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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein schrilles Geräusch, als die Maschine quer über das Dach schlitterte und dabei eine tiefe Rille in den Steinboden riß.
    Waringer hörte fast auf zu atmen. Er hielt sich krampfhaft fest. Alles, was er sah, waren helle Flecke und dunkle Schatten. Der Lärm war unbeschreiblich. Instinktiv schaltete der Wissenschaftler die gesamte Energieversorgung ab.
    Der Gleiter prallte gegen die Schutzmauer am Rande des Daches und blieb liegen. Waringer hörte das Knacken überbeanspruchten Materials.
    Explosionsgefahr! dachte er hektisch.
    Er kroch aus dem Sitz und stand sekundenlang schwankend inmitten des Gleiters. Beide Hände hielt er fest gegen den Kopf gepreßt. Noch immer wurde er von diesen Impulsen überflutet. Kein einzelnes Wesen hätte ihn derart in Schwierigkeiten bringen können. Ein Psi-Kollektiv von Cynos mußte am Werk sein.
    Waringer tappte zum Ausstieg, der sich automatisch geöffnet hatte. Halb blind kletterte er aus der Maschine und entfernte sich von ihr. Unbewußt dachte er daran, daß in wenigen Minuten jemand eintreffen würde, um nach der Ursache des Absturzes zu sehen. Trotzdem ging er weiter.
    Obwohl er kaum etwas sehen konnte, erreichte der Wissenschaftler den Eingang zum Gebäude. Er ahnte, daß die Cynos mit dem Angriff deshalb so lange gewartet hatten, weil sie von seiner Immunität wußten und ihn deshalb in einem Augenblick des Alleinseins zu überfallen geplant hatten.
    Mit seinem beabsichtigten Flug zum Zentralplasma war er den Wünschen der Cynos entgegengekommen.
    Waringer riß die Tür auf. Er wußte nicht genau, wo er sich befand, aber alles in ihm drängte danach, möglichst schnell von hier wegzukommen. Dabei war er sich darüber im klaren, daß ihn die suggestiven Impulse der Unsichtbaren überall auf der Hundertsonnenwelt erreichen konnten.
    Nein! dachte er. In den Kuppeln des Zentralplasmas konnte er vielleicht Ruhe finden. Aber wie sollte er jetzt noch dorthin gelangen? Das Nachdenken fiel ihm schwer.
    Er glaubte jetzt sicher zu sein, daß die Cynos ihn nicht töten wollten. Sie versuchten vielmehr, ihn für ihre Zwecke zu benutzen. Wenn es ihnen gelingen sollte, ihn völlig unter Kontrolle zu bringen, konnten sie ihre Pläne verwirklichen.
    Geoffry Waringer befand sich jetzt innerhalb eines Korridors. Er tastete sich mit einer Hand an der Wand entlang, berührte Türen und Vertiefungen. Seltsamerweise kümmerte sich niemand um ihn. Er schloß daraus, daß er mit dem Gleiter auf dem Dach eines der vielen unbewohnten Gebäude gelandet war. Zweifellos war der Absturz der Maschine bemerkt worden.
    Waringer wurde jetzt mit hypnosuggestiven Impulsen überschüttet. Die Umgebung, durch die er sich bewegte, schien vor ihm zurückzuweichen. Er lehnte sich mit dem Rücken zur Wand, um die Beziehung zur Realität nicht zu verlieren. Doch vor seinen Augen änderte sich die Szenerie. Er erblickte ein farbenprächtiges Bild. Dicht geballte Sonnen und gasförmige Gebilde wirbelten vor seinen Augen vorbei. Er wußte, daß dieses Bild suggeriert war, und wehrte sich heftig dagegen. Je mehr er sich jedoch auf den fremdartigen Anblick konzentrierte, desto schneller ließen die Kopfschmerzen nach.
    Er spürte kaum noch die Berührung mit der Wand in seinem Rücken. Das Bild vor ihm wurde immer realistischer. Waringer erkannte, daß er das galaktische Zentrum vor sich sah. Dann kam es zu einer Ausschnittsvergrößerung. Inmitten der unzähligen Sonnen des Zentrums entdeckte Waringer die Hundertsonnenwelt.
    Das, erkannte er unbewußt, war eine Wunschvorstellung der Cynos. Sie wollten die Hundertsonnenwelt aus dem Leerraum zwischen den Galaxien in das Zentrum der Milchstraße bringen.
    Aber weshalb? Was versprachen sie sich von einer derartigen Manipulation?
    Auf jeden Fall wollten sie Waringer für ihre Zwecke mißbrauchen.
    Der rauschähnliche Zustand, in dem sich der Wissenschaftler befand, vertiefte sich noch. Waringer verlor jede Bindung zur Realität. Trotzdem gewährte ihm sein mentalstabilisiertes Gehirn einen letzten Schutz. Sein Unterbewußtsein wurde nicht völlig von den Impulsen beeinflußt.
    Die Nachricht vom Absturz des Waringer-Gleiters bedeutete für Tifflor einen schweren Schock. Er hielt sich zusammen mit Aum Taun im Büro des Wissenschaftlers auf, als ein Bericht der Außenstation eintraf.
    Tifflor schaute Taun eindringlich an. »Wir müssen unter allen Umständen verhindern, daß dieser Unfall auf der Hundertsonnenwelt bekannt wird.«
    »Unfall?« echote Taun sarkastisch. »Daran

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