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Silberband 061 - Terra im Brennpunkt

Titel: Silberband 061 - Terra im Brennpunkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Das Sekundär-Studio machte in Kriegspropaganda.
    Fan Dschang hatte mit seinen Truppen in der Mongolei die Grenze überschritten. Panzer rollten auf Irkutsk zu. Von Ceylon und Madagaskar waren starke Schlachtschiffverbände nach Australien unterwegs. Die Raketenbatterien der nordafrikanischen Küste wiesen nach Europa. Die japanische Flotte stand für eine Invasion Nordamerikas bereit.
    Noch war von keiner der beiden Großmächte das nukleare Waffenpotential eingesetzt worden. Man wartete ab …
    »Das ist der letzte wolkenlose Abend für viele Wochen«, sagte Rita zusammenhanglos. »Die Wettermacher haben starke, langanhaltende Gewitter vorhergesagt.«
    Er drehte sie zu sich herum, damit sie ihm in die Augen blicken mußte.
    »Was ist los mit dir?« fragte er. »Warum verschließt du dich vor den Tatsachen und redest dir Dinge ein, die es gar nicht gibt. Die Wirklichkeit ist lange nicht so schrecklich, wie du sie dir ausmalst. Ich werde bald wieder bei euch sein.«
    »Warum der Regen, Eze?«
    »Während der Verdummungsperiode gab es lange Trockenzeiten. Der Boden braucht das Naß.«
    »Warum ausgerechnet jetzt?«
    Er zögerte mit der Antwort.
    »Vielleicht geht es auch gar nicht um die Bewässerung. Vielleicht ist die Bewölkungszunahme in verschiedenen Gebieten nur eine reine taktische Maßnahme, die zum Sekundärplan gehört. Die Wolken versperren den Beobachtern aus dem All die Sicht und lassen sie nicht alle Einzelheiten erkennen.«
    Rita schüttelte den Kopf. Ihre Augen wurden groß, bekamen einen ängstlichen Ausdruck. Sie krallte sich in die Schultern ihres Mannes.
    »Radioaktiver Regen!« rief sie mit sich überschlagender Stimme. »Die EurAA will uns mit radioaktivem Regen verseuchen.«
    »Was redest du dir da ein!« herrschte Ezrhad sie an. »Dieser Krieg ist kein bitterer Ernst, er ist nur ein Spiel.«
    Sie zitterte am ganzen Körper. »Das sagst du doch nur, um mich zu beruhigen.«
    Ezrhad war verzweifelt. Rita tat ihm leid, denn sie schien wirklich zu glauben, was sie sagte. Er überlegte, ob es nicht klüger wäre, sie nach Bangui zu bringen.
    Hier auf der Plantage, in der Abgeschiedenheit des Ubangi-Tales, würde sich ihr Zustand vielleicht verschlechtern.
    Aber dann sagte er sich, daß es in Bangui für sie noch schlimmer sein würde. Die vielen Menschen, die Soldaten, das ständige Gerede vom Krieg, die verstärkte Propaganda der Sekundär-Studios – das alles würde nur noch mehr an ihren Nerven zerren. Auf der Plantage war sie wenigstens mit Boy allein.
    Er dachte: Hoffentlich verliert sie nicht den Verstand.
    Er mußte unbedingt jemanden damit beauftragen, sich während seiner Abwesenheit um Rita und Boy zu kümmern. Das wollte er morgen früh gleich als erstes tun.
    General Fan Dschang und General Goubar Nandese waren an die Front geflogen, um dort das Kommando über ihre Truppen zu übernehmen. Goubar Nandese leitete auf dem afrikanischen Kontinent die Offensive gegen die europäischen Mittelmeerländer ein. Fan Dschang führte einen Zwei-Fronten-Krieg. Auf der einen Seite drang er mit seinen Panzerdivisionen nach Sibirien vor, auf der anderen Seite befehligte er die japanische Flotte, die auf das Startzeichen für die Invasion Nordamerikas wartete.
    Galbraith Deighton hatte sich von Imperium-Alpha aus direkt nach Moskau begeben, von wo aus er die Truppen gegen den afroasiatischen ›Feind‹ aufmarschieren ließ. Roi Danton hatte einstweilen das alleinige Kommando über die riesige unterirdische Bunkerstadt nahe Terrania übertragen bekommen.
    Perry Rhodan war anderweitig engagiert. Er saß in der riesigen Schaltzentrale in Imperium-Alpha, wo auf einer dreidimensionalen Weltkarte die Kriegsgeschehnisse schematisch festgehalten wurden. Da diese sogenannte Sekundär-Zentrale mit allen wichtigen Kriegsschauplätzen und mit den drei Oberbefehlshabern in Verbindung stand, war Rhodan immer auf dem laufenden.
    Bisher war alles nach Plan verlaufen. Selbst Fan Dschang hielt sich genau an seine Anweisungen. Er hatte zur festgesetzten Stunde die Städte Irkutsk, Ulan-Ude und Tschita eingenommen und die vorgeschriebenen Ziele vernichtet. Bei diesen Zielen handelte es sich durchweg um Bauwerke und Anlagen, die abbruchreif waren und sowieso früher oder später gesprengt werden sollten. Man hatte sie als Geschützbunker oder andere militärische Anlagen getarnt, so daß für einen uneingeweihten Beobachter der Eindruck entstand, daß die EurAA-Armee schwere Verluste erlitt.
    Rhodan hoffte, daß die

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