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Silberband 060 - Die Cynos

Titel: Silberband 060 - Die Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Professor Belcant?« fragte er.
    »Sie war sehr einseitig«, gestand Belcant.
    Tamika lachte. »Dann ist es Ihnen nicht besser ergangen als mir. Ich habe auch keine Antenne für diese Dinger.« Er blickte den Wissenschaftler forschend an. »Was führt Sie hierher?«
    Belcant zögerte. Er bückte sich nach seinem Glas und hob es auf. Mit einem Papiertaschentuch wischte er es sauber.
    »Sie wissen, was geplant ist, Oberst?«
    Horato Tamika nickte.
    »Natürlich, wir werden die GrIko-Netze irgendwann in den nächsten Tagen praktisch erproben. Laboruntersuchungen können schließlich keine sicheren Aufschlüsse darüber geben, ob die Netze nun funktionstüchtig sind oder nicht.«
    Er verzichtete darauf, von Hansens Tod zu sprechen. Inzwischen wußte er natürlich davon – wie jeder. Belcant hatte es auf der Feier bekanntgeben sollen. Es war egoistisch von ihm gewesen, es nicht zu tun.
    Er sagte laut: »Sie haben vollkommen recht, Oberst. Wir werden in die Galaxis hineinfliegen müssen, um an Ort und Stelle zu prüfen, was die Netze wert sind.«
    Tamika runzelte die Stirn. Er zog eine flache Flasche aus seiner Jacke hervor und reichte sie dem Wissenschaftler. Belcants Miene hellte sich etwas auf. Er füllte sein Glas und trank es aus. Tamika ging direkter vor. Er nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche. Belcant hüstelte irritiert.
    »Sie sagten, in der Galaxis wird sich zeigen, was die Netze taugen«, erinnerte ihn der Offizier.
    Belcant nickte. »Richtig«, entgegnete er. »Und ich fürchte, wir haben einen Fehler gemacht. Ich habe – Angst.«
    Oberst Tamika nahm noch einen Schluck aus der Flasche. Das Geständnis überraschte ihn. Damit hatte er nicht gerechnet.
    »Ich hoffte, von Ihnen beruhigt zu werden«, gestand er. »Sie aber sagen mir, daß die Netze nichts wert sind.«
    »Das habe ich nicht behauptet. Ich bin vielmehr davon überzeugt, daß Waringer und Hung-Chuin eine geniale Lösung gefunden, aber irgendwo eine Kleinigkeit übersehen haben.«
    »Was haben sie übersehen, Professor?«
    »Wenn ich das wüßte, wäre ich nicht hier. Ich hatte gehofft, von den Obelisken angeregt zu werden. Aber ich habe mich geirrt. Ich kann mich weniger konzentrieren als zuvor.«
    Oberst Tamika reichte ihm die Flasche.
    »Ich habe hier ein hervorragendes Konzentrat«, sagte er lächelnd. »Das bringt die Geister zusammen. Ich bin überzeugt, daß Sie Waringer und Hung-Chuin noch einen wertvollen Tip geben können.«
    Belcant füllte sein Glas erneut. Bevor er trank, blickte er den Kommandanten nachdenklich an.
    »Wohin werden wir fliegen, Tamika?« fragte er.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete der Offizier. »Wenn es nach mir ginge, würden wir zur Erde fliegen. Ich bin verdammt lange nicht mehr dort gewesen.«
    Belcant trank das Glas aus.
    »Ich vermute, daß die Erde im Augenblick nicht besonders viel zu bieten hat«, sagte er mit schwerer Zunge.
    Er schleuderte sein Glas weg. Es prallte gegen einen der Obelisken und zersplitterte. Belcant griff sich stöhnend an den Kopf. Er wurde blaß.
    »Ich fürchte, ich habe zuviel getrunken, Tamika. Eben habe ich Stimmen gehört.«
    »Wenn es so ist, haben Sie wirklich zuviel getrunken«, antwortete der Offizier lächelnd.

31.
    Professor Aronus Belcant blieb unschlüssig in der Tür zum Labor stehen. Als er merkte, daß niemand seinetwegen die Arbeit unterbrach, atmete er auf.
    Er schaute auf sein Chronometer, das den 31. August 3442 Erdzeit anzeigte. Dann ging er mit langen Schritten auf Geoffry Abel Waringer und Mart Hung-Chuin zu. Die beiden Männer standen vor einem kompliziert aussehenden Gebilde, das offensichtlich provisorisch zusammengefügt worden war. Kabel, Schaltelemente, elektronische Aggregate verschiedenster Art und einige zusammengeschaltete Computer bedeckten über Tische, Bänke und Fußboden hinweg eine Fläche von etwa dreihundert Quadratmetern. In der Mitte des chaotischen Durcheinanders war ein kleiner Transmitter zu erkennen. Der Bogen erhob sich bis in eine Höhe von etwa anderthalb Metern. Das Transmissionsfeld flackerte immer wieder auf, wurde jedoch nicht stabil. Grüne und blaue Energiefelder bewegten sich zwischen den Polen hin und her, ohne miteinander zu verschmelzen und sich gegenseitig zu ergänzen.
    Belcant blieb hinter den beiden Wissenschaftlern stehen und räusperte sich. Waringer drehte sich zu ihm um und nickte ihm zu.
    »Der Transmitter funktioniert nicht«, sagte er. »Wir erhalten kein stabiles Strukturfeld, obwohl alle Strukturtaster

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