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Silberband 060 - Die Cynos

Titel: Silberband 060 - Die Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Waldboden unhörbar. Er schob sich hinter einen Stamm, blieb stehen und lehnte sich an die glatte Borke.
    Vor ihm lag der Raumhafen. Genauer: unter ihm, aber nur wenige Meter Höhenunterschied bestanden. Sandals Blick ging von dem mächtigen runden Kontrollturm bis zu den Ladegerüsten, von den umherhuschenden Robotern und schweren Gleitern zu den Schiffen und zu dem Gebäude, in dem wohl die Besatzung dieses Raumhafens untergebracht war. Es sah aus wie eine der Höhe nach halbierte Pyramide. Sämtliche Sichtöffnungen gingen auf das Hafengelände hinaus, und die Rückwand bestand aus einem Stück, auf dem die letzten Sonnenstrahlen spielten.
    Plötzlich spürte der Jäger, daß er beobachtet wurde. Langsam drehte er sich um.
    Mit drei schnellen Sprüngen hatten Ras und Tahonka die Grasebene verlassen, waren auf der robotisch ausgerüsteten Kabine eines nicht eingesetzten Kranes gelandet und befanden sich jetzt in einer Deckung, die nur vorübergehend sicher war.
    »Noch zwei Minuten … nicht länger«, flüsterte Tahonka.
    Sie lagen dicht nebeneinander auf der Ladung eines schweren Gleiters. Die Ladung war aus einem der zehn gelandeten Schiffe ausgeschleust worden. Aufmerksam studierte der Knöcherne den Text auf den großen und schweren Verpackungen. Der Lastengleiter bewegte sich zwischen zwei Lichtzonen entlang. In wenigen Sekunden würde er die Scheinwerferbatterien um einen der kleineren Transporter erreichen.
    »Es sind tatsächlich Hemmstrahler«, stellte No fest. »Sie kommen von Pförtner und werden in alle Teile des Schwarms verschickt. Das ist sicher.«
    Ras' Hand tastete nach dem Arm Tahonkas, griff zu, und als das Licht die Vorderkante des Gleiters erreichte, rematerialisierten die zwei Männer in einer dunklen Ecke des Raumhafens. Sie sahen sich an; undeutlicher Lichtschein fiel in ihre Gesichter.
    »Wir haben mit diesem Planeten eine entscheidende Zentrale entdeckt«, stellte Tschubai wieder einmal grimmig fest. Er sah hinüber zu den Zonen kalten, weißen Lichts, in denen ununterbrochen der Austausch der Hemmstrahler vor sich ging.
    »Ja. Eine Plattform, auf der die strahlenförmigen Kommunikationslinien in alle wichtigen Teile des Schwarms beginnen. Sieh nur diese erstaunliche Eile, mit der die Geräte verladen werden!«
    Die Antwort ging im Aufbrüllen der Triebwerke unter. Das erste der fünfzig Schiffe startete mit vollen Laderäumen zu seinem noch unbekannten Ziel. Aber auch dort würden die Strahler dazu verwendet werden, die Geschwindigkeit der Bevölkerungsexplosion um den Faktor sechzig zu verzögern.
    Wabenröhren … Die Ausrüstung dieser Raumschiffteile … Die Nahrungsmittel für die Gelben Eroberer …
    »Der Götze Y'Xantramon ist also für drei Dinge verantwortlich. Diese Erkenntnis eröffnet erstaunliche Perspektiven, Tahonka«, erklärte Ras und sah auf die leuchtenden Digitalzahlen seiner Uhr.
    »So ist es. Y'Xanthymr ist einer von ihnen, Y'Xantramon ein anderer … und wir kennen nur wenige Namen, also wenige Götzen. Haben wir hier noch zu tun?«
    Ras sagte leise: »Nein. Wir haben gesehen, was wichtig ist. Suchen wir Sandal – kehren wir zurück zum Raumschiff in der Tropfsteinhöhle.«
    »Noch scheint es zu früh zu sein«, widersprach Tahonka. »Zurück zu Sandal.«
    Sie blieben stehen und überblickten noch einmal den Raumhafen. Wie erwartet, stellte Ras eine starke Ähnlichkeit mit einem terranischen Hafen fest. Aber es gab einen entscheidenden Unterschied in der Struktur, die innerhalb des Schwarms herrschte, und derjenigen von Menschen besiedelter Planeten.
    »Sie sind wie intelligente Tiere«, sagte Tahonka. »Ich kann mich nicht richtig ausdrücken. Aber seit ich dem Zwang des Gehorsams entronnen bin, kann ich frei denken. Alle Völker im Schwarm werden benutzt. Manipuliert. Sie sind jeweils Zwischenglied zwischen Ausführung und einer weiteren Kontrollinstanz. Ihre Neigungen und Fähigkeiten werden von den Götzen benutzt und ausgenutzt. Sie tun mir leid.«
    Ein neuer, unbekannter Ton lag in seiner Stimme. Es war, als schäme er sich. Ras schwieg und versuchte nicht, die Ausführungen dieses Mannes zu unterbrechen.
    »Sie wissen nicht, daß es auch anders sein kann. Sie gehorchen, ohne darüber nachzudenken, daß sie nur Werkzeuge sind. Entweder hält eine ungeheuer wirksame Ideologie sie in dieser Position, oder die Angst; wobei beides gleich verwerflich ist. Wer sind also die Schuldigen? Die Götzen?«
    Er schwieg und sah mit seinen blind wirkenden Augen Ras

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