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Silberband 061 - Terra im Brennpunkt

Titel: Silberband 061 - Terra im Brennpunkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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trotz Tolot hoffnungslos unterlegen. Auch dann, wenn ich meine telekinetischen Kräfte einsetze.«
    »Aber man erwartet von uns, daß wir kämpfen!« hörte ich Saedelaere flüstern.
    Ich sah ihn bestürzt an. War er verrückt geworden? Er konnte doch nicht erwarten, daß wir mit Vibratormessern und Projektilwaffen auf diese Roboter losgingen.
    Doch Saedelaere schien völlig andere Vorstellungen zu haben. Er hob seine Waffe.
    »Eröffnet das Feuer!« rief er uns zu.
    Wie in Trance riß ich meine Waffe an die Wange, zielte und drückte ab. Die Roboter zeigten trotz des Dauerbeschusses aus allen Waffen keine Reaktion. Ihr Kreis schloß sich immer enger um uns. Glücklicherweise machten sie von ihren Strahlwaffen keinen Gebrauch. Wahrscheinlich hatten sie nicht den Befehl, uns zu verletzen oder zu töten.
    Wir wurden noch gebraucht! Dieser Gedanke war auch nicht besonders tröstlich, denn ich hatte kein Interesse, für einen Götzen zu kämpfen.
    Saedelaere drehte sein Gewehr herum und packte es am Lauf. »Auf sie!« schrie er und stürmte los.
    Er schwang die Waffe über dem Kopf. Seine Uniform flatterte um seinen dürren Körper, seine Schritte wirkten unbeholfen. Jeder andere hätte lächerlich gewirkt, doch bei Alaska Saedelaere war das anders. Er besaß die Kraft, andere mitzureißen. Ich wußte es spätestens in dem Augenblick, als ich hinter ihm herrannte, das Gewehr am Lauf gepackt und mit der verzweifelten Entschlossenheit, eine Roboterarmee praktisch mit nichts anderem anzugreifen als mit den bloßen Händen und einem zum Knüppel abgewerteten Karabiner.
    Zu meiner Überraschung stellte ich fest, daß keiner meiner Begleiter zögerte, Alaska und mir zu folgen. Auch Tolot warf sich auf die Roboter.
    Der Kampf dauerte keine sechzig Sekunden. Das Gewehr wurde mir mühelos aus den Händen gerissen, dann wurde ich von spiralförmigen Armen gepackt und festgehalten. Ich spürte, wie sich eine Injektionsnadel in meinen Arm bohrte. Sofort erlahmte mein Widerstand.
    Ich blickte mich um und sah, daß auch Tolot von zwei Robotern festgehalten wurde. Ich nahm an, daß er, nachdem er uns hilflos in den Tentakeln der Automaten sah, den Überwältigten spielte, um bei uns bleiben zu können. Mit den fünfzig Robotern wäre er auch nicht fertig geworden.
    Damit hatte sich unsere Situation schlagartig verschlechtert. Wir wußten nicht, was der für Tester zuständige Götze in diesem Fall von uns erwartete. Es war denkbar, daß dies ein umgekehrter Test war, eine Situation, in der wir aufgeben mußten, um die vorgetäuschte Entwicklungsstufe weiterhin glaubhaft machen zu können.
    Zum erstenmal, seit wir auf Tester angekommen waren, hatten wir es mit echten Robotern zu tun – die silbernen Reiter zählte ich nicht zu den Robotern. Das konnte bedeuten, daß nun eine andere Phase begann.
    Eine Zeitlang beschränkten sich die Roboter darauf, uns festzuhalten. Sie blieben an ihren Plätzen, als warteten sie auf Befehle. Wir konnten uns ungestört unterhalten.
    »Ob sie uns eine Zeitlang festhalten und dann wieder laufenlassen?« überlegte Molson laut.
    »Was ist überhaupt passiert?« fragte Major Subate, der langsam wieder zu sich kam.
    Saedelaere erklärte es ihm.
    Ich fragte mich, ob die Roboter auf jemanden warteten. Je länger sie uns festhielten, desto unruhiger wurde ich. In meiner Phantasie malte ich mir aus, was alles geschehen konnte. Ab und zu blickte ich zum Himmel hinauf, aber dort tauchte kein Flugobjekt auf.
    »Vielleicht sollten wir versuchen, uns mit diesen Automaten zu verständigen«, meinte Wyt. Er machte ein paar sinnlose Versuche, gab dann aber wieder auf.
    »Wahrscheinlich hat Atlans Gruppe mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen«, vermutete Ras Tschubai.
    »Sie dürfen jetzt nicht teleportieren!« sagte Alaska rasch. »Die Roboter würden es sofort bemerken.«
    »Ich weiß, daß es zu riskant ist«, versetzte Tschubai. »Trotzdem wüßte ich gern, wie es jetzt bei den anderen aussieht.«
    Wir diskutierten. Zum Schein unternahmen wir auch ein paar Befreiungsversuche, die jedoch von den Robotern mühelos abgewehrt wurden. Niemand von unserer Gruppe war verletzt worden. So gesehen hatten sich die Automaten ausgesprochen behutsam verhalten. Das machte mir Hoffnung, daß wir von ihnen nichts zu befürchten hatten.
    Während ich noch darüber nachdachte, hob der Roboter, der mich festhielt, vom Boden ab. Das zusätzliche Gewicht, das ich bedeutete, schien der Maschine nichts auszumachen. Fast lautlos glitt

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