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Silberband 060 - Die Cynos

Titel: Silberband 060 - Die Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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könnte. Ich schlage vor, daß alle, ehe ich die Jet verlasse, ihre bequemsten Plätze einnehmen, da niemand mehr da ist, der ein Rothyer-Feld aufbauen könnte.«
    Atlan ging zu seinem Sessel, der vor der Steuerung der Jet stand, und setzte sich hinein.
    »Gut!« sagte er. »Viel Glück. Ihr wißt, was zu tun ist!«
    Sandal nickte grimmig. »Ich weiß es sehr genau, Freund Atlan. Schade, Tahonka, daß wir beide nicht zusammen gehen können!«
    Tahonka-No öffnete den Mund mit den harten, hornigen Lippen und sagte laut: »Die Zeit, da wir zusammen kämpfen, kommt wieder – so sicher wie der lange Tag des Planeten.«
    »Wahr gesprochen!« Sandal folgte Takvorian hinunter zur Schleuse. Noch hatte der Würgegriff des Feldes die Jet nicht wieder erreicht. Noch konnten sie sich ohne das Antifeld des Mutanten bewegen. Hinter ihnen schloß sich das Schott.
    »Wir haben vergessen, eine lange Rampe mitzunehmen«, sagte Sandal, als sich die Polschleuse öffnete und ihnen eine eisige Luft entgegenschlug.
    Takvorians Antwort war nur undeutlich zu vernehmen: »Es dauert noch eine Weile.«
    Sie blieben am Rand der Öffnung stehen. Der Boden hing schief unter ihnen. Sie sahen hinunter in die ungewisse Dämmerung der Schlucht. Der Grund des Eisspaltes lag einige Meter unter ihnen. Wie viele Meter? Sprangen sie, dann bestand die Gefahr, daß sie sich die Knochen brachen – wie kamen sie, ohne die energetisch arbeitenden Aggregate einzuschalten, hinunter? Schalteten sie ein solches Feld ein, war die Gefahr der Ortung sehr groß.
    »Wir warten eine Weile«, schlug Takvorian vor.
    Sandal fragte: »Warum?«
    Im gleichen Augenblick begriff er und begann sich zu schämen, weil er nicht gleich die Mechanik des Vorganges begriffen hatte.
    Das Hemmungsfeld bewegte sich in unterschiedlicher Stärke und zudem schwankend über die Oberfläche des Planeten. Zwei Minuten später erreichte es wieder die Schlucht, in der Atlan die Jet versteckt hatte.
    Takvorian hob die Hand und sagte: »Jetzt. Einfach springen!«
    Er neutralisierte für einige Sekunden das Feld völlig. In diesen Sekunden sprangen zuerst er, dann Sandal. Dann verringerte der Mutant seinen Einfluß und verharrte so. Aus der schnellen Bewegung des Sturzes wurde eine unendlich langsame. Beide Freunde schwebten langsam abwärts, über sich die offene Polschleuse. Sie hofften, diese Schleuse wieder per Zugstrahl zu erreichen, wenn ihre Mission vorbei war. Sie würden nicht scheitern, schwor sich Sandal.
    Seine Rache war noch nicht vollzogen – noch lange nicht.
    Die Fürsten des Schwarms versteckten sich vor ihm und vor seinen tödlichen Pfeilen.
    »Rache für Burg Crater!« flüsterte er.
    Seine schweren, gefütterten Stiefel berührten den Boden. Takvorian stand wartend da und sagte: »Schwing dich auf meinen Rücken. Wir werden alles versuchen, was in unserer Macht liegt.«
    Er baute ein Rothyer-Feld auf, das ihn und Sandal einhüllte. Aber schon der erste Pfeil, den Sandal abfeuerte, würde dieses schützende Feld verlassen und somit den veränderten Gesetzen des Planeten Pförtner im Sonnensystem Intern-Alpha unterworfen sein.
    Vorsichtig setzte Takvorian einen Huf vor den anderen. Stählerne Dornen gruben sich knirschend ins Eis.
    Der Weg aus der gewundenen Schlucht heraus begann.
    Aus der Zwielichtzone bewegten sich Sandal und Takvorian hervor. Sie erreichten den Eingang der Schlucht.
    Hier befand sich das Zehrgebiet des periodischen Riesengletschers. Der Bach, der unter der mächtigen Eisplatte hervorsickerte … es war sehenswert und verblüffend.
    Zwanzig Meter lang sprudelte er über die kalten Steine, höhlte das Eis aus und wand sich zwischen Sandflächen und Moränenschutt hindurch. Nach diesen zwanzig Metern staute sich der Bach – das Hemmungsfeld griff hier wieder an.
    Das Wasser sah aus, als sei es in einer Momentaufnahme erstarrt. Sogar die hochgeschleuderten Tropfen schwebten in einer Parabel durch die Luft, unendlich langsam. Sandal zwinkerte unter seiner dicken Maske und spürte den Warmluftstrom, der die Scheibe der großen Brille von Eiskristallen freihielt.
    »Los!« sagte er. »Begrüßen wir die Rotationsnomaden!«
    Takvorian kontrollierte ein letztes Mal seine Sauerstoffzufuhr, spürte die belebenden Medikamente in seinem Körper und trabte los. Sandal war jetzt noch leicht; außerdem saß der Barbar derart gut, daß er Takvorian die Last erleichterte.
    »Wohin?«
    »Dort vorn ist eine Stadt. Sie wird eben von der Sonne erreicht – etwa zehn

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