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Silberband 060 - Die Cynos

Titel: Silberband 060 - Die Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Howalgonium. Vielleicht läßt sich ein fünfdimensional strahlender Schwingquarz überhaupt nicht in den uns zur Verfügung stehenden Transmittern in eine reine Energieform umwandeln. Ich weiß es nicht.«
    Oberst Tamika trank sein Glas aus. Er beobachtete den Wissenschaftler verstohlen. Belcant wirkte jetzt keineswegs melancholisch, sondern machte einen fanatischen Eindruck. Tamika fragte sich, ob Hung-Chuin nicht doch recht hatte mit seiner Befürchtung, Belcant könne sich eines Tages von seinem Ehrgeiz zu einer unüberlegten Tat hinreißen lassen. Hung-Chuin mußte ihn eigentlich am besten kennen. Niemand arbeitete schon so lange mit ihm zusammen wie er.
    »Warum sagten Sie eben, Sie hätten jetzt noch keine Lust, den Erfolg zu feiern, Professor? Zweifeln Sie daran, daß Sie es wirklich geschafft haben?«
    »Als Prototyp ist das Netz fertig«, entgegnete der Chefassistent Hung-Chuins. »Wir haben versucht, individuelle Schwankungen weitgehend auszuschalten. Jeder Mensch ist anders. Jedes Gehirn ist anders. Und deshalb muß zwangsläufig auch jeder anders auf das Netz reagieren. Es widerstrebt mir, einen Erfolg schon jetzt zu feiern, von dem ich noch nicht restlos überzeugt bin. Glauben Sie nur nicht, daß mein Fehlschlag mich umgeworfen hat. Forschungen ohne Pleiten gibt es nicht. Wären alle Probleme ohne Fehlversuche zu lösen, dann wäre die Forschung kein Problem.«
    »Das sehe ich ein. Aber was geschieht jetzt?«
    »Ich vermute, daß Waringer mit wenigstens drei- bis fünftausend Testpersonen in die Galaxis fliegen wird. Dort wird sich zeigen, wie wirksam das Netz tatsächlich ist. Um ehrlich zu sein, ich bin absolut nicht so optimistisch wie Waringer und mein Chef. Ich rate Ihnen, auf dem Schiff alle nur möglichen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, damit es nicht zu einer Katastrophe kommen kann, wenn die Netze versagen.«
    »Die Testpersonen können höchstens wieder verdummen.«
    »Das ist nicht sicher«, antwortete Belcant. »Das Netz bewirkt nach unseren Berechnungen eine transformierte Impulsgebung an das Gehirn. Die Laborversuche sind gut verlaufen. Theoretisch müßte alles richtig funktionieren. Das GrIko-Netz stockte den zu geringen Gravitationswert auf die richtige Norm auf. Unter diesen Umständen müßten für die Verdummung empfindsame Menschen auch innerhalb der Galaxis geistig normal bleiben. Müßten, Oberst! Erst in der Galaxis wird sich zeigen, was tatsächlich passiert. Waringer und Hung-Chuin sind wie Sie davon überzeugt, daß die Testpersonen höchstens wieder verdummen können. Ich halte andere Konsequenzen für durchaus möglich.«
    »Welche beispielsweise?«
    »Alle Reaktionen sind denkbar. Ich bin der Ansicht, daß wir überhaupt noch nicht voraussagen können, wie die Gehirne reagieren. Vielleicht werden die Testpersonen nicht nur wieder intelligent, vielleicht werden sie darüber hinaus äußerst aggressiv, zerstörungswütig oder suizid. Niemand kann das voraussagen.«
    »Und doch wollen Sie mitfliegen?«
    »Die Zeit drängt«, sagte Belcant. »Rhodan braucht voll handlungsfähige Menschen. Wir können nicht mehr länger warten.«
    Geoffry Abel Waringer und Mart Hung-Chuin setzten den Gleiter am Rande des Raumhafens ab, als sie Aronus Belcant entdeckten.
    Der Wissenschaftler stand neben einem Lastenschweber und unterhielt sich mit dem Mann, der hinter den Steuerelementen des Transportgerätes saß. Waringer erkannte in ihm Wycliff Calembour, den Kommandanten des Explorerschiffes EX-8989. Zahlreiche Männer und Frauen zogen mit persönlichem Gepäck beladen an ihnen vorbei zur JOHN MARSHALL. Als Belcant Waringer und seinen Chef bemerkte, verabschiedete er sich von dem Kommandanten, wartete, bis dieser seinen Schweber gestartet hatte, und schlenderte dann auf die beiden Wissenschaftler zu.
    Waringer und der Koreaner verließen das Fluggerät und gingen Belcant entgegen. Der Assistent trug einen lichtblauen Anzug mit silbrig schimmernden Aufschlägen und einer elastischen Metallkordel, die sich um seine Hüften schlang.
    »Du willst also doch zur Erde mitfliegen?« fragte Hung-Chuin.
    Belcant blickte ihn überrascht an.
    »Das stand doch wohl von Anfang an fest«, entgegnete er. »Hast du tatsächlich daran gezweifelt, daß ich an dem Testflug teilnehmen würde?«
    »Eigentlich nicht.« Der Koreaner lächelte flüchtig. Spöttelnd fügte er hinzu: »Wie sollten wir es auch ohne dich schaffen?«
    »Das habe ich mir auch gesagt«, gab Belcant im gleichen Ton zurück. »Ich bin

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