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Silberband 061 - Terra im Brennpunkt

Titel: Silberband 061 - Terra im Brennpunkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seiner Atemnot grinste er mir zu.
    Ich begriff, was geschehen war.
    Der Mutant hatte die Staubwolke telekinetisch in den Griff bekommen und in eine andere Richtung gesteuert. Langsam normalisierte sich mein Atem. Ich spuckte aus. Mein Speichel war gelb. Ich war mir darüber im klaren, daß ich ein paar Minuten später erstickt wäre. Der gelbe Staub hätte meine Lungenbläschen verstopft.
    Ich blickte in die Richtung, wo sich die Karawane befinden mußte, konnte aber weder einen Vogel noch einen großen Olm sehen. Vermutlich waren die Tiere mit ihren Treibern im Dschungel verschwunden.
    Saedelaere kam auf mich zu. Er hielt mir den Zwerg entgegen.
    »Er ist tot. Er starb bereits nach den ersten Atemzügen.«
    Tolot, dem die Staubwolke nichts ausgemacht hatte, trat zu uns.
    »Ich war in großer Sorge um euch, meine Kinder«, sagte er mit weithin hörbarer Stimme. »Ich wußte diesmal wirklich nicht, wie ich euch helfen sollte.«
    Ich schaute ihn neidisch an. »Ihren Metabolismus möchte ich haben, Tolot.«
    »Sie können mich Tolotos nennen, Brackeos«, sagte er. »Schließlich sind wir nach so vielen gemeinsam überstandenen Gefahren gute Freunde.«
    Ich war begeistert. Einen Freund wie Tolot zu haben war überwältigend. Anfangs war ich dem Haluter mit Mißtrauen begegnet, seine Eigenmächtigkeit hatte mich gestört. Inzwischen hatte ich begriffen, daß er ein unersetzlicher Verbündeter war.
    »Ihr alle seid meine Freunde«, fuhr Tolot fort. »Zusammen werden wir alle Tests bestehen.«
    »Ich wünschte, wir könnten Ihnen auch einmal helfen«, sagte Saedelaere.
    »Ihr Volk hat mir Geborgenheit gegeben«, erwiderte der Haluter ruhig. »Was kann ich sonst noch wollen?«
    Ich betrachtete dieses erstaunliche Wesen, von dem ich schon soviel gehört hatte, etwas eingehender. Früher hatte ich es mir als ein furchterregendes Ungeheuer vorgestellt, jetzt mußte ich beschämt feststellen, daß Tolot trotz seines schrecklichen Äußeren ein treuer Verbündeter war.
    In diesen Sekunden lernte ich, niemand mehr nach seinem Aussehen zu beurteilen. Mußten wir für den Haluter nicht viel häßlicher aussehen als er für uns? Und trotzdem brachte er niemals andere Gefühle als Verbundenheit und Freundschaft zum Ausdruck. Um wieviel war er uns eigentlich überlegen?
    Saedelaere überzeugte sich, daß auch die vier Bewußtlosen den Angriff der Staubwolke gut überstanden hatten.
    »Wir dringen jetzt in den Dschungel ein«, entschied er. »Dort ist es unter Umständen sicherer als hier. Auf jeden Fall wollen wir versuchen, jene Türme zu erreichen, die wir vom Berg aus gesehen haben. Dort finden wir bestimmt eine wichtige Station.«
    Tolot übernahm jetzt wieder die Führung. Mit seinem mächtigen Körper durchbrach er die Sperre, die die ineinander verflochtenen Pflanzen bildeten. Er zerriß sie mit beinahe spielerischer Leichtigkeit. Wyt und Saedelaere folgten ihm, sie hieben mit ihren Vibratormessern auf noch im Weg hängende Pflanzen ein. Dann folgten Molson und ich mit angeschlagenen Waffen. Hinter uns kamen die vier Raumfahrer, die den bewußtlosen Major Subate trugen. Auch die drei anderen Bewußtlosen wurden jetzt von uns getragen, denn Tolot mußte voll bewegungsfähig sein.
    Die Gerüche, die der dichte Dschungel verströmte, waren alles andere als angenehm. Die Sicht betrug nicht mehr als drei oder vier Meter, danach wurde alles zu einem bunten Gewirr aus Lianen, Blättern und Blüten.
    Der Haluter stellte fest, daß wir ihm nur mühsam folgen konnten, und verlangsamte sein Tempo. Ab und zu glaubte ich in unserer unmittelbaren Umgebung Bewegungen wahrnehmen zu können, doch es war auch möglich, daß ich Täuschungen unterlag. Ganz bestimmt jedoch wurden wir beobachtet.
    Der Boden wurde immer weicher. Bald sanken wir bis zu den Knöcheln ein. Auch Icho Tolot hatte Schwierigkeiten.
    Saedelaere sagte: »Wir scheinen uns mitten in einem Sumpfgebiet zu befinden. Vielleicht sollten wir die Richtung ändern und versuchen, es zu umgehen.«
    »Wir sollten weitergehen, solange es noch möglich ist«, widersprach Wyt. »Alle Männer sind sehr erschöpft. Jeder Umweg kostet uns Zeit und noch mehr Kraft. Lange halten wir nicht mehr durch.«
    Wyts Vorschlag fand allgemeine Zustimmung. Wir kamen jetzt nur noch langsam voran. Dann hielt Icho Tolot an und wandte sich zu uns um.
    »Vor uns liegt ein Tümpel oder sogar ein See«, erklärte er. »Da kommen wir nicht durch. Wir müssen die Richtung ändern.«
    Wir bewegten uns jetzt parallel

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