Es sind Befehle, die kommen und gehen.«
    Tahonka-No berührte die Schulter des Freundes und sagte in beschwörendem Ton: »Sie senden Befehle über eine Art Funkgerät. Vielleicht kannst du sie in deinem Armbandgerät hörbar machen. Die Sendung läuft in Wellenform, stärker, schwächer, stärker … Ich spüre sie natürlich auch.«
    Sandal nickte, er hatte verstanden. »Wären die Sendungen stärker, würde jedes Lebewesen dieses Dschungels jedes andere Lebewesen angreifen. Wo ist das Thoen?«
    »Es folgte uns, als wir den Stamm hinunterkletterten.«
    »Dann wird es wieder auftauchen«, sagte Sandal. »Ich gehe einen Braten suchen,

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